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Viktoria Tolstoy

"Ich hatte niemals eine Gesangsstunde" bekundet Viktoria Tolstoy selbstbewusst. Der Jazzsängerin und Ur-Ur-Enkelin von Leo Tolstoy genügt ihre autodidaktische Ausbildung vollkommen, um im internationalen Jazzkarussell mitzuwirbeln. Dabei unterstützt sie der Hype, der um die Jahrtausendwende um skandinavische Künstler und Künstlerinnen ausbricht. Esbjörn Svensson, Rebekka Bakken, Bugge Wesseltoft, Sidsel Endresen, Mari Boine, Nils Landgren u.v.a. sind die Protagonisten der erwachenden europäischen Jazzseele, die sich selbstbewusst vom großen Bruder Amerika emanzipiert. Viktoria Tolstoy debütiert 1994 mit "Smile, Love and Spice" in ihrer Heimat Schweden. Zu diesem Zeitpunkt ist die in Sigtuna (einem kleinen Ort nahe Stockholm) geborene Vokalistin 20 Jahre alt. Nachdem sie zunächst die Jazzelite ihres Lands für sich begeistert, produziert sie zwei Jahre später ein stark pop-orientiertes Album. "För Älskad - Too Loved" erobert in Windeseile die Spitze der schwedischen Charts und macht sie über Nacht zum Star. Jahre später kommentiert sie diese Phase ihres Schaffens mit den Worten: "Ich habe schon mal versucht, Pop zu singen. Aber das fühle ich einfach nicht, weil ich da keinen Raum zum Improvisieren habe. Jazz ist in meiner Seele." Damit nicht nur ihre Landsleute sich an ihrer Stimme erfreuen können, bietet das legendäre Jazzlabel Blue Note ihr für den dritten Longplayer einen Deal an. "White Russian" (1997) markiert die erste skandinavische Veröffentlichung auf Blue Note überhaupt und sorgt weit über die Grenzen Schwedens hinaus für Aufsehen. Mit verantwortlich dafür zeichnet der ebenfalls am Beginn seiner großartigen Karriere stehende Esbjörn Svensson. Der gefühlvolle Jazzpianist produziert das Album nicht nur, er ist auch am Kompositionsprozess maßgeblich beteiligt. Kurze Zeit später begleitet Viktoria Tolstoy das Esbjörn Svensson Trio auf dessen erster großer Deutschland-Tournee. Zunächst trennen sich ihre Wege jedoch wieder. Esbjörn Svensson nutzt die Zeit, um sich als Klaviergott im Jazzolymp zu etablieren, was ihm hervorragend gelingt. Viktoria Tolstoy spielt unterdessen mit alten Jazzhasen (Ray Brown, McCoy Tyner) und bereist in zahlreichen Tourneen u.a. Japan, Malaysia, Mexiko, England, Deutschland und die Schweiz. 2000 veröffentlicht sie "Blame It On My Mouth", eine Sammlung stimmungsvoller Jazzsongs, u.a. von Lionel Hampton, Horace Silver, Steve Kuhn und Elvis Costello. Daneben stellt sie ihren "glasklaren Gesang, der einfach wunderschön ist" (taz), auch der Nils Landgren Funk Unit zur Verfügung. Nachdem sie bereits auf "5000 Miles" (1999) als Gast fungiert, unterstützt sie auch für das "Funky ABBA"-Album (2004) auf zwei Songs (darunter "When All Is Said And Done" mit Benny Andersson höchstpersönlich am Piano) die Band und begleitet sie auf ihrer "Funky ABBA"-Tour nach China. Wegen ihrer Leidenschaft für intellektuelle Musik, die sie "den ganzen Tag im Kopf" hat, kann sie "nicht auch sonst immer Jazz hören". Nach der Arbeit schätzt sie deshalb einen gepflegten Chillout mit Musik erdigerer Gangart. "Meistens höre ich Hardrock wie Korn und Ozzy Osbourne. Aber Prince ist mein absoluter Favorit." Für "Shining On You" (2004), ihre erste Veröffentlichung auf dem hervorragenden deutschen Jazzlabel ACT, kollaboriert sie abermals mit dem inzwischen berühmt gewordenen Svensson. Er komponiert ihr sanfte Jazzstandards auf den Leib und trägt damit entscheidend zum Erfolg des Albums bei. 2005 schenkt Viktoria sich - nachträglich zum 30. Geburtstag - "My Swedish Heart". Ganz ihrem Herzen folgend, setzt sie sich darauf mit ihrer heimatlichen Jazztradition (von Lars Gullin bis zu ihren Zeitgenossen) auseinander und etabliert sich endgültig in der Vocal-Jazz-Landschaft. Ein Jahr später legt sie "Pictures Of Me" nach, auf dem sie zeigt, wie man mit Tiefgang die Leichtigkeit des Seins feiert. Neben fünf eigenen Songs, die das eigentliche Highlight des Albums darstellen, covert sie darauf weniger bekannte Nummern von Popschwergewichten wie Paul Simon, Seal, Peter Gabriel, Stevie Wonder, Van Morrison, Alan Parsons - und natürlich Prince. Mit "My Russian Soul" traut sich Tolstoy 2008 erstmals an ihre russischen Wurzeln. "Ich fühlte mich für so ein Projekt lange nicht reif genug. Russische Musik ist zwar gelegentlich von Jazzmusikern adaptiert worden, aber noch nie von einem Sänger oder einer Sängerin", sagt sie über "Ihre Russische Seele".
© Laut

Diskografie

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