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black midi|Slow (Loud)

Slow (Loud)

Black Midi

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Wahnsinn mit Methode, das war vor zwei Jahren das Debüt von Black Midi. Ein atemloser und intensiver Krawall von ein paar Kids, die weder sich selbst noch die derzeitigen Hörgewohnheiten schonten. Wahrscheinlich war es zu viel Wahnsinn, denn Gitarrist Matt Kwasniewski-Kelvin stieg aus der Produktion zum neuen Album aus, um mental wieder klarzukommen. Der Rest der Band war ebenfalls auf einem guten Weg, nicht nur soundtechnisch dem Wahnsinn anheimzufallen. Die Liveauftritte gerieten fast noch energetischer als der hypernervöse Sound von "Schlagenheim", bis die Pandemie das Leben weltweit auf null stellte.

Eine Herausforderung für alle und letztendlich doch ein Glücksfall für die verbliebenen drei Jungs, denn die ständige Ablenkung durch Touren und Termine bremste den bis dahin ungestörten Ideen-Fluss. So konnte jeder zu Hause wieder konzentriert an dem Nachfolger arbeiten, der schon wieder einen exotischen Namen trägt.

"Cavalcade" ein Umzug durch die Stadt. Spontan fällt einem der morbide Karneval von My Chemical Romance und ihrem Konzeptalbum "The Black Parade" ein. Die Verbindung zu Black Midi funktioniert in dem Fall aber nur namenstechnisch, denn Weltschmerz und Trauer waren schon auf dem Vorgänger nicht die tragenden Säulen, eher die unbändige Lust, Dinge aufzubauen und diese sofort zu fragmentieren. Kein Hass auf das Schicksal, sondern eine stetig angenervte Kampfansage an den Stillstand.

Alles muss ständig in Bewegung bleiben, das war die Maxime, nach der diese eigenwillige Band vorging und mitunter ein wenig selber den Überblick in dem blitzenden Ideen-Orkan verlor, den sie selber hinauf beschwor. Da ist die Verwunderung nicht groß, dass die ersten Sekunden vom Intro wie der legendäre THX-Sound von George Lucas klingen, nur um auch dieses altehrwürdige Fundament der Musikhistorie alsbald mit voller Wucht zu stoppen und mit Drone-Sound platt zu walzen.

Ein Songtitel wie "Marlene Dietrich" rollt den roten Teppich für's 'Kopfkino' aus, überrascht aber mit einem konventionellem Aufbau, der auf Exzentrik verzichtet. Scott Walker-Gesang mit Bossa Nova und schon sind Black Midi auch für konventionelle Musikhörer hörbar.

Ein Überraschungsmoment, der schon wieder alle Erwartungen an das neue Album nach einem gewohnt chaotischen Einstieg negiert. Sehr vertraut klingt "John L.", das mit Stakkato-Riffs und Hyper-Rock-Attitüde direkt Heimatgefühle zurück nach "Schlagenheim" triggert. Ein Sound, den Sänger Geordie Greep aber bereits trotz der euphorischen Kritiken schon kurz nach Veröffentlichung als längst überholt ansah und der ihn langweilte. Alles sollte von nun an (noch) besser und größer klingen.

So hält "Diamond Stuff" den chaotischen Umzug durch die Sinnesregionen für einen Moment an. Die Londoner muckern zwar wieder ordentlich virtuos an ihren Instrumenten, aber entwickeln ein Gespür, wie sie einem Song auch eine emotionale Tiefe geben können. Geordie Greep, der seine Stimme sonst wie ein Instrument in den Gesamtsound rhythmisch einfügt und damit an Serj Tankian erinnert, lässt die bedrohliche Ruhe langsam und mit flüsternden Murmeln wirkungsvoll einwirken.

Fast schon zu erwachsen für die sonst so rebellisch-trotzigen Heranwachsenden, die auch in "Ascending Forth" eine erwachsene Performance hinlegen und damit leider endgültig ihren ganz eigenen Sound über Bord werfen. Es bleibt natürlich eine Meisterleistung, den Sound von Scott Walker abermals perfekt zu kopieren, aber den gab es nun mal schon.

Wahrscheinlich war doch zu viel Zeit zum Nachdenken übrig, denn die rotzige Lockerheit von "Schlagenheim" fällt dieser Bewerbung für den altehrwürdigen Rock-Olymp zum Opfer. Aber genug geschimpft, "Calvacade" ist schon wieder ein technisch herausragendes Album von unfassbar hochtalentierten Wunderkindern geworden. Allein das virtuose Schlagzeugspiel von Morgan Simpson ist nicht mehr von diesem Planeten.

Und doch: So herrlich spontan wie "Western" oder "bmbmbm" klingen nur noch kurze Passagen. Viele Songs ordnen ihren Wahnsinn lieber der großen Krautrock-Jazz-Oper-Orchestrierung unter. Black Midi sind jetzt große Kunst und das, bei aller Kritik, immer noch mitreißend genug, um auch dieses Jahr die Konkurrenz wie Black Country, New Road oder Squid auf die Plätze zu verweisen. Dass überhaupt derzeit so viele spannende Indie-Rock-Alben aus England kommen, bleibt auch ihr Verdienst, aber die selbst entfachte Revolution wartet nun mal nicht auf ihre Helden.

© Laut

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Slow (Loud)

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1
Slow (Loud)
00:05:36

Domino Publishing, MusicPublisher - Domino Music Publishing, MusicPublisher - Harvey Birrell, Engineer - Black Midi, Producer, MainArtist - Geordie Greep, Composer, AssociatedPerformer - Cameron Picton, AssociatedPerformer, ComposerLyricist - Morgan Simpson, Composer, AssociatedPerformer - John 'Spud' Murphy, Producer, Engineer, MixingEngineer - Jamie Sprosen, Engineer - Ian Chestnutt, Engineer

2021 black midi under exclusive license to Rough Trade Records Ltd. 2021 black midi under exclusive license to Rough Trade Records Ltd

Albumbeschreibung

Wahnsinn mit Methode, das war vor zwei Jahren das Debüt von Black Midi. Ein atemloser und intensiver Krawall von ein paar Kids, die weder sich selbst noch die derzeitigen Hörgewohnheiten schonten. Wahrscheinlich war es zu viel Wahnsinn, denn Gitarrist Matt Kwasniewski-Kelvin stieg aus der Produktion zum neuen Album aus, um mental wieder klarzukommen. Der Rest der Band war ebenfalls auf einem guten Weg, nicht nur soundtechnisch dem Wahnsinn anheimzufallen. Die Liveauftritte gerieten fast noch energetischer als der hypernervöse Sound von "Schlagenheim", bis die Pandemie das Leben weltweit auf null stellte.

Eine Herausforderung für alle und letztendlich doch ein Glücksfall für die verbliebenen drei Jungs, denn die ständige Ablenkung durch Touren und Termine bremste den bis dahin ungestörten Ideen-Fluss. So konnte jeder zu Hause wieder konzentriert an dem Nachfolger arbeiten, der schon wieder einen exotischen Namen trägt.

"Cavalcade" ein Umzug durch die Stadt. Spontan fällt einem der morbide Karneval von My Chemical Romance und ihrem Konzeptalbum "The Black Parade" ein. Die Verbindung zu Black Midi funktioniert in dem Fall aber nur namenstechnisch, denn Weltschmerz und Trauer waren schon auf dem Vorgänger nicht die tragenden Säulen, eher die unbändige Lust, Dinge aufzubauen und diese sofort zu fragmentieren. Kein Hass auf das Schicksal, sondern eine stetig angenervte Kampfansage an den Stillstand.

Alles muss ständig in Bewegung bleiben, das war die Maxime, nach der diese eigenwillige Band vorging und mitunter ein wenig selber den Überblick in dem blitzenden Ideen-Orkan verlor, den sie selber hinauf beschwor. Da ist die Verwunderung nicht groß, dass die ersten Sekunden vom Intro wie der legendäre THX-Sound von George Lucas klingen, nur um auch dieses altehrwürdige Fundament der Musikhistorie alsbald mit voller Wucht zu stoppen und mit Drone-Sound platt zu walzen.

Ein Songtitel wie "Marlene Dietrich" rollt den roten Teppich für's 'Kopfkino' aus, überrascht aber mit einem konventionellem Aufbau, der auf Exzentrik verzichtet. Scott Walker-Gesang mit Bossa Nova und schon sind Black Midi auch für konventionelle Musikhörer hörbar.

Ein Überraschungsmoment, der schon wieder alle Erwartungen an das neue Album nach einem gewohnt chaotischen Einstieg negiert. Sehr vertraut klingt "John L.", das mit Stakkato-Riffs und Hyper-Rock-Attitüde direkt Heimatgefühle zurück nach "Schlagenheim" triggert. Ein Sound, den Sänger Geordie Greep aber bereits trotz der euphorischen Kritiken schon kurz nach Veröffentlichung als längst überholt ansah und der ihn langweilte. Alles sollte von nun an (noch) besser und größer klingen.

So hält "Diamond Stuff" den chaotischen Umzug durch die Sinnesregionen für einen Moment an. Die Londoner muckern zwar wieder ordentlich virtuos an ihren Instrumenten, aber entwickeln ein Gespür, wie sie einem Song auch eine emotionale Tiefe geben können. Geordie Greep, der seine Stimme sonst wie ein Instrument in den Gesamtsound rhythmisch einfügt und damit an Serj Tankian erinnert, lässt die bedrohliche Ruhe langsam und mit flüsternden Murmeln wirkungsvoll einwirken.

Fast schon zu erwachsen für die sonst so rebellisch-trotzigen Heranwachsenden, die auch in "Ascending Forth" eine erwachsene Performance hinlegen und damit leider endgültig ihren ganz eigenen Sound über Bord werfen. Es bleibt natürlich eine Meisterleistung, den Sound von Scott Walker abermals perfekt zu kopieren, aber den gab es nun mal schon.

Wahrscheinlich war doch zu viel Zeit zum Nachdenken übrig, denn die rotzige Lockerheit von "Schlagenheim" fällt dieser Bewerbung für den altehrwürdigen Rock-Olymp zum Opfer. Aber genug geschimpft, "Calvacade" ist schon wieder ein technisch herausragendes Album von unfassbar hochtalentierten Wunderkindern geworden. Allein das virtuose Schlagzeugspiel von Morgan Simpson ist nicht mehr von diesem Planeten.

Und doch: So herrlich spontan wie "Western" oder "bmbmbm" klingen nur noch kurze Passagen. Viele Songs ordnen ihren Wahnsinn lieber der großen Krautrock-Jazz-Oper-Orchestrierung unter. Black Midi sind jetzt große Kunst und das, bei aller Kritik, immer noch mitreißend genug, um auch dieses Jahr die Konkurrenz wie Black Country, New Road oder Squid auf die Plätze zu verweisen. Dass überhaupt derzeit so viele spannende Indie-Rock-Alben aus England kommen, bleibt auch ihr Verdienst, aber die selbst entfachte Revolution wartet nun mal nicht auf ihre Helden.

© Laut

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