Talking Heads
"We're on the road to nowhere, come on inside", tönt es immer wieder aus den Lautsprechern von Supermärkten und Tankstellen. Kuriose Abspielorte für eine Band wie Talking Heads, die es verstand, musikalischen und textlichen Anspruch mit meist gut anhörbaren Melodien zu verbinden. Die Gruppe kommt 1974 an der Rhode Island School Of Design zusammen. Zum Schotten David Byrne an Gitarre und Stimme gesellen sich zunächst Chris Frantz (Schlagzeug) und Tina Weymouth (Bass), später auch der Keyboarder Jerry Harrison. Nach Auftritten in lokalen Studentenkneipen ziehen sie 1975 nach New York, wo sie ein Jahr später im CBGB's spielen und sich einen Plattenvertrag sichern. Ihr erstes Album "Talking Heads 77" gilt als Meilenstein des New Wave. Nur oberflächlich betrachtet präsentieren die Sprechenden Köpfe darauf poppige Melodien. Byrnes Stimme "kam direkt aus dem Büro eines Manhattaner Wolkenkratzers, kalt, elegant und klaustrophobisch", während "die Party- und Diskoarrangements nicht wie gewohnt ein Gefühlsventil bilden, sondern intellektuelle Spannung aufbauen. Dem Punk und den komplexen Partituren der Supergruppen treten Talking Heads mit Einfachheit und Professionalität entgegen, dabei haben sie mit dem verbreiteten Sex, Drugs und Rock'n'Roll nichts am Hut", beschreibt ein Kritiker ihre Musik. Mit einer rhythmuslastigen Mischung aus Ska, R'n'B, Funk und tiefgründig-absurden Texten begeistern sie neben ihren Zuhörern auch den Keyboarder Brian Eno, der als Produzent im Zweitling "More Songs About Building And Food" (1978) deutliche Spuren hinterlässt. Eno ist auch bei den Nachfolgern "Fear Of Music" (1979) und "Remain In Light" (1980) so etwas wie das fünfte Mitglied der Band, jedoch ist es Byrne, der zunehmend die Richtung bestimmt. Während Eno elektronische Klänge beisteuert, beschäftigt sich der Schotte intensiv mit Rhythmen und lässt sich von fremden und exotischen Musikrichtungen inspirieren. Das Ergebnis ist etwas tanzorientierter, enthält aber nach wie vor den unverwechselbaren Talking Heads-Stempel. Die Band ist am künstlerischen Höhepunkt ihrer Karriere. Während Byrne und Eno unter eigenem Namen weiter miteinander arbeiten, gründen die zwischenzeitlich verheirateten Frantz und Weymouth ihre eigene Band. Mit "Tom Tom Club" (1981) und "Close To The Bone" (1983) veröffentlichen sie zwei Alben, die drei erfolgreiche Singles enthalten. Auch Harrison präsentiert mit "The Red And The Black" (1981) ein Solowerk. Als Talking Heads 1983 wieder zusammen kommen, ist Eno nicht mehr dabei. "Speaking In Tongue" (1983), der Soundtrack zum Konzertfilm "Stop Making Sense" (1984) und "Little Creatures" (1985) bilden dafür kommerzielle Höhepunkte. Mit den Singleauskopplungen "Burning Down The House" sowie "Road To Nowhere" legen TH zudem zwei Ohrwürmer vor und sichern sich eine immer noch sprudelnde Einnahmequelle. Dann geht es jedoch bergab. "True Stories" (1986) ist weniger ein eigenständiges Album als der Soundtrack zum gleichnamigen Film, bei dem Byrne sein Debüt als Regisseur gibt. Die Band mutiert immer mehr zum Byrne-Projekt, und so besiegelt "Naked" 1988 das offizielle Ende. Die Mitglieder setzen ihre Solokarrieren fort. Sowohl Harrison als auch Tom Tom Club veröffentlichen eher wenig beachtete Alben. Ohne Byrne gerät die Reunion "No Talking Just Head" (1996) trotz der Gastsänger Michael Hutchence und Debbie Harry zur halbherzigen Angelegenheit. Ein gemeinsamer Auftritt der Gründungsmitglieder bei der Aufnahme in der Rock'n'Roll Hall Of Fame sechs Jahre später bleibt ein einmaliges Ereignis. Fast dreißig Jahre nach Erscheinen ihres Debüts legt Rhino Records die Alben neu auf. Die luxuriösen CD/DVD-Ausgaben enthalten neben den Originalen auch Livemitschnitte oder Fünf-Spur-Aufnahmen für die Surround-Anlage.© Laut Mehr lesen
"We're on the road to nowhere, come on inside", tönt es immer wieder aus den Lautsprechern von Supermärkten und Tankstellen. Kuriose Abspielorte für eine Band wie Talking Heads, die es verstand, musikalischen und textlichen Anspruch mit meist gut anhörbaren Melodien zu verbinden.
Die Gruppe kommt 1974 an der Rhode Island School Of Design zusammen. Zum Schotten David Byrne an Gitarre und Stimme gesellen sich zunächst Chris Frantz (Schlagzeug) und Tina Weymouth (Bass), später auch der Keyboarder Jerry Harrison. Nach Auftritten in lokalen Studentenkneipen ziehen sie 1975 nach New York, wo sie ein Jahr später im CBGB's spielen und sich einen Plattenvertrag sichern.
Ihr erstes Album "Talking Heads 77" gilt als Meilenstein des New Wave. Nur oberflächlich betrachtet präsentieren die Sprechenden Köpfe darauf poppige Melodien. Byrnes Stimme "kam direkt aus dem Büro eines Manhattaner Wolkenkratzers, kalt, elegant und klaustrophobisch", während "die Party- und Diskoarrangements nicht wie gewohnt ein Gefühlsventil bilden, sondern intellektuelle Spannung aufbauen. Dem Punk und den komplexen Partituren der Supergruppen treten Talking Heads mit Einfachheit und Professionalität entgegen, dabei haben sie mit dem verbreiteten Sex, Drugs und Rock'n'Roll nichts am Hut", beschreibt ein Kritiker ihre Musik.
Mit einer rhythmuslastigen Mischung aus Ska, R'n'B, Funk und tiefgründig-absurden Texten begeistern sie neben ihren Zuhörern auch den Keyboarder Brian Eno, der als Produzent im Zweitling "More Songs About Building And Food" (1978) deutliche Spuren hinterlässt.
Eno ist auch bei den Nachfolgern "Fear Of Music" (1979) und "Remain In Light" (1980) so etwas wie das fünfte Mitglied der Band, jedoch ist es Byrne, der zunehmend die Richtung bestimmt. Während Eno elektronische Klänge beisteuert, beschäftigt sich der Schotte intensiv mit Rhythmen und lässt sich von fremden und exotischen Musikrichtungen inspirieren. Das Ergebnis ist etwas tanzorientierter, enthält aber nach wie vor den unverwechselbaren Talking Heads-Stempel.
Die Band ist am künstlerischen Höhepunkt ihrer Karriere. Während Byrne und Eno unter eigenem Namen weiter miteinander arbeiten, gründen die zwischenzeitlich verheirateten Frantz und Weymouth ihre eigene Band. Mit "Tom Tom Club" (1981) und "Close To The Bone" (1983) veröffentlichen sie zwei Alben, die drei erfolgreiche Singles enthalten. Auch Harrison präsentiert mit "The Red And The Black" (1981) ein Solowerk.
Als Talking Heads 1983 wieder zusammen kommen, ist Eno nicht mehr dabei. "Speaking In Tongue" (1983), der Soundtrack zum Konzertfilm "Stop Making Sense" (1984) und "Little Creatures" (1985) bilden dafür kommerzielle Höhepunkte. Mit den Singleauskopplungen "Burning Down The House" sowie "Road To Nowhere" legen TH zudem zwei Ohrwürmer vor und sichern sich eine immer noch sprudelnde Einnahmequelle.
Dann geht es jedoch bergab. "True Stories" (1986) ist weniger ein eigenständiges Album als der Soundtrack zum gleichnamigen Film, bei dem Byrne sein Debüt als Regisseur gibt. Die Band mutiert immer mehr zum Byrne-Projekt, und so besiegelt "Naked" 1988 das offizielle Ende.
Die Mitglieder setzen ihre Solokarrieren fort. Sowohl Harrison als auch Tom Tom Club veröffentlichen eher wenig beachtete Alben. Ohne Byrne gerät die Reunion "No Talking Just Head" (1996) trotz der Gastsänger Michael Hutchence und Debbie Harry zur halbherzigen Angelegenheit. Ein gemeinsamer Auftritt der Gründungsmitglieder bei der Aufnahme in der Rock'n'Roll Hall Of Fame sechs Jahre später bleibt ein einmaliges Ereignis.
Fast dreißig Jahre nach Erscheinen ihres Debüts legt Rhino Records die Alben neu auf. Die luxuriösen CD/DVD-Ausgaben enthalten neben den Originalen auch Livemitschnitte oder Fünf-Spur-Aufnahmen für die Surround-Anlage.
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