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Paolo Fresu

Der aus Sardinien stammende Trompeter Paolo Fresu hat sich mit seinem Instrument zu einem der besten Solisten in Europa hochgearbeitet. Er ist aber nicht nur ein außerordentlicher Trompeter, bei dem der Einfluss sowohl von Miles Davis als auch von Chet Baker zu erkennen ist, sondern er ist auch ein anerkannter Dirigent, Komponist und Arrangeur, der auf dem musikalischen Gebiet genauso intensiv wie vielseitig tätig ist und zahlreiche Plattenproduktionen vorzuweisen hat. Auf dem Markt findet man mehr als 300 Alben, darunter eine große Anzahl Platten, die er als Bandleader bei so angesehenen Labels wie EMI, RCA und Blue Note eingespielt hat.


Fresu kommt am 10. Februar 1961 im italienischen Berchidda zur Welt und beginnt im Alter von 11 Jahren Trompete zu spielen, zuerst im Orchester der Heimatgemeinde und nach verschiedenen musikalischen Versuchen im Bereich des Varieté und des Pop findet er 1980 zum Jazz, als er Miles Davis hört. Er lernt Enrico Rava kennen, studiert dann am Konservatorium in Cagliari bei Enzo Morandini und später Musikwissenschaft und Musikethnologie an der Universität in Bologna.


 


Im Jahre 1984 erhält er sein Abschlussdiplom am Konservatorium und bildet ein Quintett mit italienischen Musikern, dessen erste Platte, Ostinato, ein Jahr später erscheint. Dieses Quintett mit dem Saxophonisten Tino Tracanna, dem Pianisten Roberto Cipelli, dem Kontrabassisten Attilio Zanchi und dem Schlagzeuger Ettore Fioravanti besteht nun schon seit außergewöhnlich langer Zeit und verbucht bis zum heutigen Tag an die zwanzig Einspielungen. Im Jahre 1986 tritt Dave Liebman mit ihnen zusammen auf, und auch der Klarinettist Gianluigi Trovesi. Ab diesem Zeitpunkt zeichnet sich Paolo Fresus Werdegang durch seinen kontinuierlichen Zusammenschluss mit anderen Musikern aus. Durch die Arbeit in Duo- sowie Trio-Besetzung entstehen zusammen mit dem Kontrabassisten Furio di Castri mehrere Aufnahmen, vor allem jene des Trios P.A.F., als sich ihnen Ende der achtziger Jahre der aus Sardinien stammende Akkordeonist (und Pianist) Antonello Salis anschließt. Zusammen mit dem Schlagzeuger Aldo Romano, den er schon 1988 für sein Album Ritual gemeinsam mit Franco d’Andrea (Owl) eingeladen hat, beteiligt sich Paolo Fresu unter anderem an den verschiedenen Besetzungen des Palatino Quartetts. Sehr bald erhält der Trompeter nacheinander allerlei Auszeichnungen: Preis der Neuen Talente der Zeitschrift Musica Jazz (1984), Prix Bobby Jaspar der französischen „Académie du Jazz“ (1995), mehrere Preise und Nominierungen beim Jazzpreis Django d‘Or seit 1996. Um das Jahr 1997 bildet Paolo Fresu zusammen mit dem Gitarristen Nguyên Lê, dem Bassisten Furio di Castri und dem Schlagzeuger Roberto Gatto ein elektroakustisches Quartett. Seit Angel, Metamorphosi (1999) kombiniert der Trompeter aus Sardinien zeitgenössischen Jazz, Experimental Rock und allerlei Balladen. Er präsentiert reihenweise Projekte und Kooperationen, sowohl auf der Bühne wie im Studio, wobei insbesondere Enrico Rava zu erwähnen ist, mit dem er Shades of Chet (1999) herausbringt und danach Enrico Rava Plays Miles Davis; er arbeitet auch mit David Linx und Diederik Wissels zusammen und wird dabei von einem Streichquartett begleitet (Heartland, 2001); mit Kind of Porgy & Bess (2002) bringt er eine zweifache Hommage heraus, für die er die Mitglieder mehrerer aktueller Ensembles zusammenbringt: zu diesen gehören Antonello Salis, Nguyen Lê sowie der Ud-Spieler Dhafer Youssef. Es sind noch bestimmte Einspielungen zu erwähnen, die Paolo Fresu für das Label ECM zusammen mit Richard Galliano und Jan Lundgren (Mare Nostrum), Carla Bley (The Lost Chords find Paolo Fresu) und Ralph Towner (Chiaroscuro) gemacht hat. Auf einer der jüngsten Einspielungen (Alma, 2012) wird er vom kubanischen Pianisten und Komponisten Omar Sosa und vom brasilianischen Cellisten und Komponisten Jacques Morelenbaum begleitet. Zu dieser bei weitem nicht kompletten Liste mit Projekten und Kooperationen kommen noch Paolo Fresus regelmäßige Lehrveranstaltungen in Italien, den USA und sogar in China und in Australien. Nichtsdestotrotz bleibt er seiner Geburtsstadt Berchidda sehr verbunden, in der er das Festival Time in Jazz gegründet hat, dessen künstlerische Leitung er seit 1988 übernommen hat.


 


Zusammen mit einem seiner neuesten Partner, dem Pianisten Uri Caine, aber auch mit einigen seiner Landsleute (Gianluigi Trovesi, Enrico Pieranunzi) teilt er seine Vorliebe für Neuinterpretationen der Komponisten der Vergangenheit: eines seiner zahlreichen Projekte versammelt nun rund um die Musik von Claudio Monteverdi ein Jazzquartett, ein Trio Alter Musik und… ein Gesangsquartett für Polyphonie aus Sardinien. So gesehen ist es nicht erstaunlich, dass Paolo Fresu neben seiner Tätigkeit als Leader und Partner auf dem Gebiet des Jazz auch aus recht diversen Anlässen komponiert, das fängt an mit Tanz, geht über Kino und Fernsehen und reicht bis hin zum Theater.

Diskografie

84 Album, -en • Geordnet nach Bestseller

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