Bruce Springsteen
Seine Ausnahmestellung zeigt sich schon am Spitznamen "The Boss". Ob alleine, in Begleitung seiner legendären E Street Band oder als Anführer einer bunt zusammen gewürfelten Truppe wie die, mit der er 2005 Pete Seeger-Songs covert: Bruce Springsteen gehört nicht nur zu den erfolgreichsten, sondern auch zu den charismatischten Vertretern der Rockmusik. Alles beginnt, als der am 23. September 1949 in Long Branch in New Jersey geborene Springsteen Elvis Presley in der "Ed Sullivan Show" sieht. Danach überredet er seine Mutter, ihm eine Gitarre zu kaufen. Die verschwindet nach einer Weile in seinem Schrank. Erst, als er, wieder in der "Ed Sullivan Show", die Beatles sieht, fasst er den Entschluss, Musiker zu werden. Für 18 Dollar kauft er sich eine gebrauchte E-Gitarre, die natürlich einen höllischen Krach macht. "Es gab zwei Dinge, die bei uns unbeliebt waren. Das eine war ich und das andere meine Gitarre", erzählt Springsteen später über sein Zuhause. Im Heimatstaat New Jersey erspielt er sich den Ruf eines local heroes. Als er 1972 einen Plattenvertrag bei Columbia erhält, stellt er aus Freunden und Bekannten eine Band fürs erste Album zusammen, die sich fortan die E Street Band nennt. Zu ihr gehören unter anderen Clarence Clemmons (Saxophon), der 2008 verstorbene Danny Federici (Keyboards) und ab 1975 Steve Van Zandt (später auch bekannt als Little Steve, Gitarre). Bereits die ersten beiden Alben, "Greetings From Asbury Park, N.J." und "The Wild, The Innocent & The E Street Shuffle" (beide 1973) erreichen Achtungserfolge. 1976 verklagt Springsteen vor Manhattans U.S. District Court seinen Manager Mike Appel wegen Betrugs und Vertragsbruchs. Appel habe seine künstlerischen und finanziellen Rechte verletzt, macht der Boss geltend. Appel antwortet mit einer Klage vor dem New York Supreme Court. Die Prozesse schleppen sich über ein Jahr dahin und unterbrechen Springsteens steile Karriere. Doch Springsteen gewinnt den Kampf im Gericht und kehrt drei Jahre nach seinem Durchbruch-Album "Born To Run" mit dem zornigen Meilenstein "Darkness On The Edge Of Town" zurück ins Rampenlicht. Mit "The River" erfüllt Bruce Springsteen 1980 die hohen Erwartungen, die sich nach den voran gegangenen Alben eingestellt hatte, und ging zugleich einen wichtigen Schritt in seiner Entwicklung. Doch statt auf dem Erfolg von "The River" aufzubauen, machte der Mann, der mit seinem Rock Hallen füllte, mit dem Soloalbum "Nebraska" plötzlich auf Bob Dylan. Und das zu einer Zeit, als Folk völlig out war. Selbst Dylan war auf Gospel und Soul umgestiegen. Endgültig zum Superstar wird er 1984 mit "Born In The USA". Das Album hält sich über zweieinhalb Jahre in den britischen und amerikanischen Charts, die beiden Folgealben "Live/1975-85" und "Tunnel Of Love" (1987) schaffen es bis auf Platz eins. 1989 trennen sich die Wege der Beteiligten vorübergehend. "Wir waren seit Teenagertagen zusammen und wollten mal etwas Eigenes versuchen", begründet Springsteen die Entscheidung. Auch solo ist ihm Erfolg beschieden: 1995 wird er für den Song "Philadelphia" (aus dem gleichnamigen Film) mit dem Oscar prämiert. Im selben Jahr findet eine Wiedervereinigung statt, um einige neue Lieder für eine Best Of aufnehmen. 1996 erscheint die akustische Soloplatte "The Ghost Of Tom Joad," die an den 82er-Klassiker "Nebraska" anknüpft. Anschließend mistet der Boss die Keller seiner Plattenfirma aus. Das Ergebnis ist die Sammlung "Tracks," die auch den Hit "Sad Eyes" enthält. 1999 erfolgt die erste Reunion. Zwar gibt es keine neue Platte, aber auf der einjährigen Tournee beweisen Springsteen und die E Street Band, dass ihre Liveshows immer noch zu den Allerbesten gehören. Zu den aufgeführten Liedern gehört auch das neue "American Skin (41 Shots)," das zu heftigen Diskussionen führt. Der Song greift die Brutalität der New Yorker Polizei an und thematisiert dabei die Ermordung des Schwarzamerikaners Amadou Diallo, der während einer Personenkontrolle beim Versuch, seinen Personalausweis aus der Tasche zu ziehen, mit 41 Schüssen niedergestreckt wird. Bürgermeister Rudolph Giuliani is not amused, dafür erhält Springsteen eine Auszeichnung der NAACP (National Association for the Advancement of Coloured People), der kulturell wichtigsten Organisation der Afroamerikaner in den USA. Wie gut die Chemie zwischen Springsteen und seiner Band ist, beweisen der Livemitschnitt "Live In New York City" (2001) und das gemeinsame Studioalbum "The Rising" (2002). Der Workingclass Hero bleibt mit seinen Äußerungen zur politischen Situation ein unbequemer Zeitgenosse. Die republikanische Partei reagiert pikiert auf die Empfehlung Springsteens, George W. Bush 2004 abzuwählen. Frei nach dem Motto "Bist du nicht für mich, bist du gegen mich" gilt er bei den Reaktionären als Persona non grata. Den Boss ficht dies nicht an. Im Gegenteil: Gemeinsam mit arrivierten Größen wie R.E.M., der Dave Matthews Band und Pearl Jam tourt er unter dem Banner "Vote for Change" durch die USA. Der Erfolg der Aktion indes ist eher bescheiden, da Bush die Wahl gewinnt. 2005 sorgt Springsteen wieder für musikalische Schlagzeilen. Ohne die E Street-Band spielt er das weitgehend akustische "Devils & Dust" ein. Zurück zu den Wurzeln heißt es ein Jahr später, als er mit Ehefrau Patti Scialfa und einer Gruppe an Musikern aus New Jersey das Album "We Shall Overcome - The Pete Seeger Sessions" veröffentlicht. Auf dem Album befinden sich Traditionals, die der Pazifist und Folk-Singer Seeger in den 50er und 60er Jahren aufgenommen hat. Das wahre Potenzial des Albums zeigt sich auf der anschließenden Tour, die Springsteen mit der Sessions-Band bestreitet. Der Mitschnitt "Live In Dublin" (2007, sowohl CD als auch DVD) gehört zu seinen besten. Neben begeisterten Kritiken erntet er folgerichtig im selben Jahr eine Grammy-Auszeichnung für das beste "traditional folk album". Zudem erhält eine DVD zum 30. Jubiläum seiner Platte "Born To Run" einen Grammy für die beste Dokumentation. Wieviel Energie und kreatives Potenzial auch nach 40 Jahren im Business noch in ihm steckt, beweist der Boss auf seinen Studioalben "The Promise" (2010) und "Wrecking Ball" (2012). Auch abseits des Studios bleibt er umtriebig, ob als Stifter des Titelsongs zu "The Wrestler" mit Mickey Rourke (der ihm einen Golden Globe einbringt), als Unterstützer Barack Obamas inklusive Auftritt vor der Vereidigung in Washington oder als Hauptact beim Superbowl im Februar 2009 - vor zirka 150 Millionen Fernsehzuschauern. Die fundamentale Basis im Leben von Bruce Springsteen ist und bleibt aber die Musik. Trotz der zwischenzeitlichen Verluste der beiden E-Street-Urmitglieder Danny Federici und Clarence Clemons (Federici verstarb im Jahr 2008, Clemons drei Jahre später) sorgt das Kollektiv rund um den Boss weiterhin vor allem Live für Aufsehen. Während der fast drei Jahre laufenden "Wrecking-Ball"-Tour wird kaum ein Stadion dieser Welt ausgelassen. Im Frühling 2013 fällt Gitarrist Steve Van Zandt für die Shows in Australien aus. Für ihn springt Tom Morello ein. Der hat auch einen großen Anteil an dem im Januar 2014 erscheinenden Album "High Hopes", auf dem sich Bruce Springsteen musikalisch befreiter und differenzierter denn je präsentiert. Mit "The Ties That Bind - The River Collection" (2015) blickt Springsteen dann noch einmal auf einen Wendepunkt in seiner Karriere zurück. Ein Jahr später können sich die Fans vom Boss gleich doppelt freuen: zum einen erscheint seine Retrospektive "Chapter And Verse", mit fünf bisher unveröffentlichten Songs, und zum anderen seine Autobiographie "Born To Run", die dank vieler persönlicher Einblicke lesenswert ist. Kein Wunder, dass ihm die Lust am Ausprobieren auch kurz vor dem 70. Geburtstag nicht abhanden kommt. Auf "Western Stars" verlässt er den gewohnten Pfad samt E-Street-Band für eine Weile. Statt der alten Kumpane engagiert er ein komplettes Orchester und huldigt dreizehn Songs lang der Unterhaltungsmusik der amerikanischen Prä-Rock-Ära und verbindet diese mit Country. Statt Schweißband-Mucke stehen Burt Bacharach, Glen Campbell oder Phil Spector Pate. Obwohl von der sonst gesetzten Truppe diesmal nur sein Haus- und Hofproduzent Ron Aniello nebst Gattin Patti an Bord sind, liegen Little Steven und Co. nicht auf Eis. Parallel zur Veröffentlichung kündigt Springsteen bereits an, demnächst wieder live präsent zu sein und eine gemeinsame Platte zu planen. Bruce Springsteen gilt mit mehr als 100 Millionen verkauften CDs und DVDs und sogar Oscar-Preisträger als einer der bedeutendsten Rockmusiker überhaupt. Seine Musik klingt ehrlich und zieht viele Einflüsse aus Folk, Blues und Country. Nebenbei arbeitet der fitte Senior mit einer New Yorker Doo Wop-Ikone, Dion di Mucci, dessen erste Single im Mai 1958 erschien, Bruce war damals acht. Stevie van Zandt und Patti machen ebenfalls mit. Nach "Blues With Friends" folgt das gemeinsame "Angel In The Alleyways". Von dort ist es zwar noch ein gewisses Stück bis zum Soul, aber nicht mehr gar so weit. Auf dem Weg dorthin säumt Ex-US-Boss Barack Obama den Weg des Bosses. 2021 erörtern die beiden in einer achtteiligen Podcast-Serie ihre Freundschaft und Familiengeschichten, US-Musik, den 'American Dream', Rassismus und vieles weitere. Die Audios lassen sich auf Spotify anhören, ein Transskript der Gespräche erscheint in deutscher Übersetzung als Buch. 2022 knöpft der New Jerseyaner sich die Soulmusik der '60er vor und konzipiert das warme und sehr emotional gesungene Album "Only The Strong Survive".© Laut Mehr lesen
Seine Ausnahmestellung zeigt sich schon am Spitznamen "The Boss". Ob alleine, in Begleitung seiner legendären E Street Band oder als Anführer einer bunt zusammen gewürfelten Truppe wie die, mit der er 2005 Pete Seeger-Songs covert: Bruce Springsteen gehört nicht nur zu den erfolgreichsten, sondern auch zu den charismatischten Vertretern der Rockmusik.
Alles beginnt, als der am 23. September 1949 in Long Branch in New Jersey geborene Springsteen Elvis Presley in der "Ed Sullivan Show" sieht. Danach überredet er seine Mutter, ihm eine Gitarre zu kaufen. Die verschwindet nach einer Weile in seinem Schrank. Erst, als er, wieder in der "Ed Sullivan Show", die Beatles sieht, fasst er den Entschluss, Musiker zu werden. Für 18 Dollar kauft er sich eine gebrauchte E-Gitarre, die natürlich einen höllischen Krach macht. "Es gab zwei Dinge, die bei uns unbeliebt waren. Das eine war ich und das andere meine Gitarre", erzählt Springsteen später über sein Zuhause.
Im Heimatstaat New Jersey erspielt er sich den Ruf eines local heroes. Als er 1972 einen Plattenvertrag bei Columbia erhält, stellt er aus Freunden und Bekannten eine Band fürs erste Album zusammen, die sich fortan die E Street Band nennt. Zu ihr gehören unter anderen Clarence Clemmons (Saxophon), der 2008 verstorbene Danny Federici (Keyboards) und ab 1975 Steve Van Zandt (später auch bekannt als Little Steve, Gitarre).
Bereits die ersten beiden Alben, "Greetings From Asbury Park, N.J." und "The Wild, The Innocent & The E Street Shuffle" (beide 1973) erreichen Achtungserfolge. 1976 verklagt Springsteen vor Manhattans U.S. District Court seinen Manager Mike Appel wegen Betrugs und Vertragsbruchs. Appel habe seine künstlerischen und finanziellen Rechte verletzt, macht der Boss geltend. Appel antwortet mit einer Klage vor dem New York Supreme Court. Die Prozesse schleppen sich über ein Jahr dahin und unterbrechen Springsteens steile Karriere.
Doch Springsteen gewinnt den Kampf im Gericht und kehrt drei Jahre nach seinem Durchbruch-Album "Born To Run" mit dem zornigen Meilenstein "Darkness On The Edge Of Town" zurück ins Rampenlicht. Mit "The River" erfüllt Bruce Springsteen 1980 die hohen Erwartungen, die sich nach den voran gegangenen Alben eingestellt hatte, und ging zugleich einen wichtigen Schritt in seiner Entwicklung. Doch statt auf dem Erfolg von "The River" aufzubauen, machte der Mann, der mit seinem Rock Hallen füllte, mit dem Soloalbum "Nebraska" plötzlich auf Bob Dylan. Und das zu einer Zeit, als Folk völlig out war. Selbst Dylan war auf Gospel und Soul umgestiegen.
Endgültig zum Superstar wird er 1984 mit "Born In The USA". Das Album hält sich über zweieinhalb Jahre in den britischen und amerikanischen Charts, die beiden Folgealben "Live/1975-85" und "Tunnel Of Love" (1987) schaffen es bis auf Platz eins.
1989 trennen sich die Wege der Beteiligten vorübergehend. "Wir waren seit Teenagertagen zusammen und wollten mal etwas Eigenes versuchen", begründet Springsteen die Entscheidung. Auch solo ist ihm Erfolg beschieden: 1995 wird er für den Song "Philadelphia" (aus dem gleichnamigen Film) mit dem Oscar prämiert. Im selben Jahr findet eine Wiedervereinigung statt, um einige neue Lieder für eine Best Of aufnehmen.
1996 erscheint die akustische Soloplatte "The Ghost Of Tom Joad," die an den 82er-Klassiker "Nebraska" anknüpft. Anschließend mistet der Boss die Keller seiner Plattenfirma aus. Das Ergebnis ist die Sammlung "Tracks," die auch den Hit "Sad Eyes" enthält.
1999 erfolgt die erste Reunion. Zwar gibt es keine neue Platte, aber auf der einjährigen Tournee beweisen Springsteen und die E Street Band, dass ihre Liveshows immer noch zu den Allerbesten gehören.
Zu den aufgeführten Liedern gehört auch das neue "American Skin (41 Shots)," das zu heftigen Diskussionen führt. Der Song greift die Brutalität der New Yorker Polizei an und thematisiert dabei die Ermordung des Schwarzamerikaners Amadou Diallo, der während einer Personenkontrolle beim Versuch, seinen Personalausweis aus der Tasche zu ziehen, mit 41 Schüssen niedergestreckt wird. Bürgermeister Rudolph Giuliani is not amused, dafür erhält Springsteen eine Auszeichnung der NAACP (National Association for the Advancement of Coloured People), der kulturell wichtigsten Organisation der Afroamerikaner in den USA.
Wie gut die Chemie zwischen Springsteen und seiner Band ist, beweisen der Livemitschnitt "Live In New York City" (2001) und das gemeinsame Studioalbum "The Rising" (2002).
Der Workingclass Hero bleibt mit seinen Äußerungen zur politischen Situation ein unbequemer Zeitgenosse. Die republikanische Partei reagiert pikiert auf die Empfehlung Springsteens, George W. Bush 2004 abzuwählen. Frei nach dem Motto "Bist du nicht für mich, bist du gegen mich" gilt er bei den Reaktionären als Persona non grata. Den Boss ficht dies nicht an. Im Gegenteil: Gemeinsam mit arrivierten Größen wie R.E.M., der Dave Matthews Band und Pearl Jam tourt er unter dem Banner "Vote for Change" durch die USA. Der Erfolg der Aktion indes ist eher bescheiden, da Bush die Wahl gewinnt.
2005 sorgt Springsteen wieder für musikalische Schlagzeilen. Ohne die E Street-Band spielt er das weitgehend akustische "Devils & Dust" ein. Zurück zu den Wurzeln heißt es ein Jahr später, als er mit Ehefrau Patti Scialfa und einer Gruppe an Musikern aus New Jersey das Album "We Shall Overcome - The Pete Seeger Sessions" veröffentlicht. Auf dem Album befinden sich Traditionals, die der Pazifist und Folk-Singer Seeger in den 50er und 60er Jahren aufgenommen hat.
Das wahre Potenzial des Albums zeigt sich auf der anschließenden Tour, die Springsteen mit der Sessions-Band bestreitet. Der Mitschnitt "Live In Dublin" (2007, sowohl CD als auch DVD) gehört zu seinen besten. Neben begeisterten Kritiken erntet er folgerichtig im selben Jahr eine Grammy-Auszeichnung für das beste "traditional folk album". Zudem erhält eine DVD zum 30. Jubiläum seiner Platte "Born To Run" einen Grammy für die beste Dokumentation.
Wieviel Energie und kreatives Potenzial auch nach 40 Jahren im Business noch in ihm steckt, beweist der Boss auf seinen Studioalben "The Promise" (2010) und "Wrecking Ball" (2012). Auch abseits des Studios bleibt er umtriebig, ob als Stifter des Titelsongs zu "The Wrestler" mit Mickey Rourke (der ihm einen Golden Globe einbringt), als Unterstützer Barack Obamas inklusive Auftritt vor der Vereidigung in Washington oder als Hauptact beim Superbowl im Februar 2009 - vor zirka 150 Millionen Fernsehzuschauern.
Die fundamentale Basis im Leben von Bruce Springsteen ist und bleibt aber die Musik. Trotz der zwischenzeitlichen Verluste der beiden E-Street-Urmitglieder Danny Federici und Clarence Clemons (Federici verstarb im Jahr 2008, Clemons drei Jahre später) sorgt das Kollektiv rund um den Boss weiterhin vor allem Live für Aufsehen. Während der fast drei Jahre laufenden "Wrecking-Ball"-Tour wird kaum ein Stadion dieser Welt ausgelassen.
Im Frühling 2013 fällt Gitarrist Steve Van Zandt für die Shows in Australien aus. Für ihn springt Tom Morello ein. Der hat auch einen großen Anteil an dem im Januar 2014 erscheinenden Album "High Hopes", auf dem sich Bruce Springsteen musikalisch befreiter und differenzierter denn je präsentiert. Mit "The Ties That Bind - The River Collection" (2015) blickt Springsteen dann noch einmal auf einen Wendepunkt in seiner Karriere zurück.
Ein Jahr später können sich die Fans vom Boss gleich doppelt freuen: zum einen erscheint seine Retrospektive "Chapter And Verse", mit fünf bisher unveröffentlichten Songs, und zum anderen seine Autobiographie "Born To Run", die dank vieler persönlicher Einblicke lesenswert ist.
Kein Wunder, dass ihm die Lust am Ausprobieren auch kurz vor dem 70. Geburtstag nicht abhanden kommt. Auf "Western Stars" verlässt er den gewohnten Pfad samt E-Street-Band für eine Weile. Statt der alten Kumpane engagiert er ein komplettes Orchester und huldigt dreizehn Songs lang der Unterhaltungsmusik der amerikanischen Prä-Rock-Ära und verbindet diese mit Country. Statt Schweißband-Mucke stehen Burt Bacharach, Glen Campbell oder Phil Spector Pate.
Obwohl von der sonst gesetzten Truppe diesmal nur sein Haus- und Hofproduzent Ron Aniello nebst Gattin Patti an Bord sind, liegen Little Steven und Co. nicht auf Eis. Parallel zur Veröffentlichung kündigt Springsteen bereits an, demnächst wieder live präsent zu sein und eine gemeinsame Platte zu planen.
Bruce Springsteen gilt mit mehr als 100 Millionen verkauften CDs und DVDs und sogar Oscar-Preisträger als einer der bedeutendsten Rockmusiker überhaupt. Seine Musik klingt ehrlich und zieht viele Einflüsse aus Folk, Blues und Country.
Nebenbei arbeitet der fitte Senior mit einer New Yorker Doo Wop-Ikone, Dion di Mucci, dessen erste Single im Mai 1958 erschien, Bruce war damals acht. Stevie van Zandt und Patti machen ebenfalls mit. Nach "Blues With Friends" folgt das gemeinsame "Angel In The Alleyways". Von dort ist es zwar noch ein gewisses Stück bis zum Soul, aber nicht mehr gar so weit. Auf dem Weg dorthin säumt Ex-US-Boss Barack Obama den Weg des Bosses. 2021 erörtern die beiden in einer achtteiligen Podcast-Serie ihre Freundschaft und Familiengeschichten, US-Musik, den 'American Dream', Rassismus und vieles weitere. Die Audios lassen sich auf Spotify anhören, ein Transskript der Gespräche erscheint in deutscher Übersetzung als Buch. 2022 knöpft der New Jerseyaner sich die Soulmusik der '60er vor und konzipiert das warme und sehr emotional gesungene Album "Only The Strong Survive".
© Laut
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