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Bootsy Collins

Wenn er ruft, folgen die Massen. Bootsy Collins ist ein Veteran des Funk und einer der beliebtesten Kollabo-Partner im Musikgeschäft. Ob Rapper wie Snoop Dog, Fat Joe oder Ice Cube, Jerry Harrison von den Talking Heads, Madonna, Iggy Pop, Little Richard oder Guns'n'Roses – William Earl Collins steht über Genregrenzen hinweg bei allen Musikern hoch im Kurs. Diesen Status hat sich der Mann aus Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio über Jahrzehnte schwer erarbeitet. Sein mit Effekten zersetztes, rhythmisch-groovendes Bassspiel ist maßgeblich für die Entwicklung der populären Musik. Bootsy Collins gilt als einer der wichtigsten Personen in der Geschichte des Funk. Was angesichts seines Werdegang wenig verwundert, schließlich ging Bootsy in die harte Schule der ganz Großen des Geschäfts. Seine ersten Sporen verdient der Bassist bei keinem Geringeren als James Brown. 17 Jahre ist Bootsy alt, als ihn der "Godfather of Soul" in seine Band beruft. Gemeinsam mit seinem Bruder Phelps "Catfish" Collins, ein begnadeter Gitarrist, springt er Brown eines Abends zur Seite. Die ursprüngliche Band des Meisters streikt, weil sie sich unterbezahlt fühlt. "Es gab keine Proben. Er holte uns in die Garderobe und sagte: 'Ich weiß, ihr kennt alle meine Songs. Wenn ich meine Hand senke, werdet ihr reinhauen.' Wir gingen raus auf die Bühne und los ging's mit Cold Sweat", blickt Bootsy im Interview mit Die Zeit zurück. Brown war bereits vorher auf das Bruderpaar aufmerksam geworden. Als Studiomusiker spielten sich die beiden in die Aufmerksamkeit Browns, der sie zunächst mit Hank Ballard und Marva Whitney auf Tour schickte, um das Grün hinter den Ohren zu tilgen. Die Zusammenarbeit hielt jedoch nicht lange, Anfang der 1970er kehrt Bootsy Collins dem Godfather den Rücken. Zuvor war es nicht selten zu Streitigkeiten zwischen den Exzentrikern gekommen: "Mister Brown bemühte sich immer, mich dazu zu bringen, simpel und auf den Punkt zu spielen, eben in der treibenden Old-School-Manier. Darüber habe ich oft – nicht nur innerlich – gegrummelt. Aber heute bin ich ihm dankbar dafür." Den Bass nahm Collins in diesem Ausmaß ohnehin nur für James Brown in die Hand, ursprünglich sah sich der 1951 Geborene als Gitarrist. Sein acht Jahre älterer Bruder Catfish zeigt ihm die ersten Griffe auf einer billigen Klampfe, die der aus bescheidenen Verhältnissen stammende Bootsy bei seiner Mutter erbettelt. Um Catfish zu unterstützen, lernt er bald auch Bass, später gründen die beiden die wenig erfolgreiche Band The Pacemakers. Der Wechsel zum Bass war die beste Entscheidung seiner Karriere. Denn nach der Zeit bei James Brown heuern Bootsy und Catfish bei einer anderen Legende seiner Zunft an. George Clinton holt die beiden zu seinem Parliament, später Funkadelic. Mit dem P-Funk groovt sich Bootsy zu Weltruhm, der sich jedoch nicht nur an seinem Bassspiel, sondern auch an seiner Kleidung manifestiert. Der Exzentriker steht grundsätzlich in glitzernden Anzügen, ausufernden Hüten und der obligatorischen Sternen-Sonnenbrille auf der Bühne, was auf den vergleichsweise lockeren Führungsstil Clintons zurückgeht: "Mit ihm war es nicht wie in einer Vater-Sohn-Beziehung, sondern eher wie mit einem großen Bruder. Mit George konnte ich mich herumtreiben, das ging mit James Brown nicht." Gemeinsam mit Funkadelic revolutioniert Bootsy die Musikwelt. 1997 zieht er mit seinen Kollegen in die Rock and Roll Hall of Fame ein. Später in seiner Karriere lernt Bootsy jedoch die Schattenseiten seines Images kennen. Dass ihn die Öffentlichkeit trotz seines Grenzen überschreitenden Könnens und seines Multi-Instrumentalismuses regelmäßig auf Bass und P-Funk reduziert, stößt dem US-Amerikaner irgendwann sauer auf. "Ich versuche, auch aus der Rolle auszubrechen, dass ich nur ein Bassist bin oder dass ich nur P-Funk spiele. Es ist nicht so, dass ich diese Dinge nicht mag. Aber auch andere Seiten von mir sollen wahrgenommen werden und nicht nur mein Bassspiel", erzählt er laut.de im Interview. So nimmt der Revolutionär nach der Jahrtausendwende die Radio- und Fernsehstationen in Angriff. Statt rohen, satten Funk zu spielen, nähert er sich insbesondere dem Hip Hop an – was angesichts dessen Geschichte kein großes Wagnis darstellt. Bereits zuvor kollaboriert er mit Bands wie der progressiven Rock-Kapelle Praxis, dem legendären Gitarristen Buckethead oder dem englischen Produzenten Fatboy Slim. 1990 feiert er gemeinsam mit Deee-Lite und "Groove Is In The Heart" einen Welthit. Bootsy genügt es zu dem Zeitpunkt nicht mehr, nur Funk zu spielen, er will ihn in die Welt hinaustragen. Im Internet gründet der "Funk Teacher", wie er sich auf seinem Album "Tha Funk Capital Of The World" bezeichnet, die Funk University. Kollegen wie Victor Wooten oder Les Claypool stehen Pate. Zudem gründet er die Bootsy Collins Foundation, die unter dem Motto "Say It Loud – An Instrument For Every Child" für kreative Arbeit für finanziell wenig bemittelte Kinder und Jugendliche einsetzt.
© Laut

Diskografie

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