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Ein einziges Foto gibt es von ihm – Charles Joseph „Buddy“ Bolden, dem legendären Kornettisten aus New Orleans und Urvater jener Musik, die als Jazz populär werden sollte. Ansonsten weiß man nicht viel von ihm. Sehr laut und klar soll er gespielt haben, was Buddy Bolden zwischen 1900 und 1906 zum beliebtesten Musiker der „Crescent City“ machte. 1907 wurde er mit der Diagnose Dementia praecox ins Louisiana State Asylum in Jackson eingewiesen, wo er 1931 im Alter von 54 Jahren starb. Dass es keine Aufnahmen von seiner Musik gibt, machte den auch als „King“ Bolden bekannten Bläser schon früh zum Mythos. Dem sich etwa Michael Ondaatje 1995 literarisch mit seinem Roman „Buddy Boldens Blues“ (TB dtv) widmete. Und nun der Regisseur Dan Pritzker filmisch mit „Bolden“, für das Startrompeter Wynton Marsalis den fabelhaften Soundtrack lieferte.
Mit der ihm eigenen Akribie tauchte er tief in die Historie ein, um ein Höchstmaß an musikalischer Authentizität zu sichern. „Wir wussten, was er spielte“, sagt Marsalis. „Wir kannten sein Repertoire; Musiker spielten es, und die Leute sprachen darüber. Ich habe viel recherchiert – wir wissen sogar, womit er sein Set eröffnet hat. Es gab also Wissen über ihn und darüber, wer er war und was er spielte.“
Dass von den 26 Tracks zehn auf Louis Armstrong verweisen, wofür Marsalis zur Trompete wechselt und seine Band zum mit Saxofonen (Ted Nash, Walter Blanding), zweiter Trompete (Marcus Printup) und Piano (Dan Nimmer) moderner besetzten Tentett aufweitet, ist angesichts von Buddys Einfluss auf Satchmo von bezwingender Logik und deshalb wohl nicht allein der Erzählstruktur des Films geschuldet. Nebst dem obligaten „Basin Street Blues“ funkeln folglich solche Klassiker wie „Dinah“ (samt der Vokalistin Reno Wilson) oder der „Tiger Rag“ neben Marsalis’ wunderhübsch betiteltem Original „Phantasmagoric Bordello Ballet“ und Jelly Roll Mortons famoser Hymne „Funky Butt (I Thought I Heard Buddy Bolden Say)“ in makellosem Armstrong-Stil.
Der Kornett-Sound des originalen Septetts (unter anderen mit dem superben Klarinettisten Michael White) ist dagegen eine clevere Rekonstruktion: „Ich kombinierte die Stile von drei Trompetern, die von Bolden beeinflusst wurden: King Oliver, der mit einem großen Sinn für Würde spielte; Freddie Keppard, der mit Power und fast einem Ragtime-Feeling spielte und gut mit Effekten war; und Bunk Johnson, der einen rauchigen Ton hatte und sehr knackige, kurze Sätze spielte. Ich habe das Gefühl, dass Boldens eigentlicher Stil wahrscheinlich größer war als der aller drei.“
Was Wynton Marsalis daraus macht, ist die geniale Huldigung eines Mythos mit allem Drum und Dran – samt überschwänglichem Klarinetten-Jubel à deux und mitreißender Kornett-Ekstase zu packenden Marching-Band-Beats. Wobei sich der Bogen der klanggewaltig eingespielten Tracks von Buddy Boldens Opener „Come On Children“ über Originals wie „Shake It High, Shake It Low“ bis hin zum Funeral-Klassiker „Didn’t He Ramble“ spannt, bis der opulente Soundtrack – den man mit der Lektüre von Ondaatjes Roman begleiten sollte – durch Wynton Marsalis’ finale Verbeugung vor „Buddy’s Horn“ stilvoll ausklingt.
Ob der legendäre Kornettist vor 120 Jahren wirklich diese Strahlkraft entfaltete, werden wir nie erfahren. Den Spirit jener frühen Kindertage des Jazz spiegelt freilich „Bolden“ in imposanter Attraktivität. Um es mit Giordano Bruno zu sagen: „Wenn es nicht wahr ist, ist es doch gut erfunden.“ Und dies absolut überzeugend.
© Thielmann, Sven / www.fonoforum.de
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Wynton Marsalis, MainArtist
(C) 2019 Jazz at Lincoln Center, Inc. (P) 2019 Jazz at Lincoln Center, Inc.
Wynton Marsalis, MainArtist
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Albumbeschreibung
Ein einziges Foto gibt es von ihm – Charles Joseph „Buddy“ Bolden, dem legendären Kornettisten aus New Orleans und Urvater jener Musik, die als Jazz populär werden sollte. Ansonsten weiß man nicht viel von ihm. Sehr laut und klar soll er gespielt haben, was Buddy Bolden zwischen 1900 und 1906 zum beliebtesten Musiker der „Crescent City“ machte. 1907 wurde er mit der Diagnose Dementia praecox ins Louisiana State Asylum in Jackson eingewiesen, wo er 1931 im Alter von 54 Jahren starb. Dass es keine Aufnahmen von seiner Musik gibt, machte den auch als „King“ Bolden bekannten Bläser schon früh zum Mythos. Dem sich etwa Michael Ondaatje 1995 literarisch mit seinem Roman „Buddy Boldens Blues“ (TB dtv) widmete. Und nun der Regisseur Dan Pritzker filmisch mit „Bolden“, für das Startrompeter Wynton Marsalis den fabelhaften Soundtrack lieferte.
Mit der ihm eigenen Akribie tauchte er tief in die Historie ein, um ein Höchstmaß an musikalischer Authentizität zu sichern. „Wir wussten, was er spielte“, sagt Marsalis. „Wir kannten sein Repertoire; Musiker spielten es, und die Leute sprachen darüber. Ich habe viel recherchiert – wir wissen sogar, womit er sein Set eröffnet hat. Es gab also Wissen über ihn und darüber, wer er war und was er spielte.“
Dass von den 26 Tracks zehn auf Louis Armstrong verweisen, wofür Marsalis zur Trompete wechselt und seine Band zum mit Saxofonen (Ted Nash, Walter Blanding), zweiter Trompete (Marcus Printup) und Piano (Dan Nimmer) moderner besetzten Tentett aufweitet, ist angesichts von Buddys Einfluss auf Satchmo von bezwingender Logik und deshalb wohl nicht allein der Erzählstruktur des Films geschuldet. Nebst dem obligaten „Basin Street Blues“ funkeln folglich solche Klassiker wie „Dinah“ (samt der Vokalistin Reno Wilson) oder der „Tiger Rag“ neben Marsalis’ wunderhübsch betiteltem Original „Phantasmagoric Bordello Ballet“ und Jelly Roll Mortons famoser Hymne „Funky Butt (I Thought I Heard Buddy Bolden Say)“ in makellosem Armstrong-Stil.
Der Kornett-Sound des originalen Septetts (unter anderen mit dem superben Klarinettisten Michael White) ist dagegen eine clevere Rekonstruktion: „Ich kombinierte die Stile von drei Trompetern, die von Bolden beeinflusst wurden: King Oliver, der mit einem großen Sinn für Würde spielte; Freddie Keppard, der mit Power und fast einem Ragtime-Feeling spielte und gut mit Effekten war; und Bunk Johnson, der einen rauchigen Ton hatte und sehr knackige, kurze Sätze spielte. Ich habe das Gefühl, dass Boldens eigentlicher Stil wahrscheinlich größer war als der aller drei.“
Was Wynton Marsalis daraus macht, ist die geniale Huldigung eines Mythos mit allem Drum und Dran – samt überschwänglichem Klarinetten-Jubel à deux und mitreißender Kornett-Ekstase zu packenden Marching-Band-Beats. Wobei sich der Bogen der klanggewaltig eingespielten Tracks von Buddy Boldens Opener „Come On Children“ über Originals wie „Shake It High, Shake It Low“ bis hin zum Funeral-Klassiker „Didn’t He Ramble“ spannt, bis der opulente Soundtrack – den man mit der Lektüre von Ondaatjes Roman begleiten sollte – durch Wynton Marsalis’ finale Verbeugung vor „Buddy’s Horn“ stilvoll ausklingt.
Ob der legendäre Kornettist vor 120 Jahren wirklich diese Strahlkraft entfaltete, werden wir nie erfahren. Den Spirit jener frühen Kindertage des Jazz spiegelt freilich „Bolden“ in imposanter Attraktivität. Um es mit Giordano Bruno zu sagen: „Wenn es nicht wahr ist, ist es doch gut erfunden.“ Und dies absolut überzeugend.
© Thielmann, Sven / www.fonoforum.de
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 26 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 01:10:09
- Künstler: Wynton Marsalis
- Label: Blue Engine Records
- Genre: Jazz
(C) 2019 Jazz at Lincoln Center, Inc. (P) 2019 Jazz at Lincoln Center, Inc.
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