Hoodie Allen
Wenn der Wortwitz Realität wird, ist Steven Adam Markowitz aus Long Island, New York nicht fern: Als Hoodie Allen produziert und präsentiert der Amerikaner seit etwa 2009 seinen goofy Poprap. Den Spitznamen bekommt Markowitz als Jugendlicher aufgedrückt, von einer tieferen Verbundenheit zum Beinahe-Namensvetter Woody Allen ist nichts bekannt.
Auf Witz, Leichtigkeit und Unabhängigkeit legt Hoodie dennoch großen Wert. Nach dem Topuni-Abschluss in Marketing und Finanzen startet er zunächst eine Karriere beim Weltkonzern Google, wird da aber nicht richtig glücklich. Es bleibt ihm zu wenig Zeit für seine Leidenschaft, die Musik.
Zunächst parallel zu, dann nach Kündigung seiner Stelle widmet sich Allen zwischen 2009 und 2011 diversen Mixtapes. Dank der Spitzenresonanz in Musikblogs und auf Soundcloud startet der Jahrgang 1988 mit 23 seine erste Headliner-US-Tour mit Stationen in San Francisco und New York. Zu weiteren Tourbegleitern gehören RJD2, Passion Pit und Das Racist.
Mit dem offiziellen EP-Release "All American" gelingt ihm 2012 der Durchbruch. Ohne Label oder Promomaschine im Hintergrund landet die EP auf Platz zehn der Billboardcharts und an der Spitze bei iTunes. Allens slackerhafte, melodische und bejahende Texte nehmen sich selbst nie zu ernst, wirken aber trotzdem ambitioniert.
Seine Gefolgschaft wächst mit dem Debütalbum "People Keep Talking" weiter. Singer-Songwriter Ed Sheeran sowie Rapkollege Chiddy Bang folgen gern der Einladung zum Feature. Erneut ohne Plattenfirma, schafft es das Album nicht nur auf Platz vier in den iTunes-Charts, sondern auch auf Platz acht der Albumcharts.
Für Hoodie Allen definitiv kein Grund, seinen Independent-Ansatz zu hinterfragen. Sagt und denkt sich der Rapper und Teilzeitsänger wohl auch, als er die nachfolgende Platte komplett gratis als YouTube-Playlist zur Verfügung stellt. Erneut changiert Allen darauf zwischen seinen diversen Einflüssen von Amy Winehouse' "Back To Black"-Soul über Justin Timberlakes "Future Sex/Love Sounds"-Pop hin zu Mac Miller und Talib Kweli.
© Laut
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