Tchaikovsky: Symphony No. 4 - Johnathan Leshnoff: Double Concerto for Clarinet & Bassoon (Live)

Albumbeschreibung

Manfred Honeck liebt seine Bläser! In Tschaikowskys vierter Sinfonie lässt er sie in geradezu atemberaubender Virtuosität und Brillanz aufspielen und präsentiert anschließend zwei von ihnen in einem neuen, attraktiven Konzert. Es ist das gleiche Erfolgsrezept wie schon 2018, als er beim gleichen Label Beethovens „Eroica“ mit dem ersten Hornkonzert von Richard Strauss kombinierte. Im Wortsinne neu ist beim vorliegenden Programm das Doppelkonzert für Klarinette und Fagott des US-amerikanischen Komponisten Jonathan Leshnoff (geb. 1973). Die Anregung dazu erhielt er 2017 von Michael Rusinek, dem Soloklarinettisten des Pittsburgh Symphony Orchestra, der hier mit seiner Orchesterkollegin Nancy Goeres die (SA) CD-Premiere präsentiert. Beide Instrumente werden in dem dreisätzigen, im spätromantischen Sinne tonalen Werk höchst attraktiv und sehr instrumentenspezifisch in Szene gesetzt. Leshnoff erweist sich zudem als Meister des Orchestersatzes: Alle Instrumentengruppen dialogisieren in höchst reizvoller Weise mit dem Solistenpaar. So ist, fast im Geiste von Bela Bartók, ein Konzert für Orchester entstanden. Ermöglicht werden die musikalisch ungemein spannenden Darstellungen aller Beteiligten durch Manfred Honecks bemerkenswerte Fähigkeit, seinen Musikern trotz unerbittlicher Präzision und Stringenz genügend Freiräume zur solistischen Entfaltung zu lassen. Nach diesem Prinzip gerät Tschaikowskys op. 36 zur Referenzaufnahme, selbstverständlich unter Beteiligung aller, nicht nur der Bläser! Denn nach dem einleitenden fanfarengleichen „Schicksalsmotiv“ der Blechbläser sind es vor allem auch die herrlich dunkelsamtig agierenden Streicher, die das spektakuläre Bläsergeschehen abrunden.
© Arnold, Holger / www.fonoforum.de