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Jacob Collier

Ein bunt gekleideter Mann springt auf einer Festival-Bühne umher, vor ihm sammelt sich ein großes Publikum. Aber es ist nicht er, der singt, sondern die Zuschauer, die er zu einem Chor umfunktioniert hat und nun mit dem Anheben des Armes dirigiert. Jacob Collier hat an diesem Punkt seiner Karriere schon einen weiten Weg hinter sich, von jazzigen Experimenten im Kinderzimmer bis hin zu dem musikalischen Powerhouse, das er heute darstellt. Die Klänge werden Jacob in die Wiege gelegt. Seine Mutter ist erfolgreiche Violinistin, Dirigentin und Professorin in der Royal Academy of Music, auch ihre Eltern waren Musiker. Jacob wächst mit zwei kleinen Schwestern in einem Reihenhaus in Nordlondon auf, dort ist die Musik von Anfang an omnipräsent. Mit nur zwei Jahren versucht er sich im familieneigenen Musikzimmer an der Geige, die er ein paar Jahre später allerdings gegen einige andere Instrumente eintauscht, die ihm mehr zusagen. "Einige" ist hierbei durchaus eine Untertreibung: Jacob ist Autodidakt, er bringt sich im Laufe seiner Kindheit und Jugend das Spielen endloser Instrumente bei, dazu zählen unter anderem Klavier, Percussion, Kontrabass, alle möglichen Gitarrenarten bis hin zum Harpejji, einer 2007 entwickelten Kreuzung aus Klavier und E-Gitarre. Sein Lieblingsinstrument ist aber seit jeher die eigene Stimme, deshalb ist er außergewöhnlich erfreut, als er den Stimmbruch erreicht: "I was excited for my voice to break because of bass notes." Der erste Kontakt mit der breiteren Öffentlichkeit geschieht erstaunlicherweise nicht durch Musik, sondern in einer kurzen Filmkarriere als Kinderdarsteller. Doch neben den Schauspielrollen übernimmt er auch schon früh kleinere Gesangsparts, unter anderem in einer Inszenierung der Zauberflöte. Im November 2011 macht der damals 17-Jährige erste eigene Schritte in Richtung Weltruhm, indem er auf YouTube DiY-Videos aus seinem Kinderzimmer veröffentlicht. Sein Konzept sind Coverversionen von unterschiedlichsten Songs, die er mehrstimmig performt, wobei er die einzelnen Stimmen nebeneinander im Split-Screen Format präsentiert. Die Aufnahmen sind wahlweise A Capella oder mit instrumenteller Begleitung, besonders beeindruckend ist dabei die komplexe, jazzige Harmonisierung, mit der er jede Version verfeinert. Das Konzept geht auf. Das Cover von Stevie Wonders "Dont You Worry Bout A Thing" erreicht schnell mehrere Millionen Views, in diesem Zuge werden auch Jazzlegende Herbie Hancock und Produzent Quincy Jones himself auf den Jungen aufmerksam. Quincy ist hellauf begeistert, und nimmt ihn direkt in seiner Produktionsgesellschaft unter Vertrag. 2015 startet Jacob seine erste Live Show, in der er zwischen zahlreichen Instrumenten sitzt, und diese mithilfe einer Loop-Maschine nacheinander einspielt und anschließend gleichzeitig abspielt. Damit überträgt er sein Musikzimmer auf die große Bühne: "I was basically inside my room". Das Problem: Jacobs Videos bauen auf seinen vielstimmigen Harmonien auf, die er nacheinander einsingt. Für das Live-Stetting muss er eine Methode finden, mit der man die Mehrstimmigkeit unmittelbar in einem Take aufnehmen kann. Im Zuge dessen lässt er einen speziellen Harmonizer entwickeln, der mit dem Drücken von Klaviertasten einen gesungenen Ton in bis zu zwölf Stimmen aufteilen kann. Dieser Effekt stellt von da an den Dreh- und Angelpunkt seiner Shows dar. An diesem Punkt widmet sich Jacob auch der Aufnahme von Studioalben. Darin fusioniert er alle Stile, die er irgendwie in die Finger bekommt: Folk, Gospel, Soul, Trip Hop, A cappella, klassische Musik, vor allem aber Jazz. Sein erstes Projekt "In My Room" entsteht, wie der Titel bereits impliziert, komplett in seinem Zimmer. Jacob tritt an die Stelle des Produzenten, spielt gleichzeitig alle Instrumente ein und nimmt seinen eigenen Gesang auf. Das Ergebnis ist ein bunter, exzentrischer Genre-Mix, der den Grundstein für seine späteren Alben legt, auf denen sich mittlerweile auch Musikgrößen wie Shawn Mendes und John Legend die Ehre geben. Apropos bunt: Abseits seiner Musik zieht Jacob die Aufmerksamkeit vor allem mit seinem expressiven Kleidungsstil auf sich, denn er kombiniert alles, was nur irgendwie kombinierbar ist, je farbenfroher, desto besser. Von Plunderhosen, über Hawaiihemden zu Strickmänteln und bunten Crocs: Das Einzige, von dem er konsequent die Finger lässt, sind einfarbige Kleidungsstücke. Die Musikwelt kann von diesem Punkt an nicht mehr die Augen von ihm lassen. Jacob gewinnt im Laufe seiner noch relativ jungen Karriere bereits sechs Grammys, außerdem produziert er zusammen mit Hans Zimmer den Soundtrack für den Animationsfilm "Boss Baby". Seine Vorträge zur Harmonielehre sind ebenfalls sehr beliebt, er komprimiert darin komplexe, musikalische Sachverhalte zu leicht verständlichen Häppchen. Seine DiY-Videos hat er trotz alledem bis zuletzt nicht aufgegeben, er dreht sie mitunter sogar immer noch in seinem Kinderzimmer - wenn auch mit inzwischen höherer Kameraqualität.
© Laut

Diskografie

60 Album, -en • Geordnet nach Bestseller

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