Lost Themes III: Alive After Death

Albumbeschreibung

Hat John Carpenter nun ganz und gar den Film durch Musik ersetzt? Obwohl der Regisseur von The Thing seit 2015 und seit der Veröffentlichung seines Lost Themes Nr. 1 komponiert und pausenlos Konzerte spielt, macht er das in einem recht kinematografischen Sinn (es sei übrigens erwähnt, dass er 2018 bei der Herstellung des neuen Opus von Halloween aktiv beteiligt war). Dieser dritte Teil von Lost Themes, den er ebenfalls mit seinem Sohn Cody Carpenter und seinem Patenkind Daniel Davies hergestellt hat, ähnelt dem Soundtrack eines Fantasyfilms – ein Film, in dem normalerweise Mörder, Psychopathen, Vampire und Zombies einander über den Weg laufen. John Carpenter wird manchmal wegen der Soundtracks für seine Filme, die er (seit 1974) im Allgemeinen selbst komponiert, für einen der Gründerväter der modernen Elektromusik gehalten. Dieses Lost Themes III hat er wieder einmal mit seiner ganzen Synthesizern-Sammlung produziert. Da gibt es melancholischen Minimalismus in Turning The Bones und Alive After Death, gruselhafte Helden in The Dead Walk und Weeping Ghost oder die angsteinflößenden, dahinschwindenden Dead Eyes und Dripping Blood, womit dieses Album ein Konzentrat von Carpenters unnachahmlichem Stil darstellt. Bei Lost Themes III räumt der schnauzbärtige Komponist den Vampiren mehr oder weniger eine Sonderstellung ein, da wir sie auch noch in Vampire’s Touch und Carpathian Darkness zu hören bekommen, und diese zwei Stücke gehören überdies zu den interessantesten des Albums. Sogar ohne seine Kamera gelingt es Carpenter, mit seinen Noten Geschichten und Bilder heraufzubeschwören. ©Nicolas Magenham/Qobuz