Dropkick Murphys
Boston gilt nicht umsonst als europäischste aller Ostküstenstädte der USA. Hier stranden im 19. Jahrhundert viele der irischen Einwanderer. Ihre kulturellen Traditionen pflegen sie bis heute. Der St.Patrick's Day wird wohl nirgendwo sonst so gefeiert wie in Boston. Eine große Rolle hierbei spielt die Musik - äh ja ... und der Alkohol. Gleichzeitig hat Boston eine reiche Punk-Tradition. Nicht nur die Mighty Mighty Bosstones oder die Legende Mission Of Burma stammen von hier, sondern auch die Dropkick Murphys, die sich nach einer Reha-Klinik in Boston benennen. Eigentlich eine Art Musik AG unter Freunden (die Gründungsmitglieder sind Sänger Mike McColgan, Ken Casey am Bass, Rick Barton an der Klampfe und Matt Kelly an den Drums) entwickeln sich die Murphys ab 1996 zu einer der bekannteren Punkbands der USA. Kaum eine andere Band verschmilzt irisch-schottischen Folk und rohen Punk so unterhaltsam wie die fünf Bostoner. Zu ihrem Repertoire gehören irische Traditionals wie der "Wild Rover" genauso wie Songs übers Trinken und dessen Auswirkungen. Dabei geben sie sich immer sehr familienfreundlich, ihre Shows sind wild, aber nie eine Gefährdung öffentlicher Ruhe. In der Szene sind sie teils umstritten, weil sie regelmäßig die Stars And Stripes zum Abschluss ihrer Konzerte schwenken. 1998 veröffentlichen sie nach zahlreichen Split-Recordings und unzähligen Singles mit "Do Or Die" ihren ersten Longplayer, der trotz der kruden Mischung aus Folk und Punk durchweg gute Kritiken einfährt. Die vielen Touren, die folgen, veranlassen Mike McColgan, das Handtuch zu werfen, weil er sich als Feuerwehrmann versuchen will, um letztendlich aber mit den Street Dogs wieder zur Musik zurück zu kehren. Für ihn springt der Sänger der Bruisers, Al Barr, ein. Er bleibt auch nach den Aufnahmen zum Zweitwerk "The Gang's All Here" Bestandteil der Band. Während der nächsten Tour wird das ewige Leben on the Road Rick Barton zu viel, er kümmert sich wenigstens noch selbst um seinen Nachfolger. Seine Wahl fällt auf James Lynch von den Ducky Boys. Gleichzeitig stößt mit Mark Orell ein zweiter Gitarrist, der vor allem Live den Sound ein bisschen fetter machen soll, zu den Dropkick Murphys. Die Tatsache, dass Orell auch Akkordeon spielt, stärkt wiederum die folkige Seite der Murphys. Spicy MacHaggis und Ryan Foltz unterstützen die Band mit ihrem Spiel auf Dudelsack und Mandoline, Foltz greift auch schon mal zur Tin Whistle, dem charismatischen irischen Blasinstrument. Für den nächsten Longplayer begeben sich die Murphys mit Shane McGowan von den Pogues ins Studio, er singt die Songs "Good Rats" und "Wild Rover". Das Album "Sing Loud, Sing Proud", auf dem auch der Sänger der Cock Sparrers, Colin McFaull, einen Gastauftritt hat, erscheint 2001, "Blackout" im Sommer 2003. Im Frühjahr 2004 veröffentlichen sie die DVD "On The Road With", die die handfesten Live-Qualitäten der Murphys unter Beweis stellt. Nach zwei Single-Collections gibt es erst wieder im Juni 2005 neues Material. "The Warrior's Code" weicht kaum vom prägnanten Sound der Bostoner ab, es schmuggeln sich aber dennoch einige hübsche Melodien in ihren Folkpunk hinein. Ihren Stil haben die Bostoner schon lange gefunden und variiert kaum noch. So finden sich auf Scheiben wie "The Meanest of Times" (2007) oder "Going Out In Style" 2011 auch keine Variationen, sondern einfach nur ein paar neue Partysongs, mit denen man endlich wieder rund um den Globus auf Tour gehen kann. Zwischenzeitlich eröffnet Basser Ken Casey den McGreevys Pub, den man unbedingt einmal besucht haben sollte, wenn man in Boston Station macht. Für die Compilation "Respect Your Roots Worldwide" covern die Murphys 2012 den Bruce Springsteen Song "Badlands". "Signed And Sealed In Blood" erscheint ein Jahr später und befriedigt alte Fans genauso wie neue Fans. Im Februar 2015 veröffentlicht Take A Shot Records "Famous For Nothing: A Tribute To Dropkick Murphys", an dem unter anderem die deutsche Punk-Band Emscherkurve77 und die Franzosen-Rocker Brain Damage mitwirken. Kein halbes Jahr später trennen sich die Band und ihr langjähriger Dudelsackspieler Josh "Scuffy" Wallace nach einer kurzen Auszeit voneinander. Bald darauf erscheint im Januar 2017 das neunte Studioalbum "11 Short Stories Of Pain And Glory". Nicht nur bei Fans, sondern auch bei befreundeten Künstlern haben die Dropkick Murphys seit langem schon einen sehr guten Ruf. Gastspiele von Kollegen wie Fat Mike (NoFX) oder auch Bruce Springsteen sind bei den Murphys nichts Ungewöhnliches. Zwar ändert sich die Besetzung innerhalb der Band um Fronter Al Barr, Sänger/Bassist Ken Casey und Drummer Matt Kelly immer wieder, doch die Haltung und der Stil der Murphys bleiben gleich. Im Gegensatz zu anderen Bands nutzen sie die Lockdown-Zeit nicht für Recycling-Material, sondern releasen das komplett neue "Turn Up That Dial". 2022 zeigt sich die Band mit einem zusätzlichen Mundharmonikaspieler, muss aber eine Zeitlang auf Al verzichten, der aus familiären Gründen verhindert ist. Die Dropkick Murphys knüpfen an einen ihrer bekanntesten Songs an, "I'm Shipping Up To Boston". Der Track erschien 2005, blieb stets in Live-Sets erhalten und basiert auf einem Woody Guthrie-Gedicht über ihre Heimatstadt. Die Bostoner wählen zwanzig zumeist unveröffentlichte Texte aus seinem Fundus aus, um sie musikalisch zu vertonen. Dafür stellen sie eine umfassende Recherche mit der Hilfe von Guthries Tochter Nora an. Teil eins erscheint als Akustikalbum unter dem Titel "This Machine Still Kills Fascists", Fortsetzung folgt 2023.© Laut Mehr lesen
Boston gilt nicht umsonst als europäischste aller Ostküstenstädte der USA. Hier stranden im 19. Jahrhundert viele der irischen Einwanderer. Ihre kulturellen Traditionen pflegen sie bis heute. Der St.Patrick's Day wird wohl nirgendwo sonst so gefeiert wie in Boston. Eine große Rolle hierbei spielt die Musik - äh ja ... und der Alkohol.
Gleichzeitig hat Boston eine reiche Punk-Tradition. Nicht nur die Mighty Mighty Bosstones oder die Legende Mission Of Burma stammen von hier, sondern auch die Dropkick Murphys, die sich nach einer Reha-Klinik in Boston benennen. Eigentlich eine Art Musik AG unter Freunden (die Gründungsmitglieder sind Sänger Mike McColgan, Ken Casey am Bass, Rick Barton an der Klampfe und Matt Kelly an den Drums) entwickeln sich die Murphys ab 1996 zu einer der bekannteren Punkbands der USA.
Kaum eine andere Band verschmilzt irisch-schottischen Folk und rohen Punk so unterhaltsam wie die fünf Bostoner.
Zu ihrem Repertoire gehören irische Traditionals wie der "Wild Rover" genauso wie Songs übers Trinken und dessen Auswirkungen. Dabei geben sie sich immer sehr familienfreundlich, ihre Shows sind wild, aber nie eine Gefährdung öffentlicher Ruhe. In der Szene sind sie teils umstritten, weil sie regelmäßig die Stars And Stripes zum Abschluss ihrer Konzerte schwenken.
1998 veröffentlichen sie nach zahlreichen Split-Recordings und unzähligen Singles mit "Do Or Die" ihren ersten Longplayer, der trotz der kruden Mischung aus Folk und Punk durchweg gute Kritiken einfährt. Die vielen Touren, die folgen, veranlassen Mike McColgan, das Handtuch zu werfen, weil er sich als Feuerwehrmann versuchen will, um letztendlich aber mit den Street Dogs wieder zur Musik zurück zu kehren. Für ihn springt der Sänger der Bruisers, Al Barr, ein. Er bleibt auch nach den Aufnahmen zum Zweitwerk "The Gang's All Here" Bestandteil der Band.
Während der nächsten Tour wird das ewige Leben on the Road Rick Barton zu viel, er kümmert sich wenigstens noch selbst um seinen Nachfolger. Seine Wahl fällt auf James Lynch von den Ducky Boys. Gleichzeitig stößt mit Mark Orell ein zweiter Gitarrist, der vor allem Live den Sound ein bisschen fetter machen soll, zu den Dropkick Murphys. Die Tatsache, dass Orell auch Akkordeon spielt, stärkt wiederum die folkige Seite der Murphys. Spicy MacHaggis und Ryan Foltz unterstützen die Band mit ihrem Spiel auf Dudelsack und Mandoline, Foltz greift auch schon mal zur Tin Whistle, dem charismatischen irischen Blasinstrument.
Für den nächsten Longplayer begeben sich die Murphys mit Shane McGowan von den Pogues ins Studio, er singt die Songs "Good Rats" und "Wild Rover". Das Album "Sing Loud, Sing Proud", auf dem auch der Sänger der Cock Sparrers, Colin McFaull, einen Gastauftritt hat, erscheint 2001, "Blackout" im Sommer 2003. Im Frühjahr 2004 veröffentlichen sie die DVD "On The Road With", die die handfesten Live-Qualitäten der Murphys unter Beweis stellt.
Nach zwei Single-Collections gibt es erst wieder im Juni 2005 neues Material. "The Warrior's Code" weicht kaum vom prägnanten Sound der Bostoner ab, es schmuggeln sich aber dennoch einige hübsche Melodien in ihren Folkpunk hinein. Ihren Stil haben die Bostoner schon lange gefunden und variiert kaum noch.
So finden sich auf Scheiben wie "The Meanest of Times" (2007) oder "Going Out In Style" 2011 auch keine Variationen, sondern einfach nur ein paar neue Partysongs, mit denen man endlich wieder rund um den Globus auf Tour gehen kann. Zwischenzeitlich eröffnet Basser Ken Casey den McGreevys Pub, den man unbedingt einmal besucht haben sollte, wenn man in Boston Station macht.
Für die Compilation "Respect Your Roots Worldwide" covern die Murphys 2012 den Bruce Springsteen Song "Badlands". "Signed And Sealed In Blood" erscheint ein Jahr später und befriedigt alte Fans genauso wie neue Fans. Im Februar 2015 veröffentlicht Take A Shot Records "Famous For Nothing: A Tribute To Dropkick Murphys", an dem unter anderem die deutsche Punk-Band Emscherkurve77 und die Franzosen-Rocker Brain Damage mitwirken. Kein halbes Jahr später trennen sich die Band und ihr langjähriger Dudelsackspieler Josh "Scuffy" Wallace nach einer kurzen Auszeit voneinander. Bald darauf erscheint im Januar 2017 das neunte Studioalbum "11 Short Stories Of Pain And Glory".
Nicht nur bei Fans, sondern auch bei befreundeten Künstlern haben die Dropkick Murphys seit langem schon einen sehr guten Ruf. Gastspiele von Kollegen wie Fat Mike (NoFX) oder auch Bruce Springsteen sind bei den Murphys nichts Ungewöhnliches. Zwar ändert sich die Besetzung innerhalb der Band um Fronter Al Barr, Sänger/Bassist Ken Casey und Drummer Matt Kelly immer wieder, doch die Haltung und der Stil der Murphys bleiben gleich.
Im Gegensatz zu anderen Bands nutzen sie die Lockdown-Zeit nicht für Recycling-Material, sondern releasen das komplett neue "Turn Up That Dial". 2022 zeigt sich die Band mit einem zusätzlichen Mundharmonikaspieler, muss aber eine Zeitlang auf Al verzichten, der aus familiären Gründen verhindert ist. Die Dropkick Murphys knüpfen an einen ihrer bekanntesten Songs an, "I'm Shipping Up To Boston". Der Track erschien 2005, blieb stets in Live-Sets erhalten und basiert auf einem Woody Guthrie-Gedicht über ihre Heimatstadt.
Die Bostoner wählen zwanzig zumeist unveröffentlichte Texte aus seinem Fundus aus, um sie musikalisch zu vertonen. Dafür stellen sie eine umfassende Recherche mit der Hilfe von Guthries Tochter Nora an. Teil eins erscheint als Akustikalbum unter dem Titel "This Machine Still Kills Fascists", Fortsetzung folgt 2023.
© Laut
Ähnliche Künstler
-
Turn Up That Dial (Expanded Edition)
Alternativ und Indie - Erschienen bei Dummy Luck Music am 30.04.2021
24-Bit 44.1 kHz - Stereo -
The Warrior's Code
Rock - Erschienen bei Hellcat - Epitaph am 21.06.2005
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Signed and Sealed In Blood
Alternativ und Indie - Erschienen bei [PIAS] Cooperative am 01.01.2012
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Rose Tattoo: For Boston Charity
Rock - Erschienen bei [PIAS] Cooperative am 14.05.2013
24-Bit 44.1 kHz - Stereo -
11 Short Stories of Pain & Glory
Alternativ und Indie - Erschienen bei [PIAS] Cooperative am 06.01.2017
24-Bit 96.0 kHz - Stereo -
Turn Up That Dial (Expanded Version)
Rock - Erschienen bei Dropkick Murphys am 30.04.2021
24-Bit 44.1 kHz - Stereo -
The Gang's All Here
Rock - Erschienen bei Hellcat - Epitaph am 09.03.1999
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
This Machine Still Kills Fascists (Expanded Edition)
Alternativ und Indie - Erschienen bei Dummy Luck Music am 30.09.2022
24-Bit 44.1 kHz - Stereo -
-
-
SIGNED and SEALED in BLOOD
Alternativ und Indie - Erschienen bei Dropkick Murphys am 08.01.2013
24-Bit 88.2 kHz - Stereo -
Sing Loud, Sing Proud
Rock - Erschienen bei Hellcat - Epitaph am 06.02.2001
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Two 6's Upside Down
Alternativ und Indie - Erschienen bei Dummy Luck Music am 06.07.2022
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Singles Collection Vol. 2
Alternativ und Indie - Erschienen bei Hellcat - Epitaph am 07.03.2005
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
The Season's Upon Us
Alternativ und Indie - Erschienen bei Dropkick Murphys am 17.12.2012
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Christmas (Baby Please Come Home)
Weihnachtsmusik - Erschienen bei Dropkick Murphys am 27.11.2020
24-Bit 96.0 kHz - Stereo -
Christmas (Baby Please Come Home)
Alternativ und Indie - Erschienen bei [PIAS] Cooperative am 27.11.2020
24-Bit 96.0 kHz - Stereo -
The Meanest of Times Limited Edition
Rock - Erschienen bei Dropkick Murphys am 18.09.2007
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
SIGNED and SEALED in BLOOD
Alternativ und Indie - Erschienen bei Dropkick Murphys am 01.01.2012
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
All You Fonies
Alternativ und Indie - Erschienen bei Dummy Luck Music am 14.09.2022
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
The Meanest Of Times
Rock - Erschienen bei Dropkick Murphys am 18.09.2007
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo