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Jean Rondeau

Noch vor seinem 21. Lebensjahr konnte der französische Cembalospieler Jean Rondeau bereits eine Reihe an internationalen Preisen vorweisen. Dies hielt ihn jedoch nicht davon ab, eine Ausbildung abzuschließen, die man fast schon als mehr als komplett beschreiben könnte: Vom Barock- bis hin zum Jazzcembalo, nebenbei erlernt er noch die Chorleitung, die Kunst des Kontrapunktes, Piano, Orgel, Kammermusik, Improvisation sowie die unerlässliche Musiktheorie (Harmonie-Kontrapunkt-Fuge), die leider viel zu oft von Instrumentalisten vernachlässigt wird. Ein echter Musiker, der sich der alten Musik hingibt also, aber trotzdem verweigert, sich auf eine Kategorie, ein Dogma oder eine Schule beschränken zu lassen. Er fängt sein Studium bei Blandine Verlet an, studiert später bei Olivier Beaumont, Kenneth White und Christophe Rousset und hat so eine breite Palette an verschiedenen Visionen zur Verfügung stehen, von denen er sich in aller Ruhe Inspiration holt und parallel zu seiner Evolution seine eigene Vision daraus entwickelt, die auch durch seine Begegnungen mit anderen Künstlern, Musikstilen und Kulturen geprägt ist. Rondeau vollbringt sein Musikspiel zwischen Klassik, Barock und Jazz, ohne dabei die anderen Aspekte zu vergessen, die einen wahren Künstler ausmachen: Philosophie, Pädagogik und Psychologie und das Ganze mit einer ordentlichen Prise Humor. Diesen findet man auch in dem Booklet wieder, das seine erste Aufnahme begleitet und das er selber geschrieben hat. Dieses Album ist Bach gewidmet, nur eben für das Cembalo umgeschrieben. Anstatt sich einfach auf die Originale zu schmeißen, bezieht er sich lieber auf Bearbeitungen, die aus dem XVIII. XIX. und XX. Jahrhundert stammen und besser zu seinem Instrument passen. Dabei heraus kommt ein überaus gelungenes, erstes Album!
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