Wer Musik für die Leinwand schreiben will, muss alle Stilrichtungen gut kennen und viel Geschmack haben: Diskomusik für eine Szene im Nachtclub, ein Madrigal für einen historischen Film – ein Filmmusiker muss für alle Herausforderungen bereit sein! John Barry gehört zweifellos zu den Filmmusikkomponisten, die sich am besten an verschiedenste Film- und Musikgenres anpassen konnten.

John Barry (1933-2011) entdeckte die Liebe zur Musik durch seine Begeisterung für das Kino. Er liebte es, sich in den Nachbarschaftskinos aufzuhalten, die seinem Vater gehörten, und fand früh Geschmack an der „siebten Kunst“ und an der Musik. Bereits mit 14 Jahren konnte er, der damals noch John Prendergast hieß, bereits Filmvorführgeräte bedienen und hatte seine Freude daran, die Spielfilme anzuschauen und vor allem auch zu hören, die sein Vater aufs Programm gesetzt hatte. Da ihm die Musik dieser Nachkriegsfilme sehr vertraut geworden war, entschied er sich schließlich für eine Musikausbildung und studierte neben Trompete und Klavier auch Komposition und Arrangement.

Die Militärdienstjahre waren auch entscheidend, denn er diente in der Armee drei Jahre lang als Musiker. Abends spielte er in Jazzgruppen, die unweit seiner Kaserne Konzerte gaben. Als er Anfang der 50er-Jahre ins Berufsleben eintrat, wurde er von der Rock’n’Roll-Welle mitgerissen, die gerade den Westen überrollte. Von manchen „Teufelsmusik“ genannt, war sie doch ein fruchtbarer Boden für zukünftige Arrangeure, Komponisten, Interpreten und Musiker. Und so kam es, dass John Barry mit dem Rock seinen beruflichen Einstieg in die Musikwelt fand. 1957 gründete er seine erste Gruppe: die John Barry Seven (JB7). Nach zahlreichen Konzerten und einer Aufnahme bei EMI rief die Gruppe für die BBC-Sendung „Drumbeat“ eine TV-Show ins Leben. John Barry nutzte die Gelegenheit, um seinen Freund Adam Faith einzustellen. Eines der Lieder, die Faith interpretierte, wurde Nummer eins der englischen Hitparade (What Do You Want?, nach Arrangements von Barry und dem Pianisten der JB7, Les Reed). Weitere Erfolge waren Hit And Miss, Black Stockings, Walk Don’t Run...

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