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Swiss

"Ich will grundsätzlich einfach keine Musik machen, die den Leuten am Arsch vorbei geht", erklärt Swiss gegenüber rap.de. "Meine Tracks sollen hängen bleiben." Das klappt, betrachtet man die Latte an Skandalen und Skandälchen und die Wellen der Empörung, die der Mann aus Hamburg-Altona mit seinem "Tablettenrap" regelmäßig lostritt, offensichtlich ganz gut. Was soll das überhaupt sein, Tablettenrap? "Diese Beschreibung trifft meine Art von Rap, meinen Sound einfach am besten", findet Swiss. "Meine Musik steht so ein bisschen für die ganzen schizophrenen Großstadtkids, die in zwei verschiedenen Welten groß werden. Natürlich betrifft mich dieser Begriff aber auch persönlich." Swiss, Sohn eines schweizerischen Schauspielers und einer deutschen Regisseurin, macht es sich von Anfang an nicht leicht. Schon im Kindergarten und in der Grundschule bleibt er, den alle "den Schweizer" nennen, ein Außenseiter. Ärzte diagnostizieren ADHS, verschreiben Tabletten. Trotzdem schafft es Swiss bis zum Abitur und nimmt danach ein Studium der Medienkultur in Angriff. Lange hält es ihn allerdings nicht an der Uni. Ohnehin liegt Swiss' Augenmerk längst auf der Musik. Erste gerappte Lebenszeichen entlässt er 2003 in die Welt. Ein Rechtsstreit mit Heimwerker-Königin Tine Wittler, die sich gegen ihre unfreiwillige Beteiligung in seinem "Deutschlandvideo" zur Wehr setzt, befördert Swiss zwei Jahre später auf den Radar diverser Boulevard-Blätter. Unter Hamburgern regeln Swiss und Wittler die Angelegenheit dann aber doch im Guten, ohne die bereits in Stellung gebrachten Anwälte. "Jeder Track Ein Hit" lobt sich 2006 Swiss' erstes Album. Obwohl er mit gravierenden psychischen Problemen zu kämpfen hat, stellt Swiss die Platte fertig und zum kostenlosen Download bereit. Sein "Amoktape" folgt ein Jahr später und ruft mit dem Titel "Der Letzte Schultag" Scharen erzürnter Eltern auf den Plan. Die Boulevardpresse verpasst Swiss in der Folge das Etikett "Hamburgs Bushido". Passt nicht, findet Swiss: "Ich mache provokante Musik, aber auf einer ganz anderen Ebene als er. Hamburger Zeitungen brauchten einfach eine wirkungsvolle Schlagzeile. (...) Aber das ist ein ganz anderer Film den ich fahre, zwischen mir und Bushido liegen Welten." Dem Hamburger Abendblatt erklärt er die Nummer, die einen Amoklauf an einer Schule thematisiert, so: "Ich weiß, dass das Lied provoziert. Nur so kann es zum Nachdenken anregen. Ich halte nichts vom erhobenen Zeigefinger, so erreicht man niemanden." Davor, dass sein offen angesprochener Medikamentenkonsum Nachahmer finden könnte, fürchtet sich Swiss nicht. "Ich bin wirklich durch die Hölle gegangen. Ich will nicht, dass die Leute denken, dass es cool ist Tabletten zu nehmen. Ich glaube eher, dass sie sich durch meine Texte in diese gespaltene Welt hinein versetzen können." Swiss lässt sich jedenfalls nicht stoppen. Er arbeitet 2008 mit Buddy Ogün zusammen und tritt im Vorprogramm von F.R. auf. Seine Autobiografie "666 Tage Klapse" veröffentlicht er 2011. Den Track "Punkah" setzt Szene-Legende Specter in beeindruckenden Video-Bildern in Szene. 2014 beginnt Swiss, sich von der Rap-Szene zu distanzieren, um zu seinen Punkwurzeln zurückzukehren. Von nun an stehen ein "wahnsinniger Drummer" sowie Gitarrist und Bassist auf der Bühne und privat hinter ihm. Swiss und die Andern bringen "Sex, Swäg & Sperma" unters Volk. Die Jungs machen, worauf sie Bock haben: Sie vermischen Punk, Rap und poetische Texte über die missglückte Welt. Musikalische Schubladen interessieren hier ohnehin Niemanden. Die Mission lautet: anders bleiben. "Ich will einfach, dass die Leute, wenn sie meine Musik hören, nicht sagen: 'Das klingt wie ...' Ich will, dass sie sagen: 'Ah, das ist Swiss!'"
© Laut

Diskografie

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