Tina Turner
Jede Großmutter war auch mal jung. Tina Turner, die als Anna Mae Bullock 1939 im ländlichen Nut Bush, Tennessee geboren wurde, lernte nach einer unglücklichen Jugend 16-jährig den acht Jahre älteren Ike Turner kennen. Der nahm sie als Sängerin in seine Band auf und als die beiden 1962 heirateten hatten sie bereits eine Sohn und mit "A Fool In Love" den ersten Hit in den Charts. Mitte der Sechziger sind Ike & Tina Turner Stars und bestreiten mit "The Ike and Tina Turner Revue" jährlich an die 270 Konzerte. In der Rückschau jedoch beschreibt Tina Turner diese Zeit als Hölle auf Erden. Nun, da sie so berühmt ist, hört man ihr zu, und so wird Ike Turner als eifersüchtiges, gewalttätiges und alkoholabhängiges Scheusal, das das Talent seiner Frau unterdrückt oder ausgenutzt hat, in die Musikgeschichte eingehen. "River Deep Mountain High" ist 1966 der erste eigenständige Gehversuch von Tina Turner. Doch der tolle Song floppte: "zu schwarz für die Pop-Radiosender und zu sehr Pop für die schwarzen Sender". In den Folgejahren verstärkt sich der musikalische Einfluss der Rolling Stones auf die Ike & Tina Turner Band. Die innerfamiliären Spannungen werden immer schlimmer und als Tina 1968 endlich die Scheidung einreicht, kann sie von sich sagen: "Niemand hatte ein Leben wie ich - noch nicht einmal Joan Collins". Ihre ersten Soloalben floppen, und erst als Tina Turner sich vom Rhythm'n'Blues ab- und dem Rock'n'Roll zuwendet, stellt sich der ganz große Erfolg ein. Nach einer Tour wiederum mit den Stones ist ein alter Al Green Hit, "Let's Stay Together" ihr erster Charterfolg. 1984 veröffentlicht sie "Private Dancer", die erste Singleauskopplung "What's Love Got To Do With It?" wird Tina Turners erster Nr. 1 Hit. Fortan gilt sie als "Queen Of Rock'n'Roll", die ungeachtet ihres fortgeschrittenen Alters eine Erotik auf die Bühne bringt, von der die Careys und Lopez' dieser Welt nur träumen können. 1988 singt sie im Maracana-Stadion in Rio vor 180.000 Zuschauern - nie hatte ein einzelner Musiker mehr Zuhörer. Schwer zu sagen, worauf dieser phänomenale Erfolg beruht. Immerhin, worin sie die vielen gestylten Püppchen übertrifft, ist die von allem Showbiz scheinbar unberührte Glaubwürdigkeit, die auf Lebenserfahrung beruht. Ihr kauft man es einfach ab, wenn sie von gescheiterter Liebe singt und dass sie die "Nutbush City Limits" wirklich erlebt hat. Deshalb ist es auch zu begrüßen, dass Tina Turner zunächst nur von den großen Bühnen abtreten will, bevor sie sich zu Beginn des neuen Jahrtausends aus der Öffentlichkeit zurückzieht. 2005 hat Tina einen Kurzauftritt bei der Jubiläumsfeier des dänischen Schriftstellers Hans Christian Andersen und erhält dafür die märchenhafte Gage von einer Million US-Dollar. Im Mai 2007 absolviert sie im naturhistorischen Museum von London zum ersten Mal nach sieben Jahren wieder ein komplettes Konzert und lässt dabei anklingen, dass sie bereit sei, weitere Auftritte zu geben. Bei dem Auftritt sammelt sie Spenden für kranke und behinderte Kinder und singt dabei für Geschäftsleute und Prominente, die mehr als 15.000 Pfund für ein Ticket bezahlen. Solche Wohltätigkeitsauftritte kann sich Tina noch öfter vorstellen: "Mit dem Alter wird man weise. Ich könnte 90 oder 100 Jahre alt sein, aber ich werde immer noch sagen können, 'Ich habs drauf!'" Tatsächlich kündigt sie im Frühjahr 2008 in der Oprah Winfrey Show erneut eine Abschiedstour an, die Anfang Oktober in Kansas City beginnen soll. Nach einem hoch gelobten Auftritt mit Beyoncé bei der Grammy-Veranstaltung 2007 in Los Angeles, gibt sie 2009 einige Comeback-Konzerte in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Live-DVD "Tina Live" bildet Dokumentation und Abschluss ihrer Tournee. Im selben Jahr veröffentlicht sie mit Regula Curti und Dechen Shak-Dagsay das mit christlichen und buddhistischen Gesängen bestückte Album "Beyond". Anschließend zieht sich musikalisch weitgehend zurück und lebt in einer Villa am Zürichsee. Anfang 2012 beantragt die Sängerin die Schweizer Staatsbürgerschaft, die ihr ein Jahr später erteilt wird. Aus steuerlichen Gründen gibt sie anschließend ihre US-Bürgerschaft auf. Schlagzeilen macht sie weiterhin ausschließlich mit ihrem Privatleben. Im Sommer 2013 heiratet sie in einer buddhistischen Zeremonie ihren deutschen Lebensgefährten. Nachdem sie acht Jahre lang kein Konzert gespielt hat, entert sie im Herbst 2017 im Londoner "Hospital Clubs" erstmals wieder eine Bühne. Anlass ist das ihr gewidmete Musical "The Tina Turner Musical", das ab Frühjahr 2018 in der britischen Hauptstadt gezeigt werden soll.© Laut Mehr lesen
Jede Großmutter war auch mal jung. Tina Turner, die als Anna Mae Bullock 1939 im ländlichen Nut Bush, Tennessee geboren wurde, lernte nach einer unglücklichen Jugend 16-jährig den acht Jahre älteren Ike Turner kennen. Der nahm sie als Sängerin in seine Band auf und als die beiden 1962 heirateten hatten sie bereits eine Sohn und mit "A Fool In Love" den ersten Hit in den Charts.
Mitte der Sechziger sind Ike & Tina Turner Stars und bestreiten mit "The Ike and Tina Turner Revue" jährlich an die 270 Konzerte. In der Rückschau jedoch beschreibt Tina Turner diese Zeit als Hölle auf Erden. Nun, da sie so berühmt ist, hört man ihr zu, und so wird Ike Turner als eifersüchtiges, gewalttätiges und alkoholabhängiges Scheusal, das das Talent seiner Frau unterdrückt oder ausgenutzt hat, in die Musikgeschichte eingehen.
"River Deep Mountain High" ist 1966 der erste eigenständige Gehversuch von Tina Turner. Doch der tolle Song floppte: "zu schwarz für die Pop-Radiosender und zu sehr Pop für die schwarzen Sender". In den Folgejahren verstärkt sich der musikalische Einfluss der Rolling Stones auf die Ike & Tina Turner Band. Die innerfamiliären Spannungen werden immer schlimmer und als Tina 1968 endlich die Scheidung einreicht, kann sie von sich sagen: "Niemand hatte ein Leben wie ich - noch nicht einmal Joan Collins".
Ihre ersten Soloalben floppen, und erst als Tina Turner sich vom Rhythm'n'Blues ab- und dem Rock'n'Roll zuwendet, stellt sich der ganz große Erfolg ein. Nach einer Tour wiederum mit den Stones ist ein alter Al Green Hit, "Let's Stay Together" ihr erster Charterfolg. 1984 veröffentlicht sie "Private Dancer", die erste Singleauskopplung "What's Love Got To Do With It?" wird Tina Turners erster Nr. 1 Hit.
Fortan gilt sie als "Queen Of Rock'n'Roll", die ungeachtet ihres fortgeschrittenen Alters eine Erotik auf die Bühne bringt, von der die Careys und Lopez' dieser Welt nur träumen können. 1988 singt sie im Maracana-Stadion in Rio vor 180.000 Zuschauern - nie hatte ein einzelner Musiker mehr Zuhörer.
Schwer zu sagen, worauf dieser phänomenale Erfolg beruht. Immerhin, worin sie die vielen gestylten Püppchen übertrifft, ist die von allem Showbiz scheinbar unberührte Glaubwürdigkeit, die auf Lebenserfahrung beruht. Ihr kauft man es einfach ab, wenn sie von gescheiterter Liebe singt und dass sie die "Nutbush City Limits" wirklich erlebt hat. Deshalb ist es auch zu begrüßen, dass Tina Turner zunächst nur von den großen Bühnen abtreten will, bevor sie sich zu Beginn des neuen Jahrtausends aus der Öffentlichkeit zurückzieht.
2005 hat Tina einen Kurzauftritt bei der Jubiläumsfeier des dänischen Schriftstellers Hans Christian Andersen und erhält dafür die märchenhafte Gage von einer Million US-Dollar. Im Mai 2007 absolviert sie im naturhistorischen Museum von London zum ersten Mal nach sieben Jahren wieder ein komplettes Konzert und lässt dabei anklingen, dass sie bereit sei, weitere Auftritte zu geben. Bei dem Auftritt sammelt sie Spenden für kranke und behinderte Kinder und singt dabei für Geschäftsleute und Prominente, die mehr als 15.000 Pfund für ein Ticket bezahlen.
Solche Wohltätigkeitsauftritte kann sich Tina noch öfter vorstellen: "Mit dem Alter wird man weise. Ich könnte 90 oder 100 Jahre alt sein, aber ich werde immer noch sagen können, 'Ich habs drauf!'" Tatsächlich kündigt sie im Frühjahr 2008 in der Oprah Winfrey Show erneut eine Abschiedstour an, die Anfang Oktober in Kansas City beginnen soll.
Nach einem hoch gelobten Auftritt mit Beyoncé bei der Grammy-Veranstaltung 2007 in Los Angeles, gibt sie 2009 einige Comeback-Konzerte in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Live-DVD "Tina Live" bildet Dokumentation und Abschluss ihrer Tournee. Im selben Jahr veröffentlicht sie mit Regula Curti und Dechen Shak-Dagsay das mit christlichen und buddhistischen Gesängen bestückte Album "Beyond". Anschließend zieht sich musikalisch weitgehend zurück und lebt in einer Villa am Zürichsee.
Anfang 2012 beantragt die Sängerin die Schweizer Staatsbürgerschaft, die ihr ein Jahr später erteilt wird. Aus steuerlichen Gründen gibt sie anschließend ihre US-Bürgerschaft auf. Schlagzeilen macht sie weiterhin ausschließlich mit ihrem Privatleben. Im Sommer 2013 heiratet sie in einer buddhistischen Zeremonie ihren deutschen Lebensgefährten.
Nachdem sie acht Jahre lang kein Konzert gespielt hat, entert sie im Herbst 2017 im Londoner "Hospital Clubs" erstmals wieder eine Bühne. Anlass ist das ihr gewidmete Musical "The Tina Turner Musical", das ab Frühjahr 2018 in der britischen Hauptstadt gezeigt werden soll.
© Laut
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