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Curse Of Lono

"'The Curse Of Lono' ist kein gutes Buch. Es erschien anfangs nur in einer Auflage von 1.000 Stück – signiert von Autor Hunter S. Thomson und Ralph Steadman. Eins davon stand im Studio, als wir das Demo aufgenommen haben. Das Buch ist nicht toll, aber die Bilder sind toll und die Story von Captain Cook, der nach Hawaii kommt und dann von den Eingeborenen ermordet wird. Das war interessant und cool. Also haben wir die Band danach benannt", erinnert sich Felix Bechtolsheimer an die im Jahr 2015 angesiedelten Anfangstage seiner Band Curse Of Lono. Lange Jahre tourte der Bruder der mit Olympia-Gold ausgezeichneten Dressurreiterin Laura Tomlinson als Mainman der Folkpop-Truppe Hey Negrita und spielte mit ihnen den Sound, mit dem Mumford & Sons später durch die Decke gehen sollten. "Unser letztes Album erschien am selben Tag wie Mumford & Sons' erstes – und plötzlich explodierte die Szene. All die Kids kamen auf einmal mit Banjo, Akkordeon und Kontrabass an. Wir betrieben das schon sieben Jahre lang und wurden es dann etwas leid", zieht Felix die Linie vom Ende Hey Negritas zu Curse Of Lono. "Ich wollte anschließend etwas machen, das sich komplett davon unterscheidet." Zunächst jedoch fällt Felix in ein tiefes Loch. Zwischen dem letzten Hey Negrita-Konzert und der Gründung Curse Of Lonos 2015 vergehen immerhin fast fünf Jahre. "Der erste Schritt zu Curse Of Lono war zu wissen, dass ich nicht mehr Hey Negrita machen möchte. Dann war ich deprimiert, denn ich wusste nicht, was ich tun sollte. Schließlich ging mit meinem Freund Oli Bayston von Boxed In auf ein Bier. Er fing damals an, für andere Leute zu produzieren und fragte mich, ob ich ein paar Songs habe. Ich hatte Material für ein ganzes Album." Nach nur einer gemeinsamen Studiowoche liegt tatsächlich bereits das Demo für ein Album vor und Felix beginnt, nach Mitmusikern für eine Band zu suchen. Fündig wird der Brite in Joe Hazell (Lead-Gitarre, Background-Vocals), Dani Ruiz Hernandez (Keyboards, Background-Vocals), Chais Anderson (Bass, Background-Vocals) und Neil Findlay (Schlagzeug). Er selbst spielt Gitarre und übernimmt den Leadgesang. Bereits die erste, selbstbetitelte EP (2016) bekommt wohlwollendes Feedback in der englischen Presse. Auch, weil Curse Of Lono sie mithilfe eines von Regisseur Alex Walker gedrehten Kurzfilms vermarkten. Bei gleich zwei Filmfestivals – den Independent Film Festivals Los Angeles und London – gewinnen sie dafür den Award für das beste Musikvideo. Allerdings stellt die verwendete Storyline nur einen Ausschnitt eines Skripts dar, das für etwa 50 Minuten – also Albumlänge – angedacht war. Es bildet die Basis für "Severed", das 2017 folgende Debütalbum. Das folkigen, allerdings düsteren, nicht beschwingten Americana-Soundgewands mit Tendenzen gen Indie, Rhythm & Blues und ein wenig Alternative Rock provozieren Vergleiche mit The Doors, The War On Drugs und Tom Waits. Einige Kritiker attestieren Felix auch weiterhin Parallelen zu Mumford & Sons, obwohl die klangliche Ausrichtung Curse Of Lonos weit atmosphärischer ausfällt. Der Musiker selbst nennt als Inspiration vor allem The Velvet Underground, Wilco und The Nashville. Außerdem: "Sisters Of Mercy, was natürlich ganz anders ist." In lyrischer Hinsicht orientiert sich der Songschreiber dagegen vor allem an Country-Musik und dem Storytelling von Ikonen wie Kris Kristofferson. Schuld daran ist eine dunkle Episode seines Lebens. Ein Teil des für Curse Of Lono verwendeten Materials entstand bereits Anfang der 2000er-Jahre, als Felix nach langem Kampf mit Heroinsucht in die USA auswandert und dort in einer abgelegenen Hütte mit vier weiteren Männern den rettenden Entzug durchlebt. Durch einen seiner dortigen Mitbewohner entdeckt er die Musik neu für sich. Das war ein großer Teil der Therapie für mich. "Ich war über ein Jahr dort und habe währenddessen bestimmt hundert Songs geschrieben. 92 davon waren wahrscheinlich scheiße. Als ich Curse Of Lono startete, habe ich alte Notizbücher und Demos durchforstet und einige dieser alten Tracks wiederbelebt. Und dann habe ich auch neue Songs geschrieben, die sich ebenfalls mit der Abhängigkeit beschäftigen – aber eben 14 Jahre später geschrieben wurden." Auch auf Nummern des 2018 folgenden zweiten Studioalbums "As I Fell" beschäftigt sich Felix teils noch mit der überwundenen Sucht, wendet sich aber auch anderen Themen zu. Was bleibt, ist der filmische Ansatz in Komposition und Umsetzung – für den ehemaligen Studenten der London Film Academy sogar irgendwie eine Notwendigkeit in Zeiten eines von YouTube dominierten Musikmarkts. So entsteht auch zu "As I Fell" ein Kurzfilm, diesmal über die Entstehung. Gregg Houston, der auch schon für Noel Gallagher und Two Door Cinema Club gearbeitet hat, begleitet die Band bei Recording Sessions und begleitendem Roadtrip durch die USA. Das Ergebnis – "Somewhere In Their Heads" – ist erneut recht erfolgreich bei Filmfestivals. Mehrfach gewinnt Houston den Preis für die beste Dokumentation. Derweil streben Curse Of Lono danach, sich zunehmend auch als Liveband zu etablieren. Nach Touren im Vorprogramm von unter anderem Chuck Prophet und Tito & Tarantula wird es Zeit für mehr Headliner-Shows. Denn Felix weiß: "Heutzutage kannst du nicht ewig Support-Band bleiben. Wir haben einen massiven Fananstieg gespürt, nachdem wir live gespielt haben. Du kannst den ganzen Tag auf Facebook rumhängen, aber es sind die Leute, die dich live sehen, die eine echte Verbindung zur Band aufbauen. Plötzlich fühlen sie sich, als hätten sie dich entdeckt. Diese Leute erzählen ihren Freunden von dir. Manche finden dich auf Facebook, YouTube oder Spotify – sie mögen dich, finden aber vielleicht fünf Minuten später etwas anderes."
© Laut

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