Michael Tilson Thomas
Michael Tilson Thomas wurde am Tag der Wintersonnenwende 1944 in Los Angeles geboren. 1969 macht er mit 24 Jahren als junger Assistent von William Steinberg und dem Boston Orchestra zum ersten Mal von sich reden: Nach der Hälfte des Konzertes muss er spontan für den eigentlichen Assistenten einspringen. Dies ist das Startbrett seiner nationalen und internationalen Karriere. Er bleibt dem Boston Orchestra mehrere Jahre als Gastdirigent treu und widmet sich in dieser Zeitspanne ganz besonders dem Teil des amerikanischen Repertoires, das oft vernachlässigt wird. Dazu gehören ganz besonders die Werke von Charles Ives, von denen er mehrere für die Deutsche Grammophon in unvergesslichen Aufnahmen vertont. Er übernimmt außerdem die Leitung des Orchesters von Buffalo im Staate New York- in den Vereinigten Staaten ist man sich als Jungstar nicht wie in Europa zu schade, auch mit kleineren Orchestern aus eher unwichtigeren Städten zu arbeiten. Bald schon wird er allerdings als Haupt-Gastdirigent nach Los Angeles und vom London Symphonie Orchestra eingeladen. Mit Letzterem steht er seit 1988 bis heute ununterbrochen in enger Zusammenarbeit.
Seit September 1997 ist Michael Tilson Thomas Dirigent des San Fransisco Symphony. Dieses dirigierte er 1974 für die 9. Symphonie von Mahler bereits zum ersten Mal. Mit diesem Orchester zusammen hat er zahlreiche Initiativen gestartet, zu denen die Multimedia Serie Keeping Score gehört, die er in Zusammenarbeit mit dem öffentlichen amerikanischen Fernsehen realisiert hat, ein pädagogisches Konzept für alle Altersklassen. Ein anderes Besipiel ist das Integral der symphonischen Werke Mahlers, aufgenommen unter dem Label SFS Media. Aber vor allem durch sein sehr spezielles Repertoire hat sich Michael Tilson Thomas-oft auch MTT genannt- einen Namen gemacht. Die Auswahl seiner Komponisten unterscheidet sich doch sehr von denen seiner Kollegen: Ives, Adams, Copland, Feldman, Ruggles, Harrison, Cowell, Reich, Cage heißen die Komponisten, denen er mit dem San Fransisco Symphony oder einem der anderen Orchester, von denen er regelmäßig eingeladen wird, huldigt. Erst neulich hat das europäische Publikum Absolute Jest von John Adams im Rahmen einer unvergesslichen Tournee des Orchesters und seines Dirigenten bestaunen können.
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