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Man muss das Internet nicht umarmen, um darin erfolgreich zu sein, wie die L.A.-stämmige Jillian Banks beweist. Auf Facebook erklärt sie zu Karrierebeginn offen, dass ihr Manager sich um die Social Media-Kanäle kümmere. Wer den Dialog mit der R'n'B-Sängerin und Songschreiberin suche, könne sie ja einfach anrufen, sagt sie – und führt gleich ihre private Telefonnummer mit an. Aber es bleibt zuvorkommend zu ihr, das Internet. Statt Stalkeranrufe erhält Banks Bekundungen von Fans, die sich in ihrer Musik und den zwischenmenschlichen Schlachtfeldern ihrer Lyrics aufgehoben fühlen. Mehr als bloß zuvorkommend ist wiederum, dass der Upload eines einzigen Tracks auf die Musikstreaming-Seite Soundcloud unmittelbar zur Heavy Rotation im BBC Radio 1 führt. Danke, liebes Internet, darf die Amerikanerin also ruhig denken. Nachdem besagtes "Before I Ever Met You" im Februar 2013 als Popstar-Katapult fungiert, geht ihr auch alles andere scheinbar leicht von der Hand. Auf die Fusion aus dunklem R&B, der sich auf Aaliyah, Brandy und Lauryn Hill beruft, und seidigen elektronischen Grooves in der UK-Post-Dubstep-Tradition kann sich zwischen Indie und Mainstream nämlich so ziemlich jeder einigen. Die an Film Noir angelegten Musikvideos sowie ihre Präferenz für schwarze Eleganz tun ihr Übriges, um Banks gleich auch noch bei Vogue und Elle als neue Fashion-Ikone zu platzieren. Also wird eine Victoria Secrets-Show mit den Songs unterlegt. "Ich würde meinen Sound als dunkelblau und schwarz und unendlich beschreiben", sagt sie ganz treffend. Es folgt die Vertragsunterzeichnung beim reaktivierten früheren Label von Pink Floyd, Harvest Records, und zwei EPs namens "London" und "Fall Over". Apropos Produktion: Auch hier hat Jillian Banks sofort die besten Kontakte. SOHN, Jamie Woon, Teeds, Sampha, Totally Enormous Extinct Dinosaurs und Shlohmo produzieren der adretten Psychologie-Bachelorette die schönsten Tunes auf den Leib. Als Inspiration für Banks' Downtempo-Soul dienen ihr übrigens gleichermaßen Fiona Apple wie Trip Hop-Referenzgrößen wie Portishead und Tricky. Bei all dem Trubel, trotz BBC-Sound-of-2014-Nominierung und sonstiger Lobeshymnen, bleibt die Künstlerin geerdet. Schließlich habe sie für nur für die Katharsis überhaupt erst angefangen zu musizieren: Als sich ihre Eltern scheiden lassen, stößt das die damals 14-Jährige in Depressionen. Erst als ihr ein Keyboard geschenkt wird, kann sie Angst und Einsamkeit kanalisieren. "It sounds like a dirty typical teenager, but it wasn't!", insistiert Banks. "Ich hatte eine sehr düstere Phase." Für ein Jahr verkriecht sie sich im Schlafzimmer, schreibt Songs. Doch erst nach dem Studienabschluss wird die Musik kommerziell angegangen. Als sie mit Mitte zwanzig schließlich das Debüt "Goddess" veröffentlicht, ist Katy Perry schon lange erklärter Fan. Ob sie die Banks-Hotline selbst auch schon gewählt hat? Die erste LP ist nicht nur in vielen Ländern erfolgreich, sondern bringt auch einige Tracks mit, die sich bald in Fernsehserien wiederfinden. So dürfen sich eingefleischte "Grey's-Anatomy"-Fans über die musikalische Untermalung durch die Tracks "Goddess", "Waiting Game" und "You Should Know Where I'm Coming From" in Staffel elf freuen. Banks tourt unterdessen durch die Welt, muss vieles verarbeiten und verpackt all das schließlich in ihr zweites Album. "Ich fuhr den Sunset Boulevard entlang und sah an einer Ecke diesen herunter gebrochenen Altar", so die Sängerin über ihre Eingebung für den Albumtitel "The Altar", "er war braun und verkrustet und eingebettet in Müll. Dennoch sah er aus irgendeinem Grund noch immer sehr heilig aus." Das Album erscheint fast genau zwei Jahre nach dem Debüt und zeigt eine neue, sehr viel stärkere Banks. Für ihr nächstes Album "III" von 2019 hat sie den Anspruch, eine bestimmte Phase ihres Lebens in drei Kapiteln zu verarbeiten und alle menschlichen Emotionen dabei zu umreißen. Dafür holt sie sich eine Vielzahl an Produzenten wie Paul Epworth (Adele, U2, Coldplay), Sohn und Hudson Mohawke ins Boot, die sich nicht davor scheuen, ihre Stimme mit Autotune zu verfremden. Am Willen zur ständigen Weiterentwicklung mangelt es ihr also nicht.
© Laut

Diskografie

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