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Peter Fox

Bei Peter Fox, Enuff und Pierre Baigorry handelt es sich um ein und dieselbe Person. Ins große Rampenlicht tritt der rothaarige Sänger, Songwriter und Produzent mit der Dancehall-Macht Seeed. Baigorry ist gebürtiger Berliner, einer, der an seiner Stadt hängt, aber weder 100% mit ihr noch gänzlich ohne sie auskommen kann. Dass Pierre dereinst einmal die Musik zum Beruf macht, ist in seiner Kindheit nicht unbedingt abzusehen. Zwar greift er im zarten Alter von sechs Jahren zur Blockflöte, aber wie Generationen vor ihm entwickelt er bald eine innige Abneigung gegen den Prototypen des Kleinkindinstruments. So steigt er mit sieben aufs Klavier um. Als Kind einer französischen Baskin aus St Etienne De Baigorry - der Name bedeutet so viel wie 'am roten Fluss' - könnte man ihm eine Affinität zu französischer Musik unterstellen. Aber weit gefehlt, denn außer den Fanfares (französische Marchingbands), die ihn auf einem der zahlreichen Frankreichurlaube faszinieren, hat er mit französischsprachiger Musik eher weniger am Hut. Als jugendlicher wechselt er aufs französische Gymnasium, wo er mit afrikanischen Diplomatenkindern und dem Nachwuchs des in Berlin stationierten Militärs die Schulbank drückt. Auch wenn er die Schule nicht abschließt, bezeichnet er diesen Abschnitt als interessante Zeit. Das Abi macht Pierre dann auf einem 'normalen' Gymnasium in Steglitz. Nach dem Abi beginnt er eine Lehre als Klavierbauer, der eintönige Alltag - inklusive Massenproduktion in der Fabrikhalle - sorgen dafür, dass er die Ausbildung wieder sein lässt. Musik läuft mehr oder minder nebenher, auch wenn ein Job in einem Plattenladen dazwischen kommt. Die Kontaktbörsen für Berliner Nachwuchsmusiker sind damals - bis zum Durchbruch des Internets - Nachwuchswettbewerbe von Schülerbands, bei denen sich die Leute kennen lernen. Es dauert jedoch noch bis 1998, ehe Seeed an den Start gehen. Das erste Konzert der elfköpfigen Band steigt auf der Insel der Jugend und ist ein Benefiz-Gig für den Club Yaam, der - neben Läden wie Escobar, Acud oder der Tanzbar - als die Keimzelle der Berliner Reggae-Szene gilt. Als es mit Seeed ernst wird, sieht sich Pierre vor die Frage gestellt, ob er sein Sonderpädagogik-Studium zu Ende macht, oder ob er sich voll und ganz der Musik widmet. Nach dem Grundstudium wirft er hin und Seeed gehen steil. Für die steht Baigorry hinter den Reglern und produziert eine ganze Zeit lang den Großteil des Sounds der Dancehall-Caballeros. Nach Erscheinen der DVD "Live" macht er sich daran, einmal außerhalb des Seeed-Kontextes Musik zu produzieren. Sänger Cee-Lo Green, der auf der Seeed-Single "Aufstehn!" einen Gesangspart übernimmt, ist erste Wahl, um auf der Kollabo Fox/Green den gesanglichen Input zu liefern. Gesagt getan? Von wegen. Der Welterfolg von Gnarls Barkley macht dem Projekt einen Strich durch die Rechnung, und so muss sich Pierre neu orientieren. Letzten Endes entscheidet sich Baigorry, dann doch, wieder selbst zu texten und zu singen. Das Ergebnis seiner Studiotüfteleien erscheint im September 2008 unter dem Titel "Stadtaffe" und gerät nach und nach zum Triumphzug für den umtriebigen Berliner. Zunächst sorgen die Singles "Haus Am See" und "Alles Neu" eindrücklich dafür, dass die Welt überhaupt vom Seeed-Solomover Peter erfährt. Der Heißhunger auf "Stadtaffe" sorgt anschließend für eine sehr gute Platzierung auf dem Silbertreppchen der deutschen Charts. Noch 2008 erhält Fox auch die 1Live-Krone für das "Album des Jahres". Doch erst 2009 rollt die Lawine richtig los. Mit der dritten Single-Auskopplung "Schwarz Zu Blau" gewinnt Fox den Bundesvision Song Contest bei Stefan Raab und verdrängt mit "Stadtaffe" schließlich Bruce Springsteen von Platz eins der deutschen Charts - ganze 20 Wochen nach der Veröffentlichung. Außerdem heimst er drei Echos ein: "Künstler Hip Hop/Urban", "Erfolgreichster Produzent" und "Künstler national". Im Juni desselben Jahres lässt sich der begehrte Fox viermal am Stück in der ausverkauften Berliner Wuhlheide vor knapp 70.000 Fans feiern. Bei den stimmungsvollen Konzerten laufen diverse Kameras mit, die die Bilder für die DVD "Live Aus Berlin" fest halten. Kurz darauf gibt der Solostar einer Schweizer Zeitung ein folgenschweres Interview, in dem er bekundet, "solo nicht mehr auftreten" zu wollen. Ihm sei der Rummel um seine Person zu groß geworden. Nicht einmal in einer Arztpraxis werde er in Ruhe gelassen. Die Meldung entfacht einen nationalen Aufschrei - der erfolgreichste Künstler des Jahres 2009 denkt über einen Rücktritt nach? Auch seine Plattenfirma hält sich zunächst auffällig bedeckt. Kurz darauf die erwartungsgemäße offizielle Entwarnung: Sooo habe Fox das natürlich nicht gemeint. Vielmehr wolle er sich 2010 und 2011 vor allem auf seine Band konzentrieren. Und die heißt eben nach wie vor Seeed. Die veröffentlichen 2012 das Album "Seeed" und begeben sich danach ebenfalls in eine längere Pause. Erst 2018 kündigen sie neue Konzerte an, kurz bevor Frontmann Demba Nabé aka Boundzound im Mai 2018 überraschend mit 46 Jahren stirbt. Die Band entschließt sich, trotzdem weiter zu machen, veröffentlicht im Herbst 2019 "Bam Bam" und geht 2020 mit der Scheibe auf Tour. Erst im Herbst 2022 kündigt Fox mit einigen Social Media-Postings neue Musik und Soloauftritte an, darunter das Hurricane-/Southside-Festival. Zunächst erscheint im Oktober die Single "Zukunft Pink", gefolgt von "Vergessen Wie" und "Ein Auge Blau". Wie es aussieht, steht 2023 ganz im Zeichen des Stadtaffen: Zu dem erwähnten Geschwisterfestival sind zahlreiche weitere Open Air-Auftritte hinzugekommen. Und schließlich kommt die heiß ersehnte Nachricht ans Licht: "Love Songs" heißt das neue Peter-Fox-Studioalbum, das am 26. Mai erscheint - ganze 15 Jahre nach "Stadtaffe". "Getrieben von dem Willen, frische Musik und Energie rauszubringen und mit viel Liebe im Bauch", kommentiert der Berliner.
© Laut

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