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Suzanne Ciani

Als "America's first female synth hero" bezeichnete The Guardian die coole Pionierin der elektronischen Musik, Suzanne Ciani: 1946 im US-Bundesstaat Indiana geboren, sorgte sie mit ihren innovativen Sounds für eine leise und doch legendäre Entwicklung im Bereich von Ambient, New Age und Elektronischer Musik. Ein Leben für den Synthesizer, so kann man ihren Werdegang zusammenfassen: In Quincy, einer Vorstadt von Boston, aufgewachsen mit ihren vier Schwestern und ihrer Familie, die ursprünglich aus Italien stammt, lernt Ciani bereits mit sechs Jahren Klavier zu spielen. Sie studiert später Traditional Liberal Arts am Wellesley College, einer privaten Hochschule für Frauen, an der viele heute bekannte Persönlichkeiten ihren Abschluss machten, darunter Ex-US-Außenministerin Hillary Clinton oder die Filmregisseurin Nora Ephron. Ciani erhält dort eine fundierte klassische Musikausbildung und besucht gleichzeitig Abendkurse am Massachusetts Institute of Technology, wo sie viel über Musiktechnik lernt. Diese tiefgreifende Beschäftigung mit dem Thema findet ihren akademischen Höhepunkt mit ihrem Masterabschluss in Komposition von 1968 bis 1970 an der Universität von Kalifornien, Berkeley. Dort lernt sie auch den einflussreichen Synthesizererfinder Don Buchla, dessen "Buchla Series 100" zu der damaligen Zeit ein Konkurrent des legendären Synthesizers von Bob Moog ist. Cianis Obsession mit der Synthwelt wächst durch diese Begegnung weiter, sie zahlt für jeden Besuch in einem gemieteten Studio mit Buchlasynthesizer fünf Dollar, besucht einen Kurs für Comptermusik und lötet Verbindungen für Buchla-Instrumente für drei Dollar die Stunde, um sich Geld für ihren ersten eigenen Synth zu verdienen. Sie selbst sagt über diese Zeit: "Als die Synthesizer fertig waren, getestet und verschickt wurden, fühlte ich mich, als würde ich meine Kinder verlieren". Dass ihr erster eigener Synth das Wichtigste in ihrem Leben ist, zeigt der Schritt, 1974 alleine mit diesem und ein wenig Kleidung nach New York zu ziehen, wo sie im Dachboden des Kunstkritikers Robert Hughes und im Kellerstudio von Philip Glass lebt. Sie sei damals zwar obdachlos, aber glücklich gewesen, so Ciani, die damals erste Solo-Auftritte hat und als Sessionmusikerin arbeitet. Und sie weiß genau, was sie soundtechnisch will – eine Quadrofonie-Beschallungsanlage muss stets zur Verfügung stehen. Dieses technische Verfahren, eine Form der Mehrkanal-Aufzeichnung und –Wiedergabe und Vorläufertechnik der heutigen Dolby-Surround-Technik, soll ihr Markenzeichen werden. Bekannte andere Quadrofoniewerke sind zum Beispiel Pink Floyds "Wish You Were Here" (1975), Mike Oldfields "Tubular Bells" (1973) oder "Autobahn" von Kraftwerk, erschienen 1974. Als sich Ciani mit der Synthesizer-Technik befasst, ist sie eine der wenigen Menschen, die die künstlerischen Möglichkeiten von Buchla verstehen und sie erhält viele Aufträge für Werbejingles von Firmen wie Merrill Lynch, General Electric oder Coca-Cola: Der von ihr produzierte Soundeffekt, der das Öffnen einer Colaflasche und Einschenken assoziiert, wird zu einem ihrer meisterkannten Werke, und sie erschafft viele weitere solcher so genannter Logo-Töne. Ungewöhnlich auch ihre Soundeffekte für den Flipperautomaten Xenon mit ihrer Stimme und Vocoder-Effekten, ihre Arbeit für die US-Regierung für Flugsimulationstöne und Werbemusik für den Kult-Computer Atari. Ihre "Bestimmung" jedoch ist es, eigene Alben zu veröffentlichen. Ihr erstes Solo-Album "Voices Of Packaged Souls" erscheint 1970, erst zwölf Jahre später folgt das zweite, heute Kult-Status innehabende Werk "Seven Waves". In nun relativ regelmäßigen Abständen von zwei Jahren bringt Ciani weitere Alben heraus, das bis dato letzte erscheint 2020 und heißt "Denali". Ihr 1986 veröffentlichtes Album "The Velocity Of Love" beinhaltet den Titelsong, der zu ihrem am besten bekannten Song wird. Zudem ist Ciani die erste Frau, die alleine die Musik für einen Hollywoodfilm komponiert, nämlich zu Lily Tomlins "Die unglaubliche Geschichte der Mrs. K.". Sie schreibt weiterhin viele Soundtracks und veröffentlicht das Soloklavier-Album "Pianissimo" im Jahr 1990, ihr bislang meistverkauftes Album. Bei den Grammy Awards wird sie fünfmal für das Best New Age Album nominiert, doch die Plattenfirmen veröffentlichen ihre Alben zunächst nur in kleiner Auflage: elektronische Musik von einer Frau, noch dazu ohne Gesang, ist dann doch zu futuristisch für den US-Markt. So erscheint beispielsweise das wegweisende "Seven Waves" zunächst nur in Japan. Erst 1984 wird es auch in den USA veröffentlicht. Heute gilt Suzanne Ciani als Pionierin der elektronischen Musik mit einem beeindruckenden Portfolio, die im wahrsten Sinn ihr Leben und ihre Lebenszeit den Synths widmet.
© Laut

Diskografie

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