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Scott Walker|Scott (Édition Studio Masters)

Scott (Édition Studio Masters)

Scott Walker

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September 1967: Die Popkultur steht im Zeichen des Summer of Love. Von Kalifornien schwemmt die Hashbury-Szene mit Jefferson Airplane und Grateful Dead Dope, freie Liebe und LSD in die Welt. Die Beatles stellen ihren farbenfrohen "Sgt Pepper" an die Musikfront. Cream und Hendrix baden in psychedelischen Gitarrenorgien. Doch ein Musiker namens Noel Scott Engel stimmt nicht in den bunten Hippie-Reigen ein. Als dunkler Engel impft er unter dem Pseudonym Scott Walker diesem Sommer Finsternis und Weltschmerz.

Eine Kostprobe: Die "Montague Terrace (In Blue)" liegt scheinbar friedlich unter dem nachtblauen Firmament. Ein Glockenspiel zur Linken versprüht mit ein paar Streichern des rechten Kanals Behaglichkeit. Doch die romantische Kulisse täuscht. In der oberen Wohnung stampft ein Mann aggressiv auf und ab. Die Bäume schreien vor Kälte, umkrallen verzweifelt den Mond. Das Mädchen von gegenüber betäubt sich mit freudlosem Sex, voller Gedanken so kalt wie zerbrochener Stein.

Inmitten der Kulisse steht Walker in einer Doppelrolle als Zeremonienmeister und Teil eines Pärchens, das verzweifelt versucht, seine Liebe wenigstens als Traum zu bewahren. Obgleich das Lied noch nicht einmal vier Minuten währt, steckt hier alles drin, was Walker ausmacht: Große Gefühle, starke Bilder in poetischen Zeilen und ein musikalischer Gegensatz, der chansoneske Moritaten mit eruptiven Refrains verbindet.

Voll diebischer Freude umarmt er die Finsternis als allgegenwärtige Gefährtin. Dabei spielt er geschickt mit der Differenz zwischen Schein und Sein. "Always Coming Back To You" etwa schmeichelt sich zunächst mit Cembalo und Orchester ins Ohr, gaukelt dem Hörer den milden Blick eines alternden Paares auf die eigene Jugend vor. Bis fast zum Schluss scheint die Zweisamkeit ungebrochen. Erst ganz am Ende, versteht man, dass sich der Erzähler allein mit den Schatten befindet und seine große Liebe längst tot ist.

Wer sich "Scott" und seine nicht minder brillanten Folge-Alben bis "Scott 4" zu Gemüte führt, mag kaum glauben, es hier mit einem US-Bürger aus der ländlichen Cowboy-Provinz Ohios zu tun zu haben. Neben T.S. Eliot gab es wohl keinen amerikanischen Genius, der so britisch wirkte und fühlte wie Walker. Folgerichtig tat er es jenem gleich, siedelte Mitte der 60er gen London über und nahm 1970 die englische Staatsbürgerschaft an.

Das einzige Zugeständnis an amerikanische Popmusik der Sixties findet sich in den zeitgenössischen Arrangements von"Scott", die er Phil Spectors Wall Of Sound entlehnt. Sogar diese krempelt er very british zu John Barrys James Bond-Duktus um. Kein Wunder, dass er 22 Jahre später "Only Myself To Blame" zum Soundtrack von "Die Welt Ist Nicht Genug" beisteuert.

Neben eigenen Liedern gehört es bei Walker in dieser Phase stets dazu, Fremdkompositionen zu erobern. "Angelica" dirigiert er treffsicher durch den kalten Wind seiner Einsamkeit, während alle Blumen am Wegesrand verwelken. Natürlich stilecht dargeboten in großem Sixties-Pomp, der auch in Las Vegas funktioniert hätte.

Fast nebenbei positioniert sich der damals erst 24 Jährige als erster großer internationaler Brel-Interpret. Welch Ironie, dass Grand Jacques einem Weltpublikum erstmals durch Walkers kongeniale Übersetzung und Deutung bekannt wurde. Sogar David Bowie, der wohl größte Walker-Fan überhaupt, orientierte sich an diesen Versionen, bevor er ab ca. Mitte der 90er auch Walkers Bariton-Gesang imitierte.

Drei Lieder des Belgiers gibt der ehemalige Walker Brother hier zum besten. Weitere folgen auf späteren Alben. "Mathilde" legt sich per Arrangement so extrovertiert ins Zeug, wie der Erzähler. Endlich mal ein Happy End? Von wegen! Der Protagonist erklärt seinem Umfeld euphorisch, seine Geliebte komme zu ihm zurück, während alle wissen, dies werde nie passieren.

Komplett morbide wird es mit "My Death", einer Ode an die Vergänglichkeit, dort angesiedelt, "where the blackest shadow cowers." Ganz besonders gelungen klingt hier der Dialog der linken, dezent rockenden Seite mit den klassischen Elementen auf dem anderen Kanal. ""But whatever is behind the door, there is nothing much to do. Angel or devil I don't care, for in front of that door there is you!"

Zum Schluss krönt er das Album mit "Amsterdam", einem der größten Songs aller Zeiten in allen Welten. Das von Brel als grobschlächtig karussellhafter Halbwelt-Rausch angelegte Original kann man selbstredend nicht toppen. Klugerweise versucht Walker es gar nicht erst, sondern verleiht dem Seemannsgarn einen distinguierten Walzer-Vortrag. Während um ihn herum die Instrumente ekstatisch zur Sache gehen, verharrt er britisch kühl.

© Laut

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Scott (Édition Studio Masters)

Scott Walker

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1
Mathilde
00:02:36

Mort Shuman, ComposerLyricist - Jacques Brel, ComposerLyricist - Gérard Jouannest, ComposerLyricist - John Franz, Producer - Scott Walker, MainArtist - Wally Stott, Conductor, Recording Arranger, AssociatedPerformer - Peter Olliff, Producer

℗ 1967 Mercury Records Limited

2
Montague Terrace (In Blue)
00:03:27

John Franz, Producer - Scott Walker, MainArtist, ComposerLyricist - Wally Stott, Conductor, Recording Arranger, AssociatedPerformer - Peter Olliff, Engineer, StudioPersonnel

℗ 1967 Mercury Records Limited

3
Angelica
00:03:59

Barry Mann, ComposerLyricist - Cynthia Weil, ComposerLyricist - John Franz, Producer - Scott Walker, MainArtist - Reg Guest, Recording Arranger, AssociatedPerformer - Peter Olliff, Producer

℗ 1967 Mercury Records Limited

4
The Lady Came From Baltimore
00:01:57

Tim Hardin, ComposerLyricist - John Franz, Producer - Scott Walker, MainArtist - Reg Guest, Recording Arranger, AssociatedPerformer - Peter Olliff, Producer

℗ 1967 Mercury Records Limited

5
When Joanna Loved Me
00:03:06

Robert Wells, ComposerLyricist - JACK SEGAL, ComposerLyricist - John Franz, Producer - Scott Walker, MainArtist - Wally Stott, Recording Arranger, AssociatedPerformer - Peter Olliff, Producer

℗ 1967 Mercury Records Limited

6
My Death
00:04:57

Mort Shuman, ComposerLyricist - Jacques Brel, ComposerLyricist - John Franz, Producer - Scott Walker, MainArtist - Reg Guest, Conductor, Recording Arranger, AssociatedPerformer

℗ 1967 Mercury Records Limited

7
The Big Hurt
00:02:24

Wayne Shanklin, ComposerLyricist - John Franz, Producer - Scott Walker, MainArtist - Wally Stott, Recording Arranger, AssociatedPerformer - Peter Olliff, Producer

℗ 1967 Mercury Records Limited

8
Such A Small Love
00:04:52

John Franz, Producer - Scott Walker, Vocals, MainArtist, AssociatedPerformer, ComposerLyricist - Wally Stott, Recording Arranger, AssociatedPerformer - Peter Olliff, Engineer, StudioPersonnel

℗ 1967 Mercury Records Limited

9
You're Gonna Hear From Me
00:02:52

Dory Previn, ComposerLyricist - Andre Previn, ComposerLyricist - Peter Knight, Recording Arranger, AssociatedPerformer - John Franz, Producer - Scott Walker, MainArtist - Peter Olliff, Producer

℗ 1967 London Records Ltd.

10
Through A Long And Sleepless Night
00:04:10

Mack Gordon, ComposerLyricist - Peter Knight, Recording Arranger, AssociatedPerformer - John Franz, Producer - Scott Walker, MainArtist - Nessan, ComposerLyricist - Peter Olliff, Producer

℗ 1967 Mercury Records Limited

11
Always Coming Back To You
00:02:39

John Franz, Producer - Scott Walker, MainArtist, ComposerLyricist - Reg Guest, Recording Arranger, AssociatedPerformer - Peter Olliff, Producer

℗ 1967 Mercury Records Limited

12
Amsterdam
00:03:06

Mort Shuman, ComposerLyricist - Jacques Brel, ComposerLyricist - John Franz, Producer - Scott Walker, MainArtist - Wally Stott, Conductor - Wally Stott Orchestra, Orchestra - Peter Olliff, Producer

℗ 1967 Mercury Records Limited

Albumbeschreibung

September 1967: Die Popkultur steht im Zeichen des Summer of Love. Von Kalifornien schwemmt die Hashbury-Szene mit Jefferson Airplane und Grateful Dead Dope, freie Liebe und LSD in die Welt. Die Beatles stellen ihren farbenfrohen "Sgt Pepper" an die Musikfront. Cream und Hendrix baden in psychedelischen Gitarrenorgien. Doch ein Musiker namens Noel Scott Engel stimmt nicht in den bunten Hippie-Reigen ein. Als dunkler Engel impft er unter dem Pseudonym Scott Walker diesem Sommer Finsternis und Weltschmerz.

Eine Kostprobe: Die "Montague Terrace (In Blue)" liegt scheinbar friedlich unter dem nachtblauen Firmament. Ein Glockenspiel zur Linken versprüht mit ein paar Streichern des rechten Kanals Behaglichkeit. Doch die romantische Kulisse täuscht. In der oberen Wohnung stampft ein Mann aggressiv auf und ab. Die Bäume schreien vor Kälte, umkrallen verzweifelt den Mond. Das Mädchen von gegenüber betäubt sich mit freudlosem Sex, voller Gedanken so kalt wie zerbrochener Stein.

Inmitten der Kulisse steht Walker in einer Doppelrolle als Zeremonienmeister und Teil eines Pärchens, das verzweifelt versucht, seine Liebe wenigstens als Traum zu bewahren. Obgleich das Lied noch nicht einmal vier Minuten währt, steckt hier alles drin, was Walker ausmacht: Große Gefühle, starke Bilder in poetischen Zeilen und ein musikalischer Gegensatz, der chansoneske Moritaten mit eruptiven Refrains verbindet.

Voll diebischer Freude umarmt er die Finsternis als allgegenwärtige Gefährtin. Dabei spielt er geschickt mit der Differenz zwischen Schein und Sein. "Always Coming Back To You" etwa schmeichelt sich zunächst mit Cembalo und Orchester ins Ohr, gaukelt dem Hörer den milden Blick eines alternden Paares auf die eigene Jugend vor. Bis fast zum Schluss scheint die Zweisamkeit ungebrochen. Erst ganz am Ende, versteht man, dass sich der Erzähler allein mit den Schatten befindet und seine große Liebe längst tot ist.

Wer sich "Scott" und seine nicht minder brillanten Folge-Alben bis "Scott 4" zu Gemüte führt, mag kaum glauben, es hier mit einem US-Bürger aus der ländlichen Cowboy-Provinz Ohios zu tun zu haben. Neben T.S. Eliot gab es wohl keinen amerikanischen Genius, der so britisch wirkte und fühlte wie Walker. Folgerichtig tat er es jenem gleich, siedelte Mitte der 60er gen London über und nahm 1970 die englische Staatsbürgerschaft an.

Das einzige Zugeständnis an amerikanische Popmusik der Sixties findet sich in den zeitgenössischen Arrangements von"Scott", die er Phil Spectors Wall Of Sound entlehnt. Sogar diese krempelt er very british zu John Barrys James Bond-Duktus um. Kein Wunder, dass er 22 Jahre später "Only Myself To Blame" zum Soundtrack von "Die Welt Ist Nicht Genug" beisteuert.

Neben eigenen Liedern gehört es bei Walker in dieser Phase stets dazu, Fremdkompositionen zu erobern. "Angelica" dirigiert er treffsicher durch den kalten Wind seiner Einsamkeit, während alle Blumen am Wegesrand verwelken. Natürlich stilecht dargeboten in großem Sixties-Pomp, der auch in Las Vegas funktioniert hätte.

Fast nebenbei positioniert sich der damals erst 24 Jährige als erster großer internationaler Brel-Interpret. Welch Ironie, dass Grand Jacques einem Weltpublikum erstmals durch Walkers kongeniale Übersetzung und Deutung bekannt wurde. Sogar David Bowie, der wohl größte Walker-Fan überhaupt, orientierte sich an diesen Versionen, bevor er ab ca. Mitte der 90er auch Walkers Bariton-Gesang imitierte.

Drei Lieder des Belgiers gibt der ehemalige Walker Brother hier zum besten. Weitere folgen auf späteren Alben. "Mathilde" legt sich per Arrangement so extrovertiert ins Zeug, wie der Erzähler. Endlich mal ein Happy End? Von wegen! Der Protagonist erklärt seinem Umfeld euphorisch, seine Geliebte komme zu ihm zurück, während alle wissen, dies werde nie passieren.

Komplett morbide wird es mit "My Death", einer Ode an die Vergänglichkeit, dort angesiedelt, "where the blackest shadow cowers." Ganz besonders gelungen klingt hier der Dialog der linken, dezent rockenden Seite mit den klassischen Elementen auf dem anderen Kanal. ""But whatever is behind the door, there is nothing much to do. Angel or devil I don't care, for in front of that door there is you!"

Zum Schluss krönt er das Album mit "Amsterdam", einem der größten Songs aller Zeiten in allen Welten. Das von Brel als grobschlächtig karussellhafter Halbwelt-Rausch angelegte Original kann man selbstredend nicht toppen. Klugerweise versucht Walker es gar nicht erst, sondern verleiht dem Seemannsgarn einen distinguierten Walzer-Vortrag. Während um ihn herum die Instrumente ekstatisch zur Sache gehen, verharrt er britisch kühl.

© Laut

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