The Monkees
Retortenbands, künstlich zusammen gecastet, um allen zu gefallen und innerhalb kürzester Zeit möglichst viel Geld abzuwerfen, sind kein neuartiges Phänomen im Musikgeschäft. Spice Girls, Village People, New Kids On The Block, Boney M., No Angels, Queensberry und und und, sie alle finden mittels Produzentenhand oder Plattenfirma zueinander. Wer da auf kreative Eigenregie hofft, ist fehl am Platz, Stil und Image sind genauso vorbestimmt, wie Lyrics, Musik und Bühnenshow. Als erste Retorten- bzw. Castingband gelten The Monkees. Gezielt als amerikanisches Pendant der Beatles konzipiert, stehen Davy Jones (Gesang), Michael Nesmith (Gesang, Gitarre), Micky Dolenz (Gesang, Schlagzeug) und Peter Tork (Gesang, Bass, Keyboard) in den Sechzigern im Mittelpunkt einer gleichnamigen TV-Serie, landen unzählige Charterfolge, veröffentlichen Unmengen an Alben und starten damit nicht nur in der Heimat, sondern auch in Europa gewaltig durch. Den Anfang bildet der Sender NBC, der 1965 Schauspieler für eine Musikband-Serie sucht. Aus über 500 Bewerbern gehen die zukünftigen Monkees als erste Popgruppe vom Reißbrett hervor. Jones und Dolenz schauspielern bereits: Ersterer tritt als Kinderstar in der Jugendserie Circus Boy auf, Letzterer wirkt in der britischen Serie Coronation Street mit. Das Songwriter-Duo Boyce und Hart liefert die Serien-Songs und spielt sie ein, Jones und Co. beschränken sich zunächst aufs Singen. Später übernehmen sie zum Teil auch die Instrumente. Mit der TV-Erstausstrahlung landen The Monkees prompt Hits. Das beatlesartige "Last Train To Clarksville" geht 1966 in den USA auf die Eins. Das rockige "I'm A Believer", aus der Feder von Neil Diamond zieht nach und erklimmt auch in UK und Deutschland die Pole-Position. In der Folge von verschiedensten Musikern, etwa von Robert Wyatt gecovert, entpuppt sich "I'm A Believer" als bekanntester und veritabelster Monkees-Song. Es folgen weitere Hits und zwei Emmys für die TV-Show. Mit "A Little Bit Me, A Little Bit You", ebenfalls von Diamond, oder dem eingängigen, süßlichen "Daydream Believer" liefert die Popgruppe mit dem markant mehrstimmigen Gesang 1967 abermals radiofreundliche Kassenschlager ab. Trotz des musikalischen und schauspielerischen Erfolgs, zeichnen sich jedoch erste Probleme ab. Die Monkees sind mit ihrer Darstellung in der Fernsehserie nicht zufrieden. Als Sitcom ausgelegt, sollen Jones und seine Kollegen hauptsächlich albern rüberkommen. Die Protagonisten (insbesondere Nesmith und Tork) streben aber danach, sich nicht nur als blödelnde Leinwandakteure einen Namen zu machen. Vielmehr möchten sie als ernsthafte Musiker wahrgenommen werden. Immer wieder gerät man deswegen mit Produzent Don Kirshner aneinander, der später mit The Archies an sein Verkaufsrezept anknüpft. Nach zweijähriger Laufzeit folgt im Herbst 1968 das Ende der Sendung, und auch das Aus des Quartetts kündigt sich langsam an. Im Dezember des Jahres verlässt Tork - unzufrieden mit der musikalischen Entwicklung - die Gruppe, deren Output zu dieser Zeit bereits sechs Alben, darunter vier Nummer-Eins-Platzierungen, umfasst. Doch die Spannungen innerhalb der Band wachsen weiter. 1970 steigt auch Nesmith aus, der später zur Gründung von MTV beiträgt, indem er das Video-Sendeformat Pop Clips für Nickelodeon entwickelt. Nach der 1971er Single "Do It In The Name Of Love" verlieren die übrigen Mitglieder das Recht, den Titel The Monkees zu nutzen, touren in den Siebzigern als Dolenz And Jones und veröffentlichen gemeinsam mit dem Songwriter-Duo Tommy Boyce and Bobby Hart unter dem Pseudonym Dolenz, Jones, Boyce & Hart. Nesmith und Tork sind von Zeit zu Zeit wieder mit an Bord, trotz kontinuierlicher interner Streitigkeiten. Mehrere Reunions folgen, doch kann die Castingband mit den Studioalben "Pool It!" (1987) oder "Justus" (1996) nicht an den Karriere-Höhepunkt zu Zeiten ihrer TV-Show in den Sechzigern anknüpfen. Am 29. Februar 2012 verstirbt plötzlich Sänger Davy Jones 66-jährig an einem Herzinfarkt und macht so eine weitere Reunion sinnlos. 2019 erliegt Peter Tork einem Krebsleiden, das bei ihm bereits 2009 diagnostiziert wurde. Am 10. Dezember 2021 stirbt Sänger und Gitarrist Michael Nesmith im Alter von 78 Jahren. An das musikalische Erbe und vor allem die Vielzahl erfolgreicher Hits erinnert ein Stern auf dem Hollywood Walk Of Fame, den The Monkees 1989 erhalten.© Laut Mehr lesen
Retortenbands, künstlich zusammen gecastet, um allen zu gefallen und innerhalb kürzester Zeit möglichst viel Geld abzuwerfen, sind kein neuartiges Phänomen im Musikgeschäft. Spice Girls, Village People, New Kids On The Block, Boney M., No Angels, Queensberry und und und, sie alle finden mittels Produzentenhand oder Plattenfirma zueinander. Wer da auf kreative Eigenregie hofft, ist fehl am Platz, Stil und Image sind genauso vorbestimmt, wie Lyrics, Musik und Bühnenshow.
Als erste Retorten- bzw. Castingband gelten The Monkees. Gezielt als amerikanisches Pendant der Beatles konzipiert, stehen Davy Jones (Gesang), Michael Nesmith (Gesang, Gitarre), Micky Dolenz (Gesang, Schlagzeug) und Peter Tork (Gesang, Bass, Keyboard) in den Sechzigern im Mittelpunkt einer gleichnamigen TV-Serie, landen unzählige Charterfolge, veröffentlichen Unmengen an Alben und starten damit nicht nur in der Heimat, sondern auch in Europa gewaltig durch.
Den Anfang bildet der Sender NBC, der 1965 Schauspieler für eine Musikband-Serie sucht. Aus über 500 Bewerbern gehen die zukünftigen Monkees als erste Popgruppe vom Reißbrett hervor. Jones und Dolenz schauspielern bereits: Ersterer tritt als Kinderstar in der Jugendserie Circus Boy auf, Letzterer wirkt in der britischen Serie Coronation Street mit.
Das Songwriter-Duo Boyce und Hart liefert die Serien-Songs und spielt sie ein, Jones und Co. beschränken sich zunächst aufs Singen. Später übernehmen sie zum Teil auch die Instrumente. Mit der TV-Erstausstrahlung landen The Monkees prompt Hits. Das beatlesartige "Last Train To Clarksville" geht 1966 in den USA auf die Eins. Das rockige "I'm A Believer", aus der Feder von Neil Diamond zieht nach und erklimmt auch in UK und Deutschland die Pole-Position. In der Folge von verschiedensten Musikern, etwa von Robert Wyatt gecovert, entpuppt sich "I'm A Believer" als bekanntester und veritabelster Monkees-Song.
Es folgen weitere Hits und zwei Emmys für die TV-Show. Mit "A Little Bit Me, A Little Bit You", ebenfalls von Diamond, oder dem eingängigen, süßlichen "Daydream Believer" liefert die Popgruppe mit dem markant mehrstimmigen Gesang 1967 abermals radiofreundliche Kassenschlager ab. Trotz des musikalischen und schauspielerischen Erfolgs, zeichnen sich jedoch erste Probleme ab.
Die Monkees sind mit ihrer Darstellung in der Fernsehserie nicht zufrieden. Als Sitcom ausgelegt, sollen Jones und seine Kollegen hauptsächlich albern rüberkommen. Die Protagonisten (insbesondere Nesmith und Tork) streben aber danach, sich nicht nur als blödelnde Leinwandakteure einen Namen zu machen. Vielmehr möchten sie als ernsthafte Musiker wahrgenommen werden. Immer wieder gerät man deswegen mit Produzent Don Kirshner aneinander, der später mit The Archies an sein Verkaufsrezept anknüpft.
Nach zweijähriger Laufzeit folgt im Herbst 1968 das Ende der Sendung, und auch das Aus des Quartetts kündigt sich langsam an. Im Dezember des Jahres verlässt Tork - unzufrieden mit der musikalischen Entwicklung - die Gruppe, deren Output zu dieser Zeit bereits sechs Alben, darunter vier Nummer-Eins-Platzierungen, umfasst. Doch die Spannungen innerhalb der Band wachsen weiter. 1970 steigt auch Nesmith aus, der später zur Gründung von MTV beiträgt, indem er das Video-Sendeformat Pop Clips für Nickelodeon entwickelt.
Nach der 1971er Single "Do It In The Name Of Love" verlieren die übrigen Mitglieder das Recht, den Titel The Monkees zu nutzen, touren in den Siebzigern als Dolenz And Jones und veröffentlichen gemeinsam mit dem Songwriter-Duo Tommy Boyce and Bobby Hart unter dem Pseudonym Dolenz, Jones, Boyce & Hart.
Nesmith und Tork sind von Zeit zu Zeit wieder mit an Bord, trotz kontinuierlicher interner Streitigkeiten. Mehrere Reunions folgen, doch kann die Castingband mit den Studioalben "Pool It!" (1987) oder "Justus" (1996) nicht an den Karriere-Höhepunkt zu Zeiten ihrer TV-Show in den Sechzigern anknüpfen. Am 29. Februar 2012 verstirbt plötzlich Sänger Davy Jones 66-jährig an einem Herzinfarkt und macht so eine weitere Reunion sinnlos. 2019 erliegt Peter Tork einem Krebsleiden, das bei ihm bereits 2009 diagnostiziert wurde. Am 10. Dezember 2021 stirbt Sänger und Gitarrist Michael Nesmith im Alter von 78 Jahren.
An das musikalische Erbe und vor allem die Vielzahl erfolgreicher Hits erinnert ein Stern auf dem Hollywood Walk Of Fame, den The Monkees 1989 erhalten.
© Laut
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The Monkees Live - The Mike & Micky Show (Live)
The Monkees
Pop - Erschienen bei Rhino am 03.04.2020
24-Bit 48.0 kHz - Stereo -
The Monkees
The Monkees
Pop - Erschienen bei Rhino am 16.03.2020
Hi-Res Audio24-Bit 192.0 kHz - Stereo -
The Best of The Monkees
The Monkees
Pop - Erschienen bei Rhino am 02.12.2003
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
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Headquarters
The Monkees
Pop - Erschienen bei Rheinlust Records am 24.10.2008
24-Bit 192.0 kHz - Stereo -
More of The Monkees (Deluxe Edition)
The Monkees
Pop - Erschienen bei Rhino am 09.01.1967
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
The Monkees 50
The Monkees
Pop - Erschienen bei Rhino am 26.08.2016
Various record company folks have been trying to assemble the ideal Monkees collection since their first "Greatest Hits" album came out in 1969. With ...
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Head (Deluxe Edition)
The Monkees
Pop - Erschienen bei Rhino am 01.12.1968
This disc contains songs and snippets of dialogue from the Monkees' full-length feature film of the same name. Although their Emmy-winning television ...
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Pisces, Aquarius, Capricorn & Jones Ltd.
The Monkees
Pop - Erschienen bei Rhino am 20.04.1998
24-Bit 192.0 kHz - Stereo -
The Birds, The Bees, & The Monkees
The Monkees
Pop - Erschienen bei Rhino am 20.09.1994
24-Bit 192.0 kHz - Stereo -
The Birds, The Bees, & The Monkees
The Monkees
Pop - Erschienen bei Rhino am 22.04.1968
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Instant Replay
The Monkees
Pop - Erschienen bei Rhino am 15.02.1969
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Missing Links
The Monkees
Pop - Erschienen bei Rhino am 18.09.1984
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
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Missing Links, Vol. 2
The Monkees
Pop - Erschienen bei Rhino am 14.01.1986
Nineteen rare and unreleased tracks that, like the rest of the Monkees' output, ranges from excellent to insufferable, with plenty of mediocre materia ...
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
The Monkees Present: Micky, David & Michael
The Monkees
Pop - Erschienen bei Rhino am 01.10.1969
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
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Missing Links, Vol. 3
The Monkees
Pop - Erschienen bei Rhino am 26.03.1996
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Christmas Party
The Monkees
Weihnachtsmusik - Erschienen bei Rhino am 12.10.2018
It may be hard to believe, but 2018's Christmas Party is the first Christmas record the Monkees ever released. Chalk this up to the band breaking up i ...
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
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