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Paul Kalkbrenner

"Ick bin ein Börlina", kauderwelschte einst J.F.K. in die Mikrofone, als die heutige bundesdeutsche Kapitale zu Zeiten des Kalten Krieges noch Frontstadt war. Und während Berlin-Mitte in der Zwischenzeit für zugereiste Schwaben, Szene-Lackel und sonstige Hipster das Maß aller Dinge darstellt, liegt in Friedrichshain, im Osten der Stadt, die Homebase von Paul Kalkbrenner. Seine ausgeprägte emotionale Verbundenheit mit dem Stadtteil mag er nicht verhehlen, obwohl Kalkbrenner eigentlich wo ganz anders zur Welt gekommen ist: in Leipzig. Noch zu DDR-Zeiten schicken ihn seine Eltern auf eine staatliche Musikschule, damit Paul die hohe Kunst des Trompetespielens lernen möge. Nach der Wende, zu Beginn der neunziger Jahre, steht er gemeinsam mit seinem Kumpel und WG-Genossen Sascha Funke hinter den Plattentellern eines Jugendclubs im Bezirk Lichtenberg. Die Volljährigkeit endlich erreicht, besucht Paul zum ersten Mal das E-Werk. Hier haut er sich mehr als einmal mit Techno die Nächte um die Ohren. Dieser Sound hat es ihm angetan. Kalkbrenner besorgt sich einen Amiga Rechner und übt sich in der Produktion eigener Stücke. Und wie so bei manch anderen Produzenten im Technozirkel stellen Basic Channel für Kalkbrenner einen nicht unerheblichen Quell der Inspiration dar. Der endgültige Schritt in die Adoleszenz bereitet ihm da schon mehr Probleme. Mit der Schule kommt Paul nicht klar, er geht ohne Abschluss ab und mit dem Dienst fürs Vaterland kann Kalkbrenner sich auch nicht wirklich anfreunden. Ein Praktikum bei einem Fernsehsender öffnet ihm 1997 neue Möglichkeiten sein Leben zu gestalten. In der Folge erledigt er Editor-Aufträge für diverse deutsche Kanäle. Zwei Jahre später erscheint die erste Kalkbrenner-Platte. Paul setzt Prioritäten, lässt die Fernseharbeit ruhen und kümmert sich fortan nur noch um seine Musik. Für Ellen Alliens BPitch Control produziert Kalkbrenner die beiden Alben "Superimpose" und "Zeit". Durch deren gefühlvoll-melancholischen Sound bekommt er den "Neo-Trance"-Stempel verpasst, was ihm eigentlich gar nicht genehm ist. Mit seinem dritten Werk Self rückt Kalkbrenner in dieser Hinsicht die Verhältnisse wieder zurecht und legt ein außerordentliches Zeugnis emotionaler Musik ab. In eine vergleichbare Kerbe haut das Remix-Album "ReWorks", bei dem Paul Kalkbrenner eine Reihe befreundeter Künstler und Musiker bittet, sich einen Track aus seinem Œuvre herauszusuchen und zu remixen. 2008 kommt es zum Spielfilm-Debüt Kalkbrenners. Nach langer Beratungstätigkeit für Hannes Stöhrs Techno-Projekt "Berlin Calling" überredet der Regisseur seinen Szenekenner, den Hauptdarsteller-Part einfach selbst zu übernehmen. Gesagt, getan: Kalkbrenner morpht zu DJ Ickarus, der mit seiner Freundin und Managerin der ersten Albumveröffentlichung entgegen fiebert, dann aber wegen seines ausufernden Drogenkonsums in eine Nervenklinik eingeliefert wird. Der Film feiert auf dem Filmfestival in Locarno Weltpremiere. 2010 trennt sich Paule, wie ihn seine Fans liebevoll nennen, vom Label BPitch Control und gründet kurz darauf sein eigenes: Paul Kalkbrenner Musik. Auf diesem entsteht dann ein Jahr später sein siebtes Album "Icke Wieder". Im August 2012 kehrt Kalkbrenner nach einer kleinen Erholungspause mit neuem Track und erstem Musikvideo zurück. "Das Gezabel" hat Ohrwurmpotenzial, wie auch das komplette Album "Guten Tag", das im Herbst des Jahrtes erscheint. Noch 2012 läuft Paul in den Hafen der Ehe ein. Er heiratet die aus Rumänien stammende DJane Simina Grigoriu. 2015 wechselt der Soundtüftler zum Major Sony und erhält als erster Musiker überhaupt Zugang zu den Archiven des Labels. Das nutzt er unter anderem dazu, um die Vocal-Spuren von Jefferson Airplanes "White Rabbit", Luther Vandros "Never Too Much" und D-Trains "You Are The One For Me" für seine eigenen Songs zu verwenden. Das erste Album bei Sony betitelt er schlicht "7". Der Lohn der Mühen: Platz eins in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Nach diesem Mega-Erfolg, der ihn auch wieder rund um den Globus führt, fährt Kalkbrenner aber wieder etwas zurück. So veröffentlicht er 2016 seine dreiteilige Mixtape-Reihe namens "Back To The Future", auf der er alle Tracks versammelt, die ihn in seinen Jugendjahren zum DJing animierten. Auf der sich anschließenden Tour spielt er erstmals seit 1998 keine eigenen Songs. Danach konzentriert er sich wieder auf sein nächstes Album-Projekt, das im Mai 2018 unter dem Namen "Parts Of Life" erscheint.
© Laut

Diskografie

50 Album, -en • Geordnet nach Bestseller

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