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Es ist schon merkwürdig, dass Agostino Steffani nach wie vor als der große Unbekannte gehandelt wird. Schließlich formierte sich schon 1981 unter der Leitung von Lajos Rovatkay ein Ensemble, welches – nach dem Musiker und Diplomaten benannt – mit viel Erfolg u.a. die Oper „Enrico Leone“ in Hannover aufführte. Bei Cecilia Bartolis „Mission“ mit Musik Steffanis 2012 handelte es sich also keineswegs um „ihre“ Neuentdeckung. Seit drei Jahren gibt es nun das Forum Agostino Steffani in Hannover; und eine zweitägige Tagung zeigte, welchen Stellenwert ihm zugesprochen wird. Dass Steffani zu Lebzeiten hohes Ansehen genoss, steht außer Frage. Händel etwa hat seine Kammerduette bewundert und von einigen eigenhändig eine Abschrift angefertigt. Stilistisch orientierte er sich stark an ihnen, als er sich – zum Teil wohl ebenfalls für den Hannoveraner Hof – selbst in dieser Gattung versuchte. Dass Steffanis Kammerduette schon früh als unerreichbare Muster dieser Gattung angesehen wurden, wird beim Hören dieser CD verständlich.
Die Eleganz seines Kontrapunkts und der Abwechslungsreichtum seiner Affektdarstellung kommen wunderbar zur Geltung. Den Hauptanteil daran haben natürlich die Vokalisten, die trotz aller sängerischen Anforderungen sehr frisch und agil wirken. Alle Sänger machen wirklich das Beste aus ihren musikalischen Vorlagen. Diese Idealbesetzung wird souverän von einer kleinen Continuo-Gruppe unterstützt. Da, anders als bei den Konzerten des Boston Early Music Festivals, die Duette ohne Unterbrechung durch andere Sätze einander folgen, wäre eine gewisse Monotonie vorprogrammiert, hätte man sich bei der Ausführung der Continuo-Stimme alleine etwa auf eine Laute oder ein Cembalo beschränkt. Dank der unterschiedlichen Farben gestaltet sich das Hören angenehmer. Dass Steffani als der Duettkomponist schlechthin zu gelten hat, wird durch diese couragierte Einspielung offenkundig.
© Emans, Reinmar / www.fonoforum.de
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Su, ferisci, alato arciero (Agostino Steffani)
Amanda Forsythe & Emöke Baráth, Sopranos - Boston Early Music Festival Chamber Ensemble (Paul O'Dette, Theorbo - Stephen Stubbs, Baroque guitar - Maxine Eilander, Baroque harp - Luca Guglielmi, Harpsichord - Phoebe Carrai, Violoncello - Erin Headley, Viola da gamba) - Paul O'Dette & Stephen Stubbs, Conductors - Agostino Steffani, Composer
(C) 2017 CPO (P) 2017 CPO
Tengo per infallibile (Agostino Steffani)
Amanda Forsythe, Soprano - Christian Immler, Baritone - Boston Early Music Festival Chamber Ensemble (Paul O'Dette, Theorbo - Stephen Stubbs, Baroque guitar - Maxine Eilander, Baroque harp - Luca Guglielmi, Harpsichord - Phoebe Carrai, Violoncello - Erin Headley, Viola da gamba) - Paul O'Dette & Stephen Stubbs, Conductors - Agostino Steffani, Composer
(C) 2017 CPO (P) 2017 CPO
E perchè non m'uccidete (Agostino Steffani)
Emöke Baráth, Soprano - Colin Balzer, Tenor - Boston Early Music Festival Chamber Ensemble (Paul O'Dette, Theorbo - Stephen Stubbs, Baroque guitar - Maxine Eilander, Baroque harp - Luca Guglielmi, Harpsichord - Phoebe Carrai, Violoncello - Erin Headley, Viola da gamba) - Paul O'Dette & Stephen Stubbs, Conductors - Agostino Steffani, Composer
(C) 2017 CPO (P) 2017 CPO
Lilla mia non vuoi ch'io pianga, Pria ch'io faccia (Agostino Steffani)
Amanda Forsythe, Soprano - Christian Immler, Baritone - Boston Early Music Festival Chamber Ensemble (Paul O'Dette, Theorbo - Stephen Stubbs, Baroque guitar - Maxine Eilander, Baroque harp - Luca Guglielmi, Harpsichord - Phoebe Carrai, Violoncello - Erin Headley, Viola da gamba) - Paul O'Dette & Stephen Stubbs, Conductors - Agostino Steffani, Composer
(C) 2017 CPO (P) 2017 CPO
Occhi belli, non più (Agostino Steffani)
Amanda Forsythe, Soprano - Colin Balzer, Tenor - Boston Early Music Festival Chamber Ensemble (Paul O'Dette, Theorbo - Stephen Stubbs, Baroque guitar - Maxine Eilander, Baroque harp - Luca Guglielmi, Harpsichord - Phoebe Carrai, Violoncello - Erin Headley, Viola da gamba) - Paul O'Dette & Stephen Stubbs, Conductors - Agostino Steffani, Composer
(C) 2017 CPO (P) 2017 CPO
Fulminate, saettate (Agostino Steffani)
Christian Immler, Baritone - Emöke Baráth, Soprano - Boston Early Music Festival Chamber Ensemble (Paul O'Dette, Theorbo - Stephen Stubbs, Baroque guitar - Maxine Eilander, Baroque harp - Luca Guglielmi, Harpsichord - Phoebe Carrai, Violoncello - Erin Headley, Viola da gamba) - Paul O'Dette & Stephen Stubbs, Conductors - Agostino Steffani, Composer
(C) 2017 CPO (P) 2017 CPO
Quanto care al cor (Agostino Steffani)
Amanda Forsythe, Soprano - Emöke Baráth, Soprano - Boston Early Music Festival Chamber Ensemble (Paul O'Dette, Theorbo - Stephen Stubbs, Baroque guitar - Maxine Eilander, Baroque harp - Luca Guglielmi, Harpsichord - Phoebe Carrai, Violoncello - Erin Headley, Viola da gamba) - Paul O'Dette & Stephen Stubbs, Conductors - Agostino Steffani, Composer
(C) 2017 CPO (P) 2017 CPO
Gelosia, che vuoi da me? (Agostino Steffani)
Amanda Forsythe, Soprano - Colin Balzer, Tenor - Boston Early Music Festival Chamber Ensemble (Paul O'Dette, Theorbo - Stephen Stubbs, Baroque guitar - Maxine Eilander, Baroque harp - Luca Guglielmi, Harpsichord - Phoebe Carrai, Violoncello - Erin Headley, Viola da gamba) - Paul O'Dette & Stephen Stubbs, Conductors - Agostino Steffani, Composer
(C) 2017 CPO (P) 2017 CPO
Albumbeschreibung
Es ist schon merkwürdig, dass Agostino Steffani nach wie vor als der große Unbekannte gehandelt wird. Schließlich formierte sich schon 1981 unter der Leitung von Lajos Rovatkay ein Ensemble, welches – nach dem Musiker und Diplomaten benannt – mit viel Erfolg u.a. die Oper „Enrico Leone“ in Hannover aufführte. Bei Cecilia Bartolis „Mission“ mit Musik Steffanis 2012 handelte es sich also keineswegs um „ihre“ Neuentdeckung. Seit drei Jahren gibt es nun das Forum Agostino Steffani in Hannover; und eine zweitägige Tagung zeigte, welchen Stellenwert ihm zugesprochen wird. Dass Steffani zu Lebzeiten hohes Ansehen genoss, steht außer Frage. Händel etwa hat seine Kammerduette bewundert und von einigen eigenhändig eine Abschrift angefertigt. Stilistisch orientierte er sich stark an ihnen, als er sich – zum Teil wohl ebenfalls für den Hannoveraner Hof – selbst in dieser Gattung versuchte. Dass Steffanis Kammerduette schon früh als unerreichbare Muster dieser Gattung angesehen wurden, wird beim Hören dieser CD verständlich.
Die Eleganz seines Kontrapunkts und der Abwechslungsreichtum seiner Affektdarstellung kommen wunderbar zur Geltung. Den Hauptanteil daran haben natürlich die Vokalisten, die trotz aller sängerischen Anforderungen sehr frisch und agil wirken. Alle Sänger machen wirklich das Beste aus ihren musikalischen Vorlagen. Diese Idealbesetzung wird souverän von einer kleinen Continuo-Gruppe unterstützt. Da, anders als bei den Konzerten des Boston Early Music Festivals, die Duette ohne Unterbrechung durch andere Sätze einander folgen, wäre eine gewisse Monotonie vorprogrammiert, hätte man sich bei der Ausführung der Continuo-Stimme alleine etwa auf eine Laute oder ein Cembalo beschränkt. Dank der unterschiedlichen Farben gestaltet sich das Hören angenehmer. Dass Steffani als der Duettkomponist schlechthin zu gelten hat, wird durch diese couragierte Einspielung offenkundig.
© Emans, Reinmar / www.fonoforum.de
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 8 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 01:10:58
- Künstler: Colin Balzer
- Komponist: Agostino Steffani
- Label: CPO
- Genre: Klassik
(C) 2017 CPO (P) 2017 CPO
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