Francesca Caccini: La liberazione di Ruggiero dall'isola d'Alcina (Live)

Huelgas Ensemble

Erschienen am 20.04.18 bei Deutsche Harmonia Mundi
Künstler: Huelgas Ensemble
Genre: Klassik

Digitales Booklet

Verfügbar in

24-Bit/96 kHz Stereo

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Francesca Caccini war im Lauf der ersten Hälfte des 17. Jahrhundertseine eine der wichtigsten künstlerischen Persönlichkeiten am Hof der Medici. Heute noch ist es für eine Frau ungewöhnlich, als professionelle Sängerin, Komponistin und Gesangspädagogin so berühmt zu sein. La liberazione di Ruggiero dall’isola d’Alcina wurde von Maria Magdalena von Österreich, seit 1608 Gemahlin des Großherzogs Cosimo II de‘ Medici, zur Feier des Besuches des Kronprinzen von Polen bestellt. Das Werk wurde mit Sicherheit nur einmal aufgeführt, am 3. Februar 1625, jedoch mit unerhörtem Prunk. Zur Krönung der Aufführung wurde ein Pferdeballett mit nicht weniger als 24 Reitern gegeben. Wie die meisten der italienischen Opern aus dieser Zeit verlangt La Liberazione heute von den Musikern schwierige künstlerische Entscheidungen.

Einerseits kommen in diesem Werk zwei Stellen vor, in denen die Komponistin Musik verlangt, die nicht in der Partitur steht. Die fehlenden Passagen wurden durch Auszüge aus Primo libro delle sinfonie e gagliarde von Salomone Rossi, einem Zeitgenossen von Caccini, ergänzt. Die andere Entscheidung betrifft die Instrumentierung. Dokumente, in denen die Aufführung von 1625 beschrieben wird, enthalten zahlreiche Regieanweisungen, die uns erlauben mit einer gewissen Genauigkeit die Anzahl der erforderlichen Musiker zu beurteilen – auch wenn es nicht möglich ist, alles buchstabengetreu umzusetzen. Zum Beispiel weiß man nicht, welche Instrumente Continuo spielten. Aber so wie Caccini jeder Hauptperson eine bestimmte Tonart zugeordnet hat, hat das Ensemble Huelgas für jede Rolle eine eigene instrumentale Klangfarbe ausgesucht. So wird Alcina von Streichern und einem Virginal begleitet und Ruggiero von vier Blockflöten, wobei die Bassstimme durch eine Gambe unterstützt wird. Neptun erhält einen Dreizack aus drei Posaunen, um die männliche Kraft dieser Rolle zu unterstreichen. Die Partitur der La liberazione di Ruggiero zeichnet sich durch große Kontraste zwischen lebendigen und abwechslungsreichen Rezitativen, Arien mit wunderschönen Melodien und belebenden Chören in Form von Canzonettas oder auch Madrigalen aus, die von ständig wechselnden Besetzungen gesungen werden – Hofdamen, Dämonen, verzauberte Bäume, befreite Ritter, und im Schlussmadrigal die ganze kleine Truppe. Daneben gibt es auch Sinfonien, Ritornelle und rein instrumentale Zwischenspiele.

Die damaligen Regieanweisungen enthalten dennoch einige Präzisierungen zur Instrumentierung und geben den heutigen Interpreten deutliche Hinweise darauf, dass die Rezitative farbig und reich instrumentiert auszuführen sind. Die Tonarten unterliegen ihrerseits einer besonderen Struktur, bei der jeder Rolle eine eigene zugeordnet wird. Eine sehr moderne Art, die einzelnen Figuren musikalisch zu charakterisieren. © Marc Trautmann/Qobuz

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Francesca Caccini: La liberazione di Ruggiero dall'isola d'Alcina (Live)

Huelgas Ensemble

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