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The 1975

In Großbritannien als Next Big Thing gehandelt zu werden, muss nicht zwingend ewigen Ruhm nach sich ziehen. The 1975-Sänger Matthew Healy hält deswegen lieber den Ball flach: "Wir sind keine von diesen künstlich gehypten In-Bands, die schon mit ihrer ersten Single auf dem Frontcover des NME landen. Wir brauchen niemanden, der den Kids da draußen erzählt, dass wir cool oder das nächste große Ding sind; bei uns ist alles natürlich gewachsen!" Matthew Healy, Ross MacDonald, Adam Hann und George Daniel machen schon seit frühen Kindheitstagen zusammen Musik. In den Anfangstagen kann sich das Quartett aber noch nicht recht entscheiden, ob es lieber in die Fußstapfen von Velvet Underground, Sigur Rós oder Boyz II Men treten will. Nur eine Sache ist den vier aus einem kleinen Vorort von Manchester stammenden angehenden Musikern wichtig: Sie wollen Spaß haben. Aus Jux wird allerdings schnell Ernst, denn das Indie-lastige Pop-Treiben des Vierers bleibt in der Heimat nicht unbemerkt: "Irgendwann bemerkten wir, dass wir auf unseren Konzerten immer auf die gleichen Leute trafen, die sich als richtige Fans von uns ausgaben. Das hat uns dann einen richtigen Kick gegeben", erinnert sich Frontmann Matthew Healy. Knapp zehn Jahre nach der Bandgründung wagt sich das Quintett dann endlich in ein Studio. Die Debüt-EP "Facedown" erscheint im Jahr 2012 und sorgt für reichlich Aufsehen in der Szene. Der Song "The City" schafft es gar in die Playlisten diverser nationaler Radiostationen. Mit der Veröffentlichung drei weiterer EPs in den folgenden zwölf Monaten entfachen die Briten einen regelrechten Hype um sich. Anfang 2013 werden The 1975 als Next Big Thing in Großbritannien gehandelt. Matthew Healy gefällt das allerdings gar nicht: "Dieser ganze Hype ist mir etwas zuwider. Wir sind ja keine Newcomer mehr. Wir machen schließlich schon seit über zehn Jahren gemeinsam Musik". Die Öffentlichkeit sieht das anders und rollt der Band flächendeckend rote Teppiche aus. Mitte September erreicht die Euphorie um die Band ihren vorläufigen Höhepunkt. Der Grund: Die Veröffentlichung des selbstbetitelten Debütalbums, das auf der Insel sofort die Charts stürmt. Der Feelgood-Mix aus Synthie-lastigem Pop, Rock und Alternative, katapultiert The 1975 auch außerhalb der Heimat ins Rampenlicht. Das zweite Album von The 1975 führt im März 2016 sowohl die UK- als auch die US-Charts an. Zugleich ist "I Like It When You Sleep, for You Are So Beautiful Yet So Unaware of It" das Album mit dem längsten Titel, das je auf Platz eins in UK stand. Danach haben sie auch den letzten Kritiker von sich überzeugt. Hatte der NME sie 2013 noch als "schlechteste Band des Jahres" bezeichnet, landen sie 2016 auf Platz Eins seiner Albumcharts. The 1975 sind nun sowohl Kritikerdarlings als auch ein Massenphänomen. Sänger Matty kommt mit der gesteigerten Aufmerksamkeit allerdings nicht wirklich klar. Er beginnt Heroin und Opiode zu nehmen, ganz zum Missfallen seiner Bandkollegen. Direkt vor dem Headliner-Auftritt beim renommierten Reading-Festival 2017 entdeckt Drummer George, dass der Frontmann rückfällig geworden ist. Der Auftritt gerät zur Intervention. Danach geht es nach Los Angeles, um dort an neuer Musik zu arbeiten. Im Drogenrausch äußert sich Matthew, dass seine Freunde damit klar zu kommen haben, dass er Heroin raucht. Er schreibe schließlich die Songs. Am nächsten Morgen bereut er seinen Wutausbruch allerdings und verkündet, sich in eine Reha zu begeben. Auf Barbados arbeitet er mit Pferden und schafft es innerhalb von sieben Wochen, vom Heroin loszukommen. Jetzt können auch endlich die Aufnahmen zum neuen Album beginnen. Ursprünglich "Music For Cars" betitelt, wirft die Band den Albumtitel um und entscheidet sich für "A Brief Inquiry Into Online Relationships". Mit dem Ende 2018 erscheinenden Album zementieren sie ihren Superstarstatus und streichen glorreiche Kritiken ein. Auch ihre Fans bleiben ihnen unabdingbar treu. Ein Nachfolger ist zu diesem Zeitpunkt bereits in Arbeit. Als Veröffentlichungsdatum für "Notes On A Conditional Form" fassen The 1975 Mai 2019 ins Auge. Doch die Studioarbeit zögert sich immer länger hinaus und schließlich erscheint die Platte mit 22 Songs mitten im Corona-Frühjahr 2020. Trotz der nicht enden wollenden Lobpreisungen bleibt die Band auf dem Boden. Das einzige was zählt, ist die Musik im Verbund mit inhaltlicher Tiefe: "Wenn es etwas gibt, was ich durch die Songs über mich gelernt habe, dann, dass ich nun einmal bin, wie und wer ich bin. Darauf bin ich nicht notwendigerweise stolz. Ich bin einfach ehrlich. Ehrlichkeit ist das, was ich unseren Hörern anbieten kann. Ich mache mich angreifbar und lege alles auf den Tisch, was ich zu bieten habe. Und darauf kommt es doch einzig und alleine an: Auf die Wahrheit", so Sänger Healy. In dieser Hinsicht überrascht es kaum, dass mit "Being Funny In A Foreign Language" im Oktober 2022 ein weiteres Album folgt, das nur so vor Wahrheit, Authentizität und Selbstreflexion strotzt. Anders als noch "Notes On A Conditional Form" setzt die fünfte Platte der Band jedoch auf ein komplettes artistisches Kontrastprogramm. Geprägt von Bodenständigkeit und einer vornehmend akustischen Ausrichtung, kehren Healy und Co. zu ihren Wurzeln zurück, erschaffen ihr bisher kohärentestes Werk und vereinen dennoch alle vorherigen Alben unter einem Hut. Erstmals zieht die Band mit Bleachers-Mastermind Jack Antonoff auch einen externen Produzenten heran, der zusammen mit Healy und Drummer Daniel die gemeinschaftliche und losgelöste Atmosphäre innerhalb der Band einfängt und verarbeitet.
© Laut

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