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FKA Twigs

Der Mythos vom Aufwachsen in der öden Kleinstadt, das zur Flucht in kreative Parallelwelten zwingt, erhält 2012 neuen Zuwachs. Twigs oder FKA Twigs, wie sich die Londonerin wegen eines Namensrechtsstreits seit 2013 nennt, beginnt mit 16, Songs zu schreiben. Gelangweilt von Bauern und Trekkern der Heimat Gloucestershire im englischen Südwest-Nirgendwo, nutzt sie das vorhandene Soundstudio im örtlichen Jugendzentrum, um den Tracks lokaler Rapper mit ihren Hooks auf die Sprünge zu helfen. "Irgendwann fingen die Leute an zu sagen 'Du hast eine wirklich schöne Stimme, du solltest dein eigenes Zeug machen'", blickt sie zurück. Als Tochter einer Jamaikaners und einer halbspanischen ehemaligen Salsa-Lehrerin verfolgt Twigs, die ihr Pseudonym aus ihrem Körperbau nebst knackenden Knochen herleitet, jedoch zunächst eine Karriere als Tänzerin. Dafür zieht sie mit 17 nach London, wo sie aber schon nach wenigen Wochen an der Tanzschule realisiert: Eigentlich möchte ich Sängerin sein. Zuhause schreibt sie fortan unentwegt an Tracks und bastelt Beats. Schnell kristallisiert sich ihr einzigartiger Stil heraus. Wie eine Mischung aus den mädchenhaftesten Gesangsmomenten Janet Jacksons, der atmenden Intimität von The xx und Massive Attack-Trip Hop (Bristol liegt schließlich nicht weit von Gloucestershire entfernt) klingt sie für viele. Nur futuristischer. Und die Presse ist begeistert. Pitchfork bezeichnet Twigs' schlicht betiteltes Debüt "EP1" 2012 als "Trip-Hop for a new time", während andernorts Vergleiche zum Post-Dubstep von James Blake oder Witchpop-Ikone Grimes gezogen werden. In jedem Fall begeistert ihr ätherisch-minimalistischer, oft geflüsterter Sound scheinbar durch die Bank jeden, der genauer hinhört. Besonders das spannende Wechselspiel aus körperlichem R&B-Sound, gewichtlos geschmeidigem Gesang und oft stolpernden Glitch-Beats fasziniert - so auch 2013 auf "EP2" (via Young Turks, dem Label von The XX, Chairlift, SBTRKT). Hier hat mit Arca eine der größten Glitch Hop-Produzentenhoffnungen der 2010er (u.a. für Kanye West) die Finger im Spiel. Ihr Album-Debüt "LP1" (2014) wird von der Presse gefeiert; manchem gilt FKA Twigs zu diesem Zeitpunkt schon als Ikone. Da wirkt die Verlobung mit Schauspieler Robert Pattinson ("Twilight") im Jahr 2015 durchaus standesgemäß. Visuell setzt die seinerzeit 25-Jährige analog zur Musik verstärkt auf geloopte Videofragmente, in denen sie in abstrahierter Form selbst auftaucht: mal mit auf Manga-Format gezogenen Glubschaugen, mal als Vektorgrafik. Zwischen den Leerstellen, die die Musik ihr lässt, widmet sich FKA Twigs bis heute aktiv dem Ballett oder lässt sich von Modemagazinen für Coverfotos ablichten. Anfang 2016 wird sie neben Justin Bieber, Kendrick Lamar u.a. Model der Calvin Klein-Kampagne. Denn neben der grazilen, sophistizierten Musik macht ihr ungewöhnliches Erscheinungsbild Teil des Initialreizes aus. "The music always comes first. Aber all diese anderen Dinge sind spannend. Ich war in der Schule nie das hübsche Mädchen. Ich bin winzig und Mischlingskind. Ich bin in einer weißen Gegend aufgewachsen und war immer eine Einzelgängerin. Immer etwas anders, merkwürdig. Ich wollte Balletttänzerin werden oder Opernunterricht bekommen."
© Laut

Diskografie

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