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Für die Musik des 18. und 19. Jahrhunderts hatte Paul Graener, überzeugtes NSDAP-Mitglied und Vizepräsident der Reichsmusikkammer seit 1934, ein Faible. Man hört es den drei Konzerten dieses Albums an. Dem 18. Jahrhundert neigen jene für Violoncello (1927) und Flöte (1944) zu, beides kurze, formal klar definierte, vor allem an prägnanten Melodien reiche Werke. Das Thema des ersten Satzes aus dem Flötenkonzert etwa nistet sich als Ohrwurm schnell im Gehörgang ein. Ironie und Gebrochenheit der Aussage, die man vom Neoklassizismus kennt, sucht man freilich vergebens. Graener bezieht sich vielmehr auf den klassischen Stil, ohne ihn zu problematisieren, und darin ist er ganz Traditionalist. Doch wirkt sein Traditionalismus überraschenderweise nicht bedrückend. Der Verzicht auf Prätention ist hier ähnlich wohltuend wie etwa im Oboenkonzert von Richard Strauss.
Graeners Violinkonzert (1937) hat seine Wurzeln im 19. Jahrhundert und geizt nicht mit pathetischen und schwelgerischen Momenten. Auch hier: keine Experimente. Stattdessen ein elegischer, rhapsodisch anmutender langsamer Satz, der Anleihen bei der nordischen oder britischen Sinfonik der Zeit macht – vielleicht nicht von ungefähr, war Graener doch auch einige Jahre als Dirigent am Londoner Haymarket Theatre tätig. Es folgt ein Finale mit ziemlich handfestem Thema im Habitus eines Schreittanzes, das wieder so ein Ohrwurm ist. Erst ganz am Ende darf sich der Solist an einer kurzen Kadenz abarbeiten.
Ulf Schirmer und sein Münchner Orchester liefern runde, ausgewogene, den Werken augenscheinlich gerecht werdende Wiedergaben. Zusammen mit den keine Wünsche offen lassenden Solisten hält Schirmer mehr auf Feinarbeit als auf Bedeutungsschwere.
© Friesenhagen, Andreas / www.fonoforum.de
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Cello Concerto, Op. 78 (Paul Graener)
Münchner Rundfunkorchester, Orchestra - Ulf Schirmer, Conductor - Paul Graener, Composer - Uladzimir Sinkevich, Artist, MainArtist
(C) 2019 CPO (P) 2019 CPO
Münchner Rundfunkorchester, Orchestra - Ulf Schirmer, Conductor - Paul Graener, Composer - Uladzimir Sinkevich, Artist, MainArtist
(C) 2019 CPO (P) 2019 CPO
Münchner Rundfunkorchester, Orchestra - Ulf Schirmer, Conductor - Paul Graener, Composer - Uladzimir Sinkevich, Artist, MainArtist
(C) 2019 CPO (P) 2019 CPO
Violin Concerto, Op. 104 (Paul Graener)
Münchner Rundfunkorchester, Orchestra - Ulf Schirmer, Conductor - Paul Graener, Composer - Henry Raudales, Artist, MainArtist
(C) 2019 CPO (P) 2019 CPO
Münchner Rundfunkorchester, Orchestra - Ulf Schirmer, Conductor - Paul Graener, Composer - Henry Raudales, Artist, MainArtist
(C) 2019 CPO (P) 2019 CPO
Münchner Rundfunkorchester, Orchestra - Ulf Schirmer, Conductor - Paul Graener, Composer - Henry Raudales, Artist, MainArtist
(C) 2019 CPO (P) 2019 CPO
Flute Concerto, Op. 116 (Paul Graener)
Münchner Rundfunkorchester, Orchestra - Ulf Schirmer, Conductor - Paul Graener, Composer - Christiane Dohn, Artist, MainArtist
(C) 2019 CPO (P) 2019 CPO
Münchner Rundfunkorchester, Orchestra - Ulf Schirmer, Conductor - Paul Graener, Composer - Christiane Dohn, Artist, MainArtist
(C) 2019 CPO (P) 2019 CPO
Münchner Rundfunkorchester, Orchestra - Ulf Schirmer, Conductor - Paul Graener, Composer - Christiane Dohn, Artist, MainArtist
(C) 2019 CPO (P) 2019 CPO
Albumbeschreibung
Für die Musik des 18. und 19. Jahrhunderts hatte Paul Graener, überzeugtes NSDAP-Mitglied und Vizepräsident der Reichsmusikkammer seit 1934, ein Faible. Man hört es den drei Konzerten dieses Albums an. Dem 18. Jahrhundert neigen jene für Violoncello (1927) und Flöte (1944) zu, beides kurze, formal klar definierte, vor allem an prägnanten Melodien reiche Werke. Das Thema des ersten Satzes aus dem Flötenkonzert etwa nistet sich als Ohrwurm schnell im Gehörgang ein. Ironie und Gebrochenheit der Aussage, die man vom Neoklassizismus kennt, sucht man freilich vergebens. Graener bezieht sich vielmehr auf den klassischen Stil, ohne ihn zu problematisieren, und darin ist er ganz Traditionalist. Doch wirkt sein Traditionalismus überraschenderweise nicht bedrückend. Der Verzicht auf Prätention ist hier ähnlich wohltuend wie etwa im Oboenkonzert von Richard Strauss.
Graeners Violinkonzert (1937) hat seine Wurzeln im 19. Jahrhundert und geizt nicht mit pathetischen und schwelgerischen Momenten. Auch hier: keine Experimente. Stattdessen ein elegischer, rhapsodisch anmutender langsamer Satz, der Anleihen bei der nordischen oder britischen Sinfonik der Zeit macht – vielleicht nicht von ungefähr, war Graener doch auch einige Jahre als Dirigent am Londoner Haymarket Theatre tätig. Es folgt ein Finale mit ziemlich handfestem Thema im Habitus eines Schreittanzes, das wieder so ein Ohrwurm ist. Erst ganz am Ende darf sich der Solist an einer kurzen Kadenz abarbeiten.
Ulf Schirmer und sein Münchner Orchester liefern runde, ausgewogene, den Werken augenscheinlich gerecht werdende Wiedergaben. Zusammen mit den keine Wünsche offen lassenden Solisten hält Schirmer mehr auf Feinarbeit als auf Bedeutungsschwere.
© Friesenhagen, Andreas / www.fonoforum.de
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 9 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 00:56:15
- 1 digitales Booklet
- Künstler: Uladzimir Sinkevich Henry Raudales Christiane Dohn Münchner Rundfunkorchester Ulf Schirmer
- Komponist: Paul Graener
- Label: CPO
- Genre: Klassik
(C) 2019 CPO (P) 2019 CPO
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