The Who Sell Out (Super Deluxe)

The Who

Erschienen am 21.11.67 bei UMC (Universal Music Catalogue)
Künstler: The Who
Genre: Rock

Verfügbar in

24-Bit/96 kHz Stereo

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Es klingt immer etwas seltsam, bedenkt man, dass ein ursprünglich 13 Titel umfassendes Album in einer Collector-, genauer gesagt Super Deluxe-Ausgabe erscheinen kann und uns so letzten Endes an die hundert Songs serviert. Genau das präsentiert nämlich dieses außergewöhnliche Update des Who-Albums Sell Out voller Überraschungen und was es sonst noch an Raritäten gibt. Bei ihrem Erscheinen im Jahre 1967 überrascht diese Platte, ja sie stört sogar teilweise das Publikum, das immer noch nicht so richtig versteht, was die Gruppe damit will. Mit seinen zwischendurch ertönenden Werbejingles hört sich das Album wie die Sendung eines Piratensenders an, wie der auf jenem abenteuerlichen Schiff, das später für den Film The Boat That Rocked (in Deutschland hieß er Radio Rock Revolution) Pate gestanden hatte.

Mit seinem leicht sarkastischen Tonfall wird dieses schräge The Who Sell Out zu einer unglaublichen Reise, die zwar kein wahres Konzeptalbum ergibt (das sollte dann Tommy im Jahre 1969 übernehmen), aber immerhin bereits eine Art Leitfaden sowie eine richtige Kohäsion an den Tag legt. Für die Who ist es vor allem eine Gelegenheit, sich möglichst direkt mit psychedelischen Zuständen auseinanderzusetzen, als gerade ein paar Monate zuvor die Beatles Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band und Pink Floyd Piper at the Gates of Dawn auf den Markt gebracht hatten. Obwohl die Band auf die aggressive Version bestimmter Riffs verzichtet, um die Charakteristika des nun mit entsprechenden Kräutern verfeinerten Pop wieder besser herauszuarbeiten, so verliert sie sich dennoch nicht in endlosen Höhenflügen, die in Synthieflächen voller Echo- und Resonanz-Effekte untergehen. The Who Sell Out ist eine reine Songplatte mit einer der berühmtesten Kreationen des Quartetts, dem herrlichen I Can See for Miles, der mitten in dieser Sammlung voller Prunkstücke auftaucht, zu der auch der umwerfende Opener Armenia City in the Sky und Tattoo zählen. Es ist eine gewagte, waghalsige und abenteuerliche Platte, die nicht immer ihrem Wert entsprechend gewürdigt werden sollte, die aber mit den Jahren ihren guten Ruf schließlich wieder herstellte, insbesondere dank mehrerer, verfeinerter Neuausgaben.

Diese Super Deluxe Edition wird wohl das höchste der Gefühle für alle jene Fans sein, die noch ein bisschen mehr von dieser schrägen Atmosphäre abbekommen wollen, mit britischem Humor auf der einen und äußerst eleganten Kompositionen auf der anderen Seite. Neben Mono- und Stereomixen des besagten Albums gibt es noch eine ganze Reihe von Bonuszusätzen, wie etwa die erstmals veröffentlichten Versionen von Pictures of Lilly (seinerzeit als Single erschienen), zahlreiche Songs aus Studioaufnahmen, die zwischen 1967 und 1968 stattgefunden hatten… und vor allem 47 Stücke, die jetzt zum ersten Mal im Archiv ausgegraben wurden, darunter 14 von Pete Townshend hergestellte Demoaufnahmen. Mehr brauchte es nicht für eine Hommage an diese rahmensprengende Platte. Es handelt sich um eine Art höchst erfreulichen Abstecher mit dem gerade richtigen Quäntchen an Sarkasmus, womit der Gitarrist beweist, wie gut er sich’s auf Komponieren versteht. Dabei ist er gerade drauf und dran, sich auf die Rockoper zu stürzen und diese scheinbare Leichtfüßigkeit hinter sich zu lassen, sodass dann ein wahres Meisterwerk das Licht der Welt erblicken sollte. © Chief Brody/Qobuz

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The Who Sell Out (Super Deluxe)

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Armenia City In The Sky (Mono Version)