William Shatner
Der Name William Shatner ist so untrennbar mit dem Charakter James T. Kirk verbunden: Die meisten Menschen wissen wahrscheinlich noch nicht einmal, dass der gebürtige Kanadier neben der Schauspielerei weitere Betätigungsfelder gefunden hat, in denen er recht erfolgreich dem übermächtigen Schatten des Enterprise-Captains entflieht.
Am 22 März 1931 kommt Shatner im kanadischen Montréal zur Welt, wächst dort auf und besucht die Verdun High School. Nach deren Abschluss geht er auf die McGill Universität, studiert Wirtschaftswissenschaften und schließt das Studium erfolgreich ab. Etwa zu dieser Zeit beginnt er, sich für die Schauspielerei zu begeistern.
1956 zieht er nach New York, wo er größere Chancen auf Engagements sieht. Erste Rollen in Live-Fernsehspielen bringen ihm erste Meriten ein. Spätestens mit seiner Rolle in der Dostojewski-Verfilmung von "Die Gebrüder Karamasov", in der er den Alexej spielt, vergrößert der smarte Kanadier seinen Bekanntheitsgrad bis in den Mainstream hinein. Weitere gut dotierte Engagements folgen mit Parts in "Twilight Zone", "Das Urteil Von Nürnberg" und dem Horror-Film "Incubus".
Den entscheidenden Karrieresprung macht William aber erst, als er für die Rolle eines Raumschiff-Kapitäns vorspielt. Eigentlich sieht der Produzent Gene Roddenberry einen intellektuelleren Ansatz für seinen Weltraumhelden vor. Da der erste "Star Trek"-Pilotfilm bei den Verantwortlichen aber wegen zu viel Tiefgangs durchfällt, macht er sich nochmals auf die Suche nach einem geeigneten Darsteller. Den findet Roddenberry in Shatner, der Captain James Tiberius Kirk den nötigen Heldenstatus verleiht. Mit Charme, Sex-Appeal und Draufgängertum gesegnet, reist Kirk mit der Enterprise in unzähligen Abenteuern dorthin, 'wo nie ein Mensch zuvor gewesen ist'.
Die weitere "Star Trek"-Geschichte ist bekannt. Neben der als Raumschiff-Kapitän verfolgt William Shatner auch eine Karriere als Autor. Neben einigen (wohl unvermeidlichen) "Star Trek"-Romanen und Retrospektiven über seine Rolle als Kirk verfasst er auch eigene Geschichten. Die berühmtesten hiervon sind diejenigen der "Tek"-Reihe, die auch erfolgreich als Fernsehserie verfilmt wurden.
Die Sängerkarriere des William Shatner ist hingegen nicht ganz so umfangreich. Lediglich das 1968 veröffentlichte "Transformed Man", sowie das zusammen mit Ben Folds, Aimee Mann, Joe Jackson und Henry Rollins entstandene "Has Been" stehen auf der Habenseite zu Buche. Ersteres Album ist eine Sammlung von damals angesagten Popsongs und Spoken Word. Unter den Liedern, die Shatner singt, ist auch das Beatles-Stück "Lucy In The Sky With Diamonds", das in einer Umfrage zum schlechtesten Cover eines Pilzkopf-Songs überhaupt gewählt wurde. Besser macht er es bei seiner zweiten Scheibe. Traurig-schöne Lieder treffen auf humoristische Einlagen und zeigen, dass Shatner mit ein wenig Unterstützung Großartiges zustande bringen kann.
Sieben Jahre danach erscheint mit "Seeking Major Tom" ein weiteres Album mit Songs, die sich - oh Wunder! - um das Thema Weltraum drehen und Coverversionen von Black Sabbath ("Iron Man"), Peter Schilling ("Major Tom"), David Bowie ("Space Oddity") oder The Police ("Walking On The Moon") beimnhaltet. Mit dabei unter anderem Ritchie Blackmore, Peter Frampton, Michael Schenker, Johnny Winter und Sheryl Crow.
2013 geht er eine Kollabo mit Billy Sherwood ein, die in dem Album "Ponder The Mystery" mündet. Fünf Jahre später folgt das Weihnachtsalbum "Shatner Claus", noch einmal zwei Jahre später versammelt Shatner Gitarrenvirtuosen um sich, um in deren Kreis "The Blues" zu singen.
... und immer wieder versucht William Shatner dahin vorzudringen, wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist. Energie!
© Laut
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