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The Waterboys

"Diese Band war im Grunde immer ein Soloprojekt." Eine Feststellung über die Waterboys, die nicht etwa von einem Außenstehenden stammt, sondern vom Kopf der Gruppe, Mike Scott. Wirft man einen Blick auf die Geschichte der Gruppe, so wird deutlich, dass Scott mit seiner Aussage den Nagel auf den Kopf trifft. Über dutzende Musiker arbeiten seit der Gründung aktiv an dem Projekt Waterboys mit. Einziges ständiges Mitglied ist dabei Mike Scott. Scott kommt am 14. Dezember 1958 im schottischen Edinburgh auf die Welt. Nach dem Studium geht er mit seiner Band Another Pretty Face nach London und nimmt vier Singles und eine Kassette auf. Parallel dazu macht er erste eigene Aufnahmen, bei denen er alle Instrumente selbst spielt und zusätzlich noch singt. Dieses Material bildet später die Basis für das erste Waterboys-Album. 1982 wird nach einem Namenswechsel aus Another Pretty Face Funhouse. Ganz so spaßig geht es dann aber wohl doch nicht zu, denn nach einigen Auftritten in London löst sich die Band nach wenigen Wochen auf. Bereits einen Monat später tritt Scott gemeinsam mit dem Multiinstrumentalisten Anthony Thistlewaite unter dem Namen The Red And The Black auf. Im November 1982 stößt Schlagzeuger Kevin Wilkinson hinzu, im März 1983 erscheint mit "A Girl Called Johnny" die erste Single der Waterboys. Im Mai 1983 meldet sich der Keyboarder Karl Wallinger auf eine Anzeige Scotts in einem Musikmagazin und ergänzt die Gruppe. Es folgen Tourneen, bei denen sie unter anderem U2 und die Pretenders supporten. Nach dem Erscheinen des dritten Albums "This Is The Sea" (1985) kehrt Wallinger den Waterboys den Rücken und gründet World Party. Scott und Thistlewaite gehen nach Irland. Aus einem Aufenthalt, der ursprünglich nur einige Wochen dauern sollte, werden mehr als fünf Jahre. Sie arbeiten in Dublin mit Musikern wie Steve Wickham, Roddy Lrimer, Vinnie Kilduff und Peter McKinney zusammen. Zahlreiche Auftritte und Aufnahmen entstehen während dieser Zeit, etwa "Fisherman's Blues" und das keltisch anmutende "Room To Roam" (1990). Ende 1991 lässt Mike Scott sowohl Irland als auch alle Bandmitglieder hinter sich und geht nach New York. 1992 finden hier die Aufnahmen für das Album "Dream Harder" statt, das 1993 erscheint. Im Juli 1993 treten die Waterboys das letzte Mal gemeinsam bei der TV-Show "Top Of The Pops" auf. Wenig später löst sich die Gruppe, soweit sie überhaupt noch existiert, auf. Für sieben Jahre stehen alle Bandaktivitäten still. Scott veröffentlicht mit "Bring 'Em All" 1995 und "Still Burning" 1997 zwei "Soloalben", bevor 2000 mit "A Rock In The Weary Land" das erste neue Studioalbum unter dem Namen Waterboys in den Regalen steht. Geändert hat sich an den internen Machtverhältnissen und der folk-rockigen Musikrichtung kaum etwas. "The Waterboys is the musical group I founded in 1983" schreibt Scott auf seiner Homepage, die bezeichnenderweise "www.mikescottwaterboys.com" heißt. Ein Egozentrismus, der sich 2003 mit "Universal Hall" und 2007 mit "Book Of Lightning" fortsetzt. Im August 2008 erscheint eine neue Ausgabe von "Room To Roam" in Universals Reihe Collector's Edition. Neben den Originalstücken enthält sie eine zweite CD mit alternative Takes und unveröffentlichten Stücken sowie ein umfangreiches Booklet. Daraufhin irrt Mike Scott ein Jahrzehnt lang zwischen den Firmen umher, die an seiner schwierig einsortierbaren Stilistik Interesse haben. Es sind noch einmal so viele, die er zuvor bereits durch hatte: Proper, Chrysalis, Puck, Harlequin and Clown, die große BMG und schließlich Cooking Vinyl veröffentlichen Alben von The Waterboys. In dieser Zeit erscheinen u.a. "An Appointment With Mr. Yeats" (2011) und "Modern Blues" (2014). Jedes Mal hoffen Fans und Kritiker auf einen großen Wurf, jedes Mal eilt Wohlwollen den Alben voraus, doch oft fehlt das gewisse Etwas. "Out Of All This Blue" vereinnahmt 2017 auf Doppel-CD-Länge diverse Stile von Disco, Country, Hip Hop bis R'n'B. So gelungen die Scheibe auch handwerklich klingt, so wirklich springt der Funke nicht über. Umso mehr überrascht "Where The Action Is" im Frühjahr 2019. Die Band mit den vielen Label- und Stilwechseln führt stringent durch zehn durchdachte Geschichten. Viel Feinarbeit lässt sich den Lyrics anmerken, viel Expression bietet Mike Scott im Vortrag. Mit dieser Platte betreten The Waterboys zwar abermals neues Terrain, aber sie wirken dabei souverän und nicht wie Gäste auf fremden Planeten. Die Gruppe bleibt ein Garant für Überraschungen. Der größte Hit der Waterboys übrigens, "The Whole Of The Moon" taucht 2018 in einer ekstatischen Live-Fassung von The Killers auf dem Profil eines Soundcloud-Users auf - in überraschend brillanter Qualität. Während der Corona-Krise erkennt Mike die Vorteile eines Homestudios. Er hat zum Glück eines, in Dublin, und entwickelt dort einen für sich neuartigen Arbeitsstil: "Früher schrieb ich einen Song, buchte ein Studio und stellte meine Band zusammen. (...) Heutzutage gehe ich in mein Studio, mach den Computer an und habe immer etwas am Brodeln (...) es erzeugt Magie. Ich bin wie ein Kind im Spielzeugladen (...)" und betrachtet das Produkt der Spielereien, die LP "Good Luck, Seeker" als "fast zufällig." Ganz ohne zusätzliche Musiker kommt er für seine Songideen nicht aus. Per Filetransfer flitzen die Stücke hin und her, in Rekordzeit wird das virtuelle Team fertig, legt das Überraschungsalbum der Plattenfirma vor, und so endet schon der zweite Lockdown-Monat mit dem Resultat ungestörten 'Workflows'. Der Waterboys-Kapitän outet sich auf "Good Luck, Seeker" als Fan so verschiedener Steine wie Sly Stone und den Rolling Stones. Das nächste Werk zielt auf Politikanalyse und trägt die Geschichte der Menschheit aus Sicht Mike Scotts vor. Er selbst bezeichnet sein für Mitte 2022 geplantes Album "All Souls Hill" als psychodramatisch. "Das Album 'All Souls Hill' ist geheimnisvoll, weltfremd, knallhart und emotional", stellt der Nukleus der Gruppe fest und meint, seine Stücke erforschten dort "Traumwelten und werfen einen kalten, aber hoffnungsvollen Blick auf das menschliche Drama."
© Laut

Diskografie

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