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George Michael

Er gilt als einer der absoluten Superstars der 80er Jahre neben Michael Jackson, Madonna und Prince. Ähnlich der Metamorphose seines Nachfolgers Robbie Williams in den 90ern muss sich George Michael Mitte der 80er aber zunächst von seiner Boygroup-Vergangenheit freischwimmen. Wham! heißt das überaus erfolgreiche Projekt, das er mit seinem Schulfreund Andrew Ridgeley startet und mit dem er Megahits wie "Careless Whisper", "Wake Me Up Before You Go-Go" oder "Last Christmas" aufs Volk loslässt. Im Gegensatz zu Take That bestehen Wham! allerdings nicht aus irgendwelchen Casting-Typen. Georgios Kyriacos Panayiotou, wie Michael bürgerlich heißt, schreibt sämtliche Hits der Truppe selbst und erhält bereits 1985 den Ivor Novello Award als Songwriter des Jahres. Nach dem Split kümmert er sich um seine Solokarriere, die mit einem Paukenschlag beginnt. In Amerika feiert er sechs Nummer Eins-Hits, alle von seinem Debütalbum "Faith" (darunter "Faith", "One More Try", "I Want Your Sex", "Father Figure"). Bis zum Jahr 2000 verkaufen sich über zehn Millionen Exemplare des Albums allein in den USA. Bereits Anfang des Jahres 1987 erscheint der Song "I Knew You Were Waiting" als Ergebnis der Zusammenarbeit mit Aretha Franklin, die bis dahin noch nie mit einem weißen Künstler kollaborierte. Das schlüpfrige Video zu "I Want Your Sex" gerät 1988 zum Skandal, der George Michaels Ruf als schillernder Paradiesvogel festigt. Für sein nächstes Album "Listen Without Prejudice" entwirft George einen TV-Werbespot, den das englische Fernsehen aufgrund zu vieler Nacktaufnahmen nicht zeigt. Australien und die USA (!) zeigen sich weniger zimperlich. Im September 1990 erscheint das Werk, das zwar erneut Kritikerlob, nicht aber die Verkaufszahlen des Vorgängers einfährt. Schon im Vorfeld der Veröffentlichung zeichnet sich Ärger zwischen Michael und seinem Label Sony Music ab, da sich der Sänger nach den anstrengenden Promo-Aktivitäten der vergangenen Jahre dagegen wehrt, die übliche Werbetrommel zu rühren. Trotz gegenteiliger Ankündigung geht George Michael noch im selben Jahr erneut auf Welttournee und spielt mit Madonna und Prince zusammen in Südamerika. Skandale bleiben ebenfalls nicht aus: Im Video zum Wham!-Remake "Freedom 90" lässt George anstelle seiner Person nur Supermodels auflaufen, die seinen Gesangspart übernehmen. MTV weigert sich zunächst, den wiederum sehr freizügigen Clip auszustrahlen und lenkt erst ein, nachdem eine fünfsekündige Einstellung auf die nackten Brüste Cindy Crawfords heraus geschnitten wird. Zusammen mit Brian May, John Deacon und Roger Taylor - den verbliebenen Mitgliedern von Queen - sowie mit Lisa Stansfield veröffentlicht Michael drei Jahre später das Album "Five Live", dessen Erlös einer AIDS-Hilfsorganisation zugute kommt. Erst viel später gesteht er, dass er bereits zum Zeitpunkt seines umjubelten Auftritts beim Freddie Mercury-Tribute-Konzert im April 1992 in London von der AIDS-Erkrankung seines Lebensgefährten Anselmo Feleppa wusste. Es beginnen schwere Zeiten für George. 1994 sterben sowohl seine Mutter als auch sein brasilianischer Lebensgefährte, parallel dazu beginnt ein von den Medien auf Schritt und Tritt verfolgter Rechtsstreit mit Sony Music. In dieser Zeit entsteht kein einziger neuer Song aus der Feder des Sängers, da er zeitweise täglich ins Gerichtsgebäude fährt und nebenbei mit Trauerarbeit beschäftigt ist. Der Künstler fühlt sich, ähnlich wie sein Kollege Prince, von der Plattenindustrie versklavt und fordert ein Ende der Knebelverträge. Jeder Mensch könne jederzeit bei seinem Arbeitgeber die Kündigung einreichen, so Michaels Argumentation, nur Musikern bliebe dieses Recht verwehrt. Michaels Vertrag fesselt ihn noch weitere zehn Jahre an Sony. Obwohl am Ende der Konzern in sämtlichen Anklagepunkten Recht zugesprochen bekommt, entlässt ihn Sony 1995 frühzeitig. George wechselt zu Virgin. Mit der Singleauskopplung "Jesus To A Child" vom 1996 erscheinenden Albums "Older" sorgt der Pop-Star wieder für Furore. Sein Outing findet jedoch in einer unrühmlichen Situation statt: Ein verdeckter Ermittler nimmt den Sänger im Frühjahr 1998 wegen "unzüchtigen Verhaltens mit einem Mann" in einer öffentlichen Toilette in L.A. fest. Anschließend fegt sein Name monatelang durch den Blätterwald der Klatschpresse. Selbst Boy George äußert sich despektierlich über die Art und Weise des Outings, doch Pop-Seelsorger Elton John springt für Michael in die Bresche: "Boy George ist nur neidisch, weil er weniger Talent besitzt als George." Aufgrund der Aussagen des Beamten muss George Michael insgesamt 910 Dollar Strafe zahlen und 80 Stunden gemeinnützige Arbeit verrichten. Außerdem verurteilt man ihn zur Teilnahme an einer psychologischen Beratung. Seine Sicht des Vorfalls verarbeitet der Brite im Song "Outside". Das bringt ihm wiederum eine Zehn-Millionen-Dollar-Klage ein, da sich der betreffende US-Cop von dem dazugehörigen Video verunglimpft fühlt. Das Klo in L.A. - eine Never-Ending-Story. Dass aber seine Fans sich um all das nicht scheren und weiter treu zu ihrem Idol stehen, beweist der Charterfolg des 1998er Best Of-Albums "Ladies & Gentlemen", mit dem Michael in Großbritannien die Charts toppt und insgesamt achtfach Platin erntet. In neuer Frische betreibt George im Jahr 2002 sein Comeback mit der Single "Freeek", die wie zuvor schon "Outside" böse Zungen laut werden lässt. In Frankreich verbietet man den Clip, in Großbritannien wird er bis zur Unkenntlichkeit zensiert und in den sonst so prüden Staaten darf eine leicht zensierte Fassung über den Äther flimmern. Unverständnis bei Michael: "Ich dachte immer, dass Französinnen wesentlich mehr Power und Courage haben als US-Frauen ... In meinem Video werden Frauen nicht als Objekte dargestellt! Ich bin schwul, und das ist kein Geheimnis!" In Deutschland geht es lockerer zu: MTV und VIVA spielen den Clip, und das ist auch gut so. Als Aufklärer betätigt sich George Michael auch während der Diskussion um die Notwendigkeit des Irak-Kriegs. MTV strahlt europaweit seinen Anti-Kriegs-Song aus. "The Grave" ist eine Cover-Version eines Songs, den der US-Musiker Don McLean 1971 gegen den Vietnam-Krieg verfasste. Michael hatte das Stück im Auftrag des Senders aufgenommen. "MTV Europe hat keinen politischen Standpunkt. Aber George Michael ist dafür bekannt, dass er seine persönlichen Ansichten durch unnachahmliche Kreativität ausdrückt", erklärt MTV-Chef Brent Hansen den Sinn hinter der Ausstrahlung. Bereits im Jahr vor dem Krieg protestierte Michael mit dem Titel "Shoot The Dog" inklusive Human League-Sample gegen Tony Blairs "unterwürfige Haltung" gegenüber US-Präsident George W. Bush. In dem recht eindeutigen Comic-Video wird Blair als Schoßhündchen des US-Präsidenten dargestellt. Am Ende des Clips reist er nach Amerika, während George Michael sich mit seiner Ehefrau Cherie vergnügt (Auszug: "Let's have some fun while Tony's stateside"). Michael dazu wörtlich: "'Shoot The Dog' lässt die Erfahrung mit einem bestimmten Polizisten in Los Angeles aussehen wie eine Tee-Party" (siehe News. Im Frühjahr 2004 bekommen die Fans endlich wieder ein musikalisches Lebenszeichen zu hören: "Patience" heißt nach George Michaels Willen sein letztes Album, das aber nicht sein Ende als Musiker bedeuten soll. Fortan will er seine Tracks im Netz verschenken. Wie man ihn kennt, ist das nicht nur eine Promoaktion. Nach dem Adenauer-Motto "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?" erscheint im Sommer 2006 dann endlich wieder ein musikalisches Lebenszeichen in Form der Single "An Easier Affair". Bis dahin macht der Beau eigentlich nur mit seltsamen Drogen- und Sex-Eskapaden Schlagzeilen. Entgegen Michaels Ankündigung ist die Maxi auch in Plattenläden erhältlich. Parallel zu diesem Release verkündet er, zum ersten Mal seit 15 Jahren wieder auf Tour zu gehen. Mit "25Live" feiert George Michael sein 25-jähriges Jubiläum im Musikbiz. Die Konzerte sind in sehr kurzer Zeit ausverkauft. Im November 2006 erscheint unter dem Titel "Twenty Five" eine Compilation, die die größten Erfolge seiner Karriere auf zwei CDs beziehungsweise einer Doppel-DVD zusammen fasst. Darauf befinden sich inklusive der Single vier neue Songs, darunter mit "This Is Not Real Love" eine Kollaboration mit Ex-Sugababe Mutya Buena. Von da an wird es einige Jahre still um die Poplegende. Im November 2011 leidet George Michael unter einer schweren Lungenentzündung und ringt drei Wochen mit dem Tod. Der Rückschlag macht ihn jedoch stärker, und er kehrt im August des Jahres 2012 mit neuer Single "White Light" ins Musikgeschäft zurück. Kurz darauf tritt er bei der Abschlussfeier der Olympischen Spiele in London auf. Im September des selben Jahres steht er in Paris bei einer Wohltätigkeitsgala auf der Bühne und singt dort bereits Lieder, die 2014 auf dem Album "Symphonica" auftauchen. Danach zieht er sich wieder etwas zurück. Im März 2016 kündigt er eine Dokumentation namens "Freedom" über sein Leben an. Doch bevor das Jahr um ist, stirbt George Michael am 25. Dezember in seinem Haus in Goring-on-Thames an einem Herzinfarkt. Er wurde nur 53 Jahre alt. Posthum erscheint im Herbst 2017 mit "Listen Without Prejudice Vol. 1 / MTV Unplugged" eine digital überarbeitete Wiederveröffentlichung des zweiten Solo-Albums von 1990 in verschieden ausgestatteten Editionen. Für den Track "Fantasy" steuert Starproduzent Nile Rogers eine neu produzierte Version bei. George Michael gilt als eine der größten Poplegenden des Musikgeschäfts. Nur wenige Musiker landeten auch nach ihren Erfolgsjahren immer wieder Hits. Ein Ausnahmetalent, das seinesgleichen sucht.
© Laut

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