Ysaÿe: 6 Sonatas for Solo Violin, Op. 27

Albumbeschreibung

Frei nach „Félicie aussi“ hätte Fernandel auch „Ysaÿe… aussi“ (Ysaye auch) singen können: Ysaÿe ist dem Beispiel seiner berühmten Vorgänger Bach, Telemann, Tartini, Paganini und Hindemith gefolgt und hat einige große Werke für Solo-Violine geschrieben. Die sechs Sonaten Op. 27 aus dem Jahr 1923 hat er mit fünfundsechzig in der Phase seiner größten Reife geschrieben. Jede von ihnen ist einem großen Virtuosen aus der damaligen Zeit gewidmet: Joseph Szigeti, Jacques Thibaud (dessen erster Satz „Obsession“ eine Reihe veränderter und verformter Zitate von Bach und Paganini enthält, ein großer Genuss) George Enescu, Fritz Kreisler, Mathieu Crickboom und Manuel Quiroga. Von liebenswürdigen und virtuosen Oberflächlichkeiten weit entfernt, sind diese Sonaten alle von einer verblüffenden Modernität, in denen der Komponist alle Neuerungen seiner Zeit zum Einsatz bringt, auch Atonales, Vierteltöne, Ganztonleitern sowie das Nonplusultra an Bogentechnik, die er von damaligen großen Solisten übernommen hat. Wie einige seiner berühmten diskografischen Vorgänger hat sich der Geiger Stephan Tarara (Preisträger beim berühmten Enescu-Wettbewerb in Bukarest sowie beim renommierten Wieniawski-Wettbewerb in Polen) die Gesamtaufnahme dieser sechs faszinierenden Werke vorgenommen, die Ysaÿe in einem ganz anderen Licht zeigen, als man ihn zu kennen glaubt, nämlich als einfachen „Virtuosen und Komponisten, der nur zu seiner eigenen Ehre schreibt“. Zumal er für die Ehre sechs junger Kollegen geschrieben hat, die seine Nachfolge übernehmen sollten! © SM/Qobuz