Hans Zimmer
Können zwei Oscars, zig Grammys und Golden Globes und noch mehr Nominierungen dafür irren? Sicher nicht! Jedenfalls nicht bei dem Mann mit dem schlichten Namen: Hans Zimmer gilt als der erfolgreichste Filmmusikkomponist der Gegenwart, flankiert von den Kollegen John Williams und Alain Silvestri. Quasi im Sturm beeindruckt der umtriebige Frankfurter den gesamten Hollywood-Zirkus. Das ist höchst erstaunlich für einen Deutschen, zumal Zimmer weder über eine klassische Ausbildung noch bei seiner Ankunft in den Staaten über nennenswerte Kontakte im Business verfügt. Im Gegenteil: Als simpler Werbejinglekomponist schlägt sich Zimmer Ende der 70er Jahre in England durch. Frühe TV-Geschichte schreibt er als kurzzeitiger Keyboarder der Buggles. Letztere sind ein echtes One Hit Wonder und Schöpfer des allerersten Musikclips überhaupt, den MTV 1980 sendete: "Video Killed The Radio Star". Dort lernt der Hesse den bekannten englischen Filmmusik-Komponisten Stanley Myers kennen, der ihn 1980 als Assistent beschäftigt. Von ihm erfährt er viel über das Komponieren für ein komplettes Orchester, das Erstellen von Partituren und Ähnliches. Ebenso bringt Myers seinen Schützling auf die Idee, sich der Untermalung filmischer Bilder zu widmen und dabei Klassik mit modernem Pop und Elektronika zu mixen. Einer glücklichen Fügung des Schicksals verdankt er, dass 1986 Regisseur Barry Levinson ihn fragt, ob er nicht den kompletten Score für den Film "Rain Man" mit Dustin Hoffman und Tom Cruise übernehmen wolle. Prompt willigt er ein und darf sich über Oscar-trächtigen Erfolg freuen. Ein solcher Durchbruch löst reges Interesse in Amerikas Filmindustrie aus. Hollywood klopft an die Tür und offeriert ihm das Meisterwerk "Miss Daisy und ihr Chauffeur". Nach dem ebenso durchschlagenden Erfolg des Streifens kennt Hollywood kein Halten mehr. Alle wollen den "most astonishing German guy" für ihre Projekte. Der künstlerische Aspekt und die Pionierleistung Zimmers für die gesamte Filmmusik ist dabei nicht gerade gering. Zimmer gilt vor allem wegen seiner innovativen Kombination von Orchester- und Synthesizer-Klängen als Erneuerer eines stagnierenden Genres. Mit Ridley Scotts "Black Rain" und Ron Howards "Backdraft" kreiert er einen vollkommen neuartigen Stil, Actionfilme zu vertonen. Besonders letzterer zählt heute zu den Meilensteinen der Filmmusikgeschichte. Zimmers Erfindung besteht darin, den Film mit einem so genannten Wall-To-Wall Score zu vertonen. Dies bedeutet, dass nahezu komplette Unterlegen des Filmhintergrunds mit Musik während der gesamten Spieldauer. Hans Zimmer kreiert auf diese Weise den Prototyp für viele Action-Filmmusiken, die danach in Hollywood produziert werden. Die Stilistik, die grob auf einem mächtigen Hauptthema, rhythmischen Action-Motiven und behutsameren Passagen für die Hauptfiguren basiert, findet sich in zahlreichen späteren Filmmusiken wieder. Innerhalb weniger Jahre hüpft der Deutsche so vom Nobody zur weltweit angesagten Score-Lieferanten Nummer eins. Stilistische Berührungsängste sind Zimmer dabei fremd. Egal ob es sich um angedeutete Metalgitarren handelt, exotische Instrumente oder Rhythmen eher unbekannterer Kulturen: Alles ist kompatibel und kombinierbar. Eine inspirierende Erweiterung des eigenen Spektrums erfährt Zimmer durch die gelegentliche Zusammenarbeit mit seiner engen Freundin Lisa Gerrard. Gemeinsam mit der geisterhaften Chanteuse erarbeitet und vertont er unter anderem den Blockbuster "Gladiator". Bei der von ihm mit gegründeten Firma Remote Control Productions beschäftigt Hans Zimmer auch weitere renommierte Filmmusik-Autoren wie etwa Junkie XL. Dort erscheinen sie Soundtracks zu Filmen wie "Iron Man", "Gladiator", "Fluch der Karibik" oder "The Dark Knight Rises". Im März 2022 erhält Hans Zimmer für seinen Soundtrack zu Neuverfilmung von "Dune" bereits seinen zweiten Oscar, nachdem ihn die Academy bereits 1994 für "Der König Der Löwen" ausgezeichnet hatte. Da Zimmer bereits auch zwei Grammys (für "Der König Der Löwen" und "Gladiator"), drei Golden Globes und unzählige weitere Preise gewann, dürfte es in seinem Regal für Pokale langsam eng werden. Trotz all dieser Superlative gilt der Mann allgemein als bodenständig und kein bisschen abgehoben. "Wenn du reich wirst, ändert sich nicht wie durch Zauberei der Charakter. Den hatte ich schon vorher. Es ändern sich lediglich die Größe und die Ausstattung deines Autos!"© Laut Mehr lesen
Können zwei Oscars, zig Grammys und Golden Globes und noch mehr Nominierungen dafür irren? Sicher nicht! Jedenfalls nicht bei dem Mann mit dem schlichten Namen: Hans Zimmer gilt als der erfolgreichste Filmmusikkomponist der Gegenwart, flankiert von den Kollegen John Williams und Alain Silvestri. Quasi im Sturm beeindruckt der umtriebige Frankfurter den gesamten Hollywood-Zirkus.
Das ist höchst erstaunlich für einen Deutschen, zumal Zimmer weder über eine klassische Ausbildung noch bei seiner Ankunft in den Staaten über nennenswerte Kontakte im Business verfügt.
Im Gegenteil: Als simpler Werbejinglekomponist schlägt sich Zimmer Ende der 70er Jahre in England durch. Frühe TV-Geschichte schreibt er als kurzzeitiger Keyboarder der Buggles. Letztere sind ein echtes One Hit Wonder und Schöpfer des allerersten Musikclips überhaupt, den MTV 1980 sendete: "Video Killed The Radio Star".
Dort lernt der Hesse den bekannten englischen Filmmusik-Komponisten Stanley Myers kennen, der ihn 1980 als Assistent beschäftigt. Von ihm erfährt er viel über das Komponieren für ein komplettes Orchester, das Erstellen von Partituren und Ähnliches.
Ebenso bringt Myers seinen Schützling auf die Idee, sich der Untermalung filmischer Bilder zu widmen und dabei Klassik mit modernem Pop und Elektronika zu mixen.
Einer glücklichen Fügung des Schicksals verdankt er, dass 1986 Regisseur Barry Levinson ihn fragt, ob er nicht den kompletten Score für den Film "Rain Man" mit Dustin Hoffman und Tom Cruise übernehmen wolle. Prompt willigt er ein und darf sich über Oscar-trächtigen Erfolg freuen.
Ein solcher Durchbruch löst reges Interesse in Amerikas Filmindustrie aus. Hollywood klopft an die Tür und offeriert ihm das Meisterwerk "Miss Daisy und ihr Chauffeur". Nach dem ebenso durchschlagenden Erfolg des Streifens kennt Hollywood kein Halten mehr. Alle wollen den "most astonishing German guy" für ihre Projekte.
Der künstlerische Aspekt und die Pionierleistung Zimmers für die gesamte Filmmusik ist dabei nicht gerade gering. Zimmer gilt vor allem wegen seiner innovativen Kombination von Orchester- und Synthesizer-Klängen als Erneuerer eines stagnierenden Genres.
Mit Ridley Scotts "Black Rain" und Ron Howards "Backdraft" kreiert er einen vollkommen neuartigen Stil, Actionfilme zu vertonen. Besonders letzterer zählt heute zu den Meilensteinen der Filmmusikgeschichte.
Zimmers Erfindung besteht darin, den Film mit einem so genannten Wall-To-Wall Score zu vertonen. Dies bedeutet, dass nahezu komplette Unterlegen des Filmhintergrunds mit Musik während der gesamten Spieldauer.
Hans Zimmer kreiert auf diese Weise den Prototyp für viele Action-Filmmusiken, die danach in Hollywood produziert werden. Die Stilistik, die grob auf einem mächtigen Hauptthema, rhythmischen Action-Motiven und behutsameren Passagen für die Hauptfiguren basiert, findet sich in zahlreichen späteren Filmmusiken wieder. Innerhalb weniger Jahre hüpft der Deutsche so vom Nobody zur weltweit angesagten Score-Lieferanten Nummer eins.
Stilistische Berührungsängste sind Zimmer dabei fremd. Egal ob es sich um angedeutete Metalgitarren handelt, exotische Instrumente oder Rhythmen eher unbekannterer Kulturen: Alles ist kompatibel und kombinierbar.
Eine inspirierende Erweiterung des eigenen Spektrums erfährt Zimmer durch die gelegentliche Zusammenarbeit mit seiner engen Freundin Lisa Gerrard. Gemeinsam mit der geisterhaften Chanteuse erarbeitet und vertont er unter anderem den Blockbuster "Gladiator".
Bei der von ihm mit gegründeten Firma Remote Control Productions beschäftigt Hans Zimmer auch weitere renommierte Filmmusik-Autoren wie etwa Junkie XL. Dort erscheinen sie Soundtracks zu Filmen wie "Iron Man", "Gladiator", "Fluch der Karibik" oder "The Dark Knight Rises".
Im März 2022 erhält Hans Zimmer für seinen Soundtrack zu Neuverfilmung von "Dune" bereits seinen zweiten Oscar, nachdem ihn die Academy bereits 1994 für "Der König Der Löwen" ausgezeichnet hatte. Da Zimmer bereits auch zwei Grammys (für "Der König Der Löwen" und "Gladiator"), drei Golden Globes und unzählige weitere Preise gewann, dürfte es in seinem Regal für Pokale langsam eng werden.
Trotz all dieser Superlative gilt der Mann allgemein als bodenständig und kein bisschen abgehoben. "Wenn du reich wirst, ändert sich nicht wie durch Zauberei der Charakter. Den hatte ich schon vorher. Es ändern sich lediglich die Größe und die Ausstattung deines Autos!"
© Laut
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