Beethoven / Strauss

Albumbeschreibung

Das Septett von Beethoven, das im Jahr 1800 beendet wurde, wird nicht angemessen gewürdigt. Dabei hat Beethoven dieses Werk nach seinen beiden ersten Klavierkonzerten, den zehn ersten Klaviersonaten und einem halben Dutzend Quartetten komponiert und hätte aus diesem „Zeitgenossen“ der ersten Sinfonie angesichts seines umfassenden Materials und seiner Umfanges von gut 40 Minuten ebenso gut eine eigene Sinfonie machen können. Übrigens hat Toscanini dieses Werk 1951 mit dem NBC Symphony Orchestra aufgeführt (Streicherpart in Orchesterbesetzung), jedoch ohne die Besetzung der Bläser zu verändern (Klarinette, Horn, Fagott). Allerdings erinnert die Grundstruktur mit sechs Sätzen eher an eine Serenade als an den gewohnten Aufbau einer Sinfonie, wodurch sich über den Aspekt der etwas ungewohnten Besetzung hinaus vielleicht erklären lässt, warum das Werk heute oft ignoriert wird. Der letzte Satz enthält eines der lieblichsten Themen, das Beethoven je geschrieben hat – es handelt sich genauer gesagt um das zweite Thema – welches das unvergessene Thema der Neunten Sinfonie bereits vorausahnen lässt. Die Solisten des Orchestre symphonique de Montréal geben hier nach Herzenslust ihr Bestes. Zur Ergänzung des Programms stellen sie uns Till Eulenspiegel einmal anders vor: in einer köstlichen Überarbeitung des sinfonischen Gedichtes von Strauss für die gleiche Besetzungen wie das Beethoven-Septett. Nur schade, dass bei der Überarbeitung der Partitur einige völlig überflüssige Schnitte vorgenommen wurden. Dabei beträgt die Gesamtdauer des Albums nur 48 Minuten – man hätte Till Eulenspiegel ohne weiteres ungekürzt aufnehmen können. © SM/Qobuz