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Dionne Warwick

Tchibo kann eben doch nicht alles verkaufen. 2004 gibt es beim Kaffeeröster Karten für ein Divenkonzert mit Whitney Houston, Natalie Cole und Whitney Houstons Kusine Dionne Warwick zu erstehen. Weil sich die Karten so schlecht verkaufen, muss ein am Brandenburger Tor angesetztes Konzert jedoch wieder abgesagt werden. Dabei kann sich Dionne Warwick durchaus als Diva bezeichnen (lassen), ist sie doch zu dem zeitpunkt schon seit mehr als vierzig Jahren im singenden Gewerbe. Marie Dionne Warrick kommt am 12. Dezember 1940 in New Jersey zur Welt und wächst in einer religiösen Familie auf. Früh kommt sie mit dem stimmfördernden Gospel in Berührung, erhellt die heimische Baptisten-Kirche bereits mit sechs Jahren und singt später mit Mutter und Tante im The Drinkard Singers-Chor (benannt nach dem Nachnamen der Damen). Burt Bacharach entdeckt Dionne 1962 als Background-Sängerin bei den Drifters. Zusammen mit seinem Texter Hal David schreibt er ihr von nun an Songs auf den Leib. Wenig später bringt es Dionnes erster Song "Don't Make Me Over" in den USA zu einer hohen Chartplatzierung. Zu dieser Zeit wird aus Dionne Warrick auch Dionne Warwick – schlicht und einfach aufgrund eines Rechtschreibfehlers auf dem Cover der Single. Für "Do You Know The Way To San Jose?" erhält Warwick 1968 als erste afroamerikanische Sängerin nach Ella Fitzgerald einen Grammy, dem 1970 ein weiterer folgt. Es heißt, sie habe dem Erfolg anderer afroamerikanischer Künstlerinnen in der leicht verdaulichen Sparte des R'n'B den Weg bereitet. Zusammen mit ihrem Songwriter-Duo nimmt sie bis 1972 zahlreiche Songs auf, die in ihrer rock'n'roll-freien Süße teilweise in das Archiv des Great American Songbooks wandern – ein Sammelbegriff für all diejenigen kanonischen Künstler und ihre Lieder, die das Musikgeschehen der Vereinigten Staaten außerhalb des Rock'n'Roll entscheidend geprägt haben wie Frank Sinatra, Dean Martin, aber auch Liza Minnelli, Bette Midler und Barbra Streisand. 1968 erreicht sie mit "(Theme From) Valley Of The Dolls" Platz zwei der amerikanischen Charts. Außerdem nimmt sie ein Jahr zuvor das später vielfach gecoverte "I Say A Little Prayer" auf (allerdings covert sie den Song selbst), das ihr noch dreißig Jahre später eine Erwähnung im Julia Roberts-Streifen "Die Hochzeit Meines Besten Freundes" einbringt. Als ihre Verkaufszahlen zurückgehen, gönnt sie sich ein zusätzliches "e" am Ende ihres Nachnamens, ein Rat ihres persönlichen Astrologen. 1972 unterschreibt sie außerdem bei Warner ihren zweiten Plattenvertrag und verlässt damit ihr bisheriges Label Scepter. Dort kann sie im Alleingang nicht an frühere Erfolge anknüpfen, selbst nicht mit Hilfe des Supremes-Produzenten-Teams Holland, Dozier And Holland. 1974 singt sie mit den Spinners "Then Came You" und erklimmt damit endlich die Spitze der amerikanischen Charts. Isaac Hayes nimmt sie schließlich auf die "A Man And A Woman"-Tour mit, der ein Live-Album folgt. 1979 zieht sie zum dritten Mal um, diesmal zu Arista Records. Bald darauf kann sie sich zwei weitere Grammys in die heimische Vitrine stellen: Als Best Female Pop und Best Female R&B Performance gilt sie in jenem Jahr. Zu Beginn der Achtziger Jahre ist Dionne wegen ihres Engagements in der bekannten Fernsehshow "Solid Gold" auch im TV allgegenwärtig. Musikalisch beginnt die Zeit der Paar-Duette. Neben Dionne tauchen Barry Gibb, Stevie Wonder, Luther Vandross und Jeffrey Osborne singend auf – allesamt ziemlich erfolgreiche Kooperationen. 1985 trifft sie sich mit Burt Bacharach, Gladys Knight, Stevie Wonder und Elton John, um das programmatische "That's What Friends Are For" aufzunehmen. Der Erlös wandert in die Kassen der Erforschung einer zu der Zeit gerade erst bekannt gewordenen Krankheit namens Aids. Frau Warwick, mittlerweile studierte Master Of Music, fällt im Laufe der Zeit auch mit suspekten Aktionen auf. Zum Beispiel für das Psychic Friends Network, einem telefonischen und kostenpflichtigen Dienst parapsychologisch begabter Menschen, die dem Anrufer mit Hilfe ihrer seherischen Fähigkeiten Lebenshilfe geben wollen. In den 1990ern tritt Warwick für diese in als Talkshow getarnten Werbespots auf, die spät nachts die Seelen vor dem Fernsehschirm umgarnen. Ende der Neunziger geht die Firma allerdings pleite und wirft dieses schlechte Licht auch auf Warwick. 2002 wird die Sängerin außerdem am Flughafen im Besitz von fünf Gramm Marihuana aufgegriffen. Laut eigenen Angaben dient ihr das Dope als medizinisches Schmerzmittel gegen grünen Star. Das Verfahren wird schließlich eingestellt, weil sich Dionne unter anderem bereit erklärt, in einem Anti-Drogen-Spot mitzumachen und sich selbst einer Therapie zu unterziehen. Sie sei bis heute verblüfft, was da am Flughafen passiert sei und sehr froh, dieses Kapitel endlich hinter sich lassen zu können. Nach einigen weiteren Alben und einer langen Tour mit Bacharach arbeitet Warwick auch als Filmproduzentin, vertreibt ihre eigene Kosmetik-Linie und tritt mit Symphonie-Orchestern rund um die Welt in ihrer Funktion als Diva auf - nicht überall gleichermaßen erfolgreich, wie die ihr versagte Kaffeeperformance in Berlin zeigt. Dennoch gilt sie für die History Makers Organization Of Chicago als "History Maker" und dem Rolling Stone als Pionier ihres Genres. Sie hat zahlreiche Auszeichnungen für Musik und humanitäres Engagement erhalten und sagt von sich, sie habe es sich selbst zur Aufgabe gemacht, die Stimme derer zu sein, die keine Stimme hätten.
© Laut

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