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girl in red

In Streaming-Zeiten hat sich die Nummer an Nischen-Ikonen multipliziert. So kann es vorkommen, dass eine Generation an Queers von der Dame noch nie gehört haben, während junge, queere Frauen den Satz "hörst du Girl In Red?" schon als Code benutzen. Was als Meme auf TikTok begonnen hat wird schnell Alleinstellungsmerkmal für die norwegische Sängerin Marie Ulven. Im Indie-Markt ist sie ein Streaming-Phänomen. Dabei beginnt ihre Karriere gar nicht so spannend. Sie lernt Gitarre, weil Fingerboarding ihr als Hobby irgendwann langweilig wird, nimmt es aber als Teenie nur so mittel-ernst und will lieber Songs schreiben, als so richtig zu üben. Ihre Eltern sind getrennt, mit ihren Geschwistern lebt sie bei der Mutter in einem abgelegenen Kaff in Skandinavien. Erst ein Mikrophon-Geschenk wird ihre Situation ändern. 'Lydia X' soll ihr erster Soundcloud-Deckname werden, unter dem sie norwegisch-sprachige Musik veröffentlicht. Die macht sich zwar nicht fantastisch, aber gibt ihr einen Eindruck davon, dass es funktionieren kann, Musik einfach zu machen und dann ins Netz zu stellen. Mit dem neuen Künstlernamen Girl In Red startet sie die selbe Operation noch einmal, und gleich ihr Erstling "I Wanna Be Your Girlfriend" macht ein paar tausend Views locker. Für eine Norwegerin ohne jede Connection nach nirgendwo gar nicht so schlecht. Lokale Medien werden auf sie aufmerksam und verbreiten sie weiter. Nichts jedoch sollte sie darauf vorbereiten, was mit den nächsten Nummern passieren wird. "Girls" und "Summer Depression" gehen absolut in der Indie-Sphäre viral, vielleicht auch deswegen, weil die Nummern 2018 perfekt in den Zeitgeist passen und jedweder Konsumentin von melancholischer Gitarrenmusik irgendwie gefallen. Es ist eben auch ein Spotify-Darling, dieses Material, das sich so gefällig und gerne in allen möglichen Situationen vom Algorithmus ausspielen lässt. Zwei EPs veröffentlich Girl In Red independent, die beide ihr Ding machen und global so viele Streams sammeln, dass zwei Songs sogar in den Staaten Gold gehen. Indes geht sie auf Tour mit Stil-Genossen Clairo und Conan Gray, wird von allen norwegischen Institutionen geehrt, macht Cover-Shoots mit NME und den Gay Times und signt mit einem Londoner Label. Da erscheint 2021 auch endlich ihr Debütalbum "If I Could Make It Go Quiet", das entgegen den sehr Lo-Fi klingenden Eps einen reicheren, poppigeren Sound annimmt. Die Kritiken mögen dazu zwar gemischt sein, aber ihre Fanbase bleibt trotzdem zufrieden mit Ulvens Arbeit. Immerhin bleibt sie am Ende ihrer Sparte treu, singt über Queerness und geistige Gesundheit, bleibt relateable und bietet damit sehr vielen queeren Teens eine Projektionsfläche, die sicher nur Gutes für die Welt bedeutet.
© Laut

Diskografie

30 Album, -en • Geordnet nach Bestseller

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