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Garbage

Eine fast unglaubliche Erfolgsgeschichte: Drei Produzenten gründen eine Band, basteln eine Weile an verschiedenen Sounds rum, finden plötzlich eine begabte und ausdrucksstarke Sängerin und verkaufen von ihrem ersten Album vier Millionen Exemplare. "Wir haben damals einfach eine gute Platte gemacht", sagt "Nevermind"-Produzent Butch Vig über das selbstbetitelte Debütalbum und den erstaunlichen Erfolg von Garbage, "indem wir Techno-, Hip Hop-, Rock- und Popeinflüsse verarbeiteten und daraus unsere eigene musikalische Hybride erschaffen haben. Natürlich haben wir eine Menge Glück gehabt, wir waren einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort." Fest steht jedenfalls, dass die Band aus dem amerikanischen Nest Madison und ihre schottische Sängerin Shirley Manson mit ihrem Debütalbum "Garbage" 1995 einen unverwechselbaren Sound schaffen. Schon der heiß erwartete Nachfolger "Version 2.0" kann die hohen Verkaufszahlen zwar nicht erreichen. Dennoch zementieren Garbage mit Songs wie "Think I'm Paranoid" oder "When I Grow Up" ihr Talent für eingängigen Alternative-Elektro-Pop. Wenig verwunderlich, dass die Band 1999 im Namen ihrer Majestät unterwegs ist. Garbage interpretieren den Titelsong des James Bond-Films "The World Is Not Enough", der alle Ingredienzien eines klassischen James Bond-Songs mitbringt. Nur sehr verhalten modernisieren Garbage die vertrauten Melodiebögen - sie sind sich wohl der Ehre bewusst. Die Ahnengalerie der Interpreten kann sich sehen lassen: Neben Sheryl Crow, Tina Turner, Duran Duran, Shirley Bassey und Tom Jones hat auch der unsterbliche Louis Armstrong schon für 007 gesungen. Im Oktober 2001 erscheint nach langem Warten, Trennungsgerüchten und Muttervisionen mit "Beautiful Garbage" das dritte Studioalbum. Doch auch nach dem Erscheinen wollen die Probleme nicht abbrechen: Butch Vig - Gitarre, Drums, Programmierung - zieht sich während der Tour als Vorband für U2 eine heftige Hepatitis-A-Infektion zu. Für ihn springen Matt Chamberlain (Fiona Apple, Tori Amos, Bowie) und Matt Walker (Pumpkins) an den Drums ein. Kurz darauf heiratet Butch Vig seine Freundin und Steve Marker bekommt mit seiner Frau das erste Kind. Während es sich die anderen zuhause gemütlich machen, kämpft Shirley Manson mit ihrer Stimme ... und verliert sie komplett. Ärzte stelle eine Zyste auf den Stimmbändern fest, die weg operiert werden muss. Mehr aus Pflichtgefühl, denn aus wahrem Interesse treibt es die Musiker zurück ins Studio. Doch Butch Vig hält es nur eine Woche aus, bevor er flüchtet. Erneute Trennungsgerüchte lassen nicht lange auf sich warten. Doch nach fünf Monaten findet die Band wieder zusammen. Zunächst mit Producer John King (einem der Dust Brothers, die unter anderem schon Beck und die Eels produzierten) und Dave Grohl am Schlagzeug. Doch auch diese Kombination hält nur für einen Song: "Bad Boyfriend". Danach geht Grohl wieder seinen eigenen Geschäften nach, und die Band verabschiedet sich freiwillig von King. Schlussendlich entsteht "Bleed Like Me" wieder einmal in Eigenregie. Das Album, das im Garbage-Kosmos durch seine Rock-Instrumentierung auffällt, besticht vor allem mit Balladen. Auch hier macht Shirley Mansons Stimme den entscheidenden Unterschied aus. Die Tour zum Album läuft ab März des Jahres an, endet jedoch schon im Oktober mit Konzerten in Australien. Die anstehenden Gigs in Europa werden mit der Begründung, die Band sei erschöpft, ersatzlos gestrichen. Erneut machen Gerüchte um eine Trennung der Band die Runde, ehe Garbage selbst auf ihrer Homepage klarstellen, dass sie sich nicht auflösen. Dennoch gehen die Musiker fürs Erste getrennte Wege, um die Batterien wieder aufzuladen. Butch Vig dreht für Jimmy Eat World und deren "Against Me!" an den Reglern. Gerüchte um ein etwaiges Solo-Album von Shirley Manson machen die Runde, das allerdings nicht realisiert wird. Ende Juli 2007 erscheint mit "Absolute Garbage" eine erste Best Of-Zusammenstellung, die mit "Tell Me Where It Hurts" einen brandneuen Track enthält. Zusätzlich erscheint eine Special Edition inkluisve einer Remix-CD. Eine ergänzende DVD folgt im August. Über die Zukunft von Garbage befragt, erläutert Butch Vig in einem Billboard-Interview, dass mit der Kompilation ein Schlussstrich unter das bisherige Schaffen der Band gezogen wird. Man wolle ab jetzt "ursprünglicher" und "zurückgenommener" agieren: "Vielleicht wird das ein kommerzieller Selbstmord, andererseits ist das Musikgeschäft so durcheinander, vielleicht wird es auch das unzugänglichste Album unserer Karriere und trotzdem der größte Hit!" Kommerziellen Zwängen unterwirft sich die Band jedenfalls nicht (mehr). Mit dem sechsten Studioalbum "Strange Little Birds" stellen sie sich 2016 sogar ganz explizit gegen den Zeitgeist, wie Sängerin Sängerin Shirley Manson im Interview mit laut.de erläutert: "Als wir angefangen haben, an dem Album zu arbeiten, wollte ich das genaue Gegenteil von dem darstellen, das die Leute auf Instagram und Co. präsentieren: Es ist nicht immer alles nur positiv und rosig. Das Leben kann eine Herausforderung sein, für jeden von uns. Als Mensch bist du genauso mal sauer und fucked up, wie du glücklich oder verliebt bist. Diese Tatsache soll unser Album vermitteln". 2018 veröffentlicht die Band ein 20-jähriges Jubiläum von "Version 2.0", 2021 machen sie dasselbe mit "Beautiful Garbage". Im selben Jahr gibt es auch neue Musik: "No Gods No Masters", ein ausgesprochen politisches Album, das einige als allzu anbiedernd an den 'woken' Zeitgeist kritisieren. Fachpresse und Publikum sehen das anders und sprechen gar vom besten Album der Band seit 20 Jahren. Den Schwung nehmen Garbage mit, um 2022 mit "Anthology" ihre insgesamt dritte - nun ja, Anthologie - herauszubringen.
© Laut

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