Mit dem klassizistischen "Good To Be..." bietet der Kalifornier ein neues 100% Feelgood-Album, das mit einer gewissen Raffinesse Blues, Folk und Soulmusik miteinander verbindet...

Der Blues ist Ausgangspunkt (fast) sämtlicher, weit verbreiteter amerikanischer Musikarten. Der seit den 70er Jahren tätige Musiker Keb’ Mo’ (zuerst unter dem Taufnamen Kevin Moore, dann ab den 90-ern unter dem Pseudonym Keb’ Mo’) hat die Wurzeln im Blues tiefgründig ausgekundschaftet und drehte dabei auch mehrere Runden um den Stamm selbst. Nach etwa fünfzehn Alben, einer Handvoll Grammy und wohlverdienter internationaler Anerkennung hat er nun mit Good To Be… den Entschluss gefasst, sich ein wenig im Schatten der Bäume zu erholen: Soul, Folk, Pop.

© Concord

Das erste Stück heißt Good To Be (Home Again) und das letzte Quiet Moments. Zwischen den beiden, das kann man sich schon denken, gibt es auf diesem Album kein Wunder radikaler Experimentalmusik. Eher heimelige Feelgood-Songs, eine Art musikalisches Pendant zu einem heißen Bad oder einer heißen Schokolade (ja vielleicht sogar zu einer ganzen Badewanne voll heißer Schokolade). Seine herrliche Coverversion von Bill Withers’ Hit Lean On Me gibt den Ton der Platte an. Hier hören wir Streichorchestereinlagen, eine sanfte Orgel, Chorgesang, gemäßigte Gitarren und Keb’ Mo’s stets junge und ach so soulige Stimme. Seine von ihm selbst komponierten Songs sind nicht so unvergesslich wie die Melodie in Lean On Me, aber elegant sind sie alle, sie runden die Kanten ab und laden zum Chillen ein, zu Unbeschwertheit und zu Romanzen. Es ist das ideale Album für den Frühling auf der Terrasse eines Cafés und es bestätigt einmal mehr: mit alten Töpfen kocht sich’s gut. Nur hätte eine zusätzliche Prise Salz einigen fast variétéreifen Stücken gut getan…

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