Beethoven: The Symphonies

Yannick Nézet-Séguin - Chamber Orchestra of Europe

Erschienen am 15.07.22 bei Deutsche Grammophon (DG)
Künstler: The Chamber Orchestra of Europe Yannick Nézet-Séguin
Genre: Klassik

Digitales Booklet

Verfügbar in

24-Bit/192 kHz Stereo

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Dirigenten und Musikwissenschaftler hegen und pflegen die Partituren der neun Sinfonien von Beethoven seit Langem mit großer Sorgfalt. Sie geben "Urtextausgaben" heraus, um frühere Veröffentlichungen zu berichtigen, die aufgrund von Unachtsamkeit der ersten Herausgeber sowie von Fehlinterpretationen unleserlicher Manuskripte zahlreiche Fehler enthalten. Sie betreiben Quellenforschung, insbesondere mithilfe von Partituren, die zur Entstehungszeit der Werke im Umlauf waren.

1982 veröffentlichte der Dirigent Igor Markevitch an der Spitze eines Teams erfahrener Musikwissenschaftler eine streng dokumentierte Ausgabe. 1997 betreute Norman Del Mar eine Neuauflage bei Bärenreiter. Diese musikalisch wertvolle Gesamtausgabe, die kurz darauf von David Zinman mit dem Tonhalle-Orchester Zürich aufgenommen wurde, blieb aufgrund des damaligen Trends zu neuen, "historisch informierten" Versionen leider fast unbemerkt.

Nun ist Yannick Nézet-Seguin an der Reihe. Er legt bei der Deutschen Grammophon eine Gesamteinspielung vor, die sich auf die brandneue kritische Ausgabe "New Beethoven Complete Edition" stützt, in der viele kleine Details bezüglich Artikulation und Ausdruck zu finden sind. Das Wichtigste an dieser neuen Aufnahme, die im Juli 2021 während vier Konzerten des Chamber Orchestra of Europe entstand, ist die historische Position des jungen, hochbegabten Dirigenten, der die von seinen Vorgängern – insbesondere Nikolaus Harnoncourt, dessen Gesamteinspielung an der Spitze desselben Orchesters bei ihrer Veröffentlichung 1990 (Teldec) eine Sensation war – wiederentdeckte Spielweise perfekt verinnerlicht hat.

Der junge kanadische Dirigent, weit weniger radikal als seine Vorgänger Harnoncourt, Brüggen oder Norrington, versucht vor allem zu zeigen, "wie Beethovens Musik uns heute überraschen kann." Seine Tempi sind lebhaft, die Artikulationen markant, ohne Emphase oder übersteigertes Ego. Es ist ein verspielter, bescheidener und lebendiger Ansatz, durch den Beethoven mit einem Klassizismus ohne jegliche Exzentrik wieder brennend aktuell wird. © François Hudry/Qobuz

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Ursprünglich für April 2020 zur Feier von Beethovens 250. Geburtstag geplant, ist dieses Projekt die dritte Zusammenarbeit zwischen Yannick Nézet-Séguin und dem COE, nachdem bereits 2014 und 2017 komplette Schumann- und Mendelssohn-Zyklen gemeinsam aufgeführt und aufgenommen wurden. Für den Sinfonie-Zyklus wurde das nun vollständige Aufführungsmaterial mit dem Notentext der "Neuen Beethoven-Gesamtausgabe" verwendet. Besonders in der 9. Sinfonie wird der Unterschied buchstäblich hör- und erlebbar, da Beethovens originale und erst kürzlich wiederentdeckte Kontrafagottstimme zum ersten Mal verwendet wird.

Diese Aufnahme wird auch der erste vollständige Beethoven-Zyklus des COE seit der bahnbrechenden Aufnahme mit Nikolaus Harnoncourt in den 1990er Jahren sein. &ccopy; Deutsche Grammophon

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Yannick Nézet-Séguin

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Symphony No. 1 in C major, Op. 21 (Ludwig van Beethoven)

I. Adagio molto - Allegro con brio

The Chamber Orchestra of Europe

00:08:58

Ludwig van Beethoven, Composer - Chamber Orchestra of Europe, Orchestra, MainArtist - Yannick Nézet-Séguin, Conductor, MainArtist