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Barenaked Ladies

Wenn eine Band sich schlicht Splitternackte Damen nennt, ist das kein schlechter Schachzug, erregt dies doch sofort Aufmerksamkeit. Jeder, der sie noch nicht gesehen hat, will dies nachholen und kann sich davon überzeugen, dass da keine Nackten und schon gar keine 'Ladies' am Werk sind. 1988 ist das Geburtsjahr der Combo aus dem kanadischen Toronto. Ihre Promo-EP "Yellow Tape" (1991) kann als erste Independent-Platte überhaupt in Kanada Gold einfahren. Logischerweise vollzieht sich danach der Wechsel zu einem Major, der den Jungs einen zusätzlichen Schub verpasst. Der erste Output auf Sire/Reprise schlägt im Lande der Ahorne und Mounties ein wie die sprichwörtliche Bombe. Acht Wochen lang parkt "Gordon" (1992) auf der Spitzenposition und bringt ihnen nebenbei noch ein paar Auszeichnungen ein (Juno Award, Band Of The Year). Das Instrumentarium der Ladies ist ein reichhaltiges, und so musizieren sie sich frisch und fröhlich durch ihren Gitarrenpop, der mit ironischen Texten brilliert. Ed Robertson, Steven Page (beide Gesang, Gitarre), Jim Creeggan (Bass), Kevin Hearn (Keyboards) und Tyler Stewart (Schlagzeug) können mit dem Zweitling "Maybe You Should Drive" 1994 ihren Ruf als hoffnungsvolle Band sogar noch steigern. Dank des Singlehits "The Old Apartment" geht die Scheibe ab wie Schmidts Katze. Als die Ladies dann noch in der Teenie-Serie Beverly Hills 90210 auftreten, ist es auch um die Amis endgültig geschehen. Mit ihrem vierten Studioalbum "Stunt", das 1998 erscheint, dringen die Kanadier in die Welt der Stadien vor. Daran ist vor allem die Single "One Week" beteiligt, die Platz eins in den US-Billboard Charts erreicht. "Stunt" kann auf dem vierten Platz einsteigen und verkauft sich über vier Millionen mal. Zur gleichen Zeit muss Kevin Hearn eine Bandpause einlegen, nachdem bei ihm Leukämie diagnostiziert wird. Für die anstehende Album-Tour nehmen Greg Kurstin von Geggy Tah und Chris Brown seinen Platz ein. Hearn erhält im Oktober 1998 eine Knochenmarktransplantation, durch die er den Krebs letztendlich besiegt. BNL sind wieder in ihrer Stammformation vereint. So geht die Erfolgsstory der Band mit dem seltsamen Namen weiter. Im Jahr 2000 produziert Don Was (Rolling Stones, B-52's, Iggy Pop) "Maroon", und wenn einer wie der sich hinter die Regler setzt, kommt das einer Ehrung gleich. Was ist hundertprozentig von den Qualitäten der Kanadier überzeugt: "Das ist das beste Album, das sie je gemacht haben. Ihr Songwriting und ihr Spiel hat damit eine neue Höhe erreicht." Mit "Everything To Everyone" kommen die Damen 2003 zum ersten Mal ins Straucheln: Die Platte kommt sowohl in Kanada als auch in den USA nicht gut an und verschwindet schnell aus den Charts. Die Band entscheidet sich dazu, den Major-Deal nicht zu verlängern und besinnt sich auf ihre Indie-Wurzeln. Die Kanadier gründen das Label Desperation Records und nehmen 2004 "Barenaked For The Holidays" in Pages Homestudio auf. Sogar Brian Wilson covert eines ihrer ersten Stücke, das seinen Namen trägt. 2005 nehmen sie 29 Lieder auf. Dreizehn davon landen auf dem Album "Barenaked Ladies Are Me" (2006). Im Paket sind sie über ihre Homepage auf einem USB-Stick zu haben, weitere Auszüge sind ab 2007 auf "Barenaked Ladies Are Men" zu haben. Für den eigenfleischten Fan von Interesse: Das Rezensionsexemplar ihres 2006er Outputs besteht nicht aus den Studioversionen der Lieder, sondern aus einer Unplugged Live-CD, die in der Heimat Toronto entstanden ist. 2008 erscheint das Album "Snacktime", doch die folgende Tour verläuft alles andere als glatt. Steve Page wird wegen Kokainbesitz verhaftet, woraufhin die Band mehrere Konzerte absagen muss. Der Vorfall führt dazu, dass Page die Truppe Anfang 2009 verlässt. Im selben Jahr erlangt die Band mit dem Theme zur Sitcom "The Big Bang Theory" größere Bekanntheit in Deutschland. Als Quartett gründen BNL ein neues Label, das den Namen "Raisin' Records" trägt und veröffentlichen 2010 mit "All in Good Time" ihr elftes Studioalbum. Auch zu viert haben die Kanadier eine "Grinning Streak", so der Titel ihres 2013 erscheinenden Lonplayers. 2015 erscheint "Silverball", das die Band zusammen mit dem Produzenten Gavin Brown aufnimmt, der auch schon bei "Grinning Streak" beteiligt war. Das Album ist von Flipperautomaten inspiriert, für die Ed Robertson eine große Leidenschaft hegt. Auch nach über 20 Jahren Bandgeschichte liefern BNL spaßigen Gitarrenpop mit Augenzwinkern. Dass Musik für alle Bandmitglieder weit mehr als nur eine Einkommensquelle darstellt, offenbart sich auch in den mannigfaltigen Kollaborationen, die die Musiker eingehen. So bildet sich im Laufe der Zeit eine Vielzahl an Seitenprojekten heraus, die Songs, auf denen die Bareneked Ladies abseits ihrer Stammband zu hören sind, kann man kaum zählen. So ist zum Beispiel Kevin Hearn ab Mitte der 2000er bis zumn Tod Lou Reeds dessen Keyboarder, daneben bringt er auch noch seine eigene Band Kevin Hearn And Thin Buckle an den Start. Jim Creeggan spielt bei The Brothers Creeggan und ist auch solo unterwegs. Ed Robertson tut sich mit Dave Matthews Band-Bassist Stefan Lessard in der Formation Yukon Kornelius zusammen, in der immer wieder berühmte Gäste zu hören sind, wie zum Beispiel Dee Snyder. Wie hoch der Stellenwert der Barenaked Ladies auch bei Musikerkollegen ist, beweist ein Zitat von Sir Paul McCartney, der den Kanadiern im Bezug auf die Beatles bescheinigt: "Sie hätten uns jederzeit an die Wand gesungen. Ich glaube nicht, dass John und ich je diesen Stimmumfang gehabt haben."
© Laut

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