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White Lies

Bevor Drummer Jack Brown, Bassist Charles Cave und Sänger/Gitarrist Harry McVeigh 2007 in ihrer Heimat England als White Lies reüssieren, haben sie schon eine kleine Bandkarriere hinter sich. Seit 2004 nannte man sich nämlich Fear Of Flying. "Routemaster" und "Three's A Crowd" heißen die beiden, in rotem und grünem Vinyl 2006 beim Label Young And Lost Club (Good Shoes) veröffentlichten Singles, für die man mit Stephen Street (Blur) auf Anhieb eine Koryphäe seines Fachs verpflichten kann. Trotz zahlreicher Konzerte vor interessiertem Publikum ist dem temporeichen Indie Rock der damaligen Teenager keine Zukunft vergönnt. Auf einer U-Bahnfahrt zurück von einer Show fassen Brown, Cave und McVeigh den Entschluss, Fear Of Flying zu begraben. Hauptgrund ist die neue Komposition "Unfinished Business", deren elegischer Grundton sich nach Meinung der Band nicht mit dem bislang komponierten Material vergleichen lässt. Da der Song von allen als enormer Songwriting-Fortschritt gewertet wird, switcht man über Nacht um auf White Lies. Die Tatsache, dass bereits eine erspielte Fangemeinde vorhanden ist, kommt dem Trio nun sehr gelegen. Nach und nach purzeln weitere Songs ins Repertoire, die den im 80er Jahre-New Wave wurzelnden Rocksound mit eisiger Atmosphäre und warmem Melodienreichtum füllen. Im Vergleich zur früheren Band stellt man die Basslinien gerne mal als tragendes Element in den Vordergrund und baut enorme Synthesizer-Gebilde, die von McVeighs heller, theatralischer Stimme vor dem Einsturz bewahrt werden. Vergleiche zu den Killers und Editors heizen die Hysterie um die Livegigs der Truppe, bei denen Mark Ronson und Morrissey gesichtet wurden, zusätzlich an. Aus dem hoch dotierten A&R-Gerangel gehen schließlich Fiction Records (The Cure) als Sieger hervor. Ungewöhnlich an den White Lies ist sicherlich die Tatsache, dass für die Texte der Bassist zuständig ist. Dabei outet sich Cave, der mit Drummer Brown bereits in der Schultheatergruppe Bühnenluft schnupperte, passend zum Goth-Pop-Sound als recht sinistrer Zeitgenosse. Songtitel wie "Death" und "To Lose My Life" lassen zunächst auf suizidale Vorbilder der Sorte Joy Division schließen, geraten bei näherer Betrachtung aber doch um einiges pathetischer. Mit Ed Buller (Suede, Pulp) steht dem Debütalbum "To Lose My Life" erneut eine gestandene Produzentengröße vor, und nicht nur die BBC nimmt die White Lies in die Liste der Durchstarter des Jahres 2009 auf. So stürmen sie mit dem Erstling im UK auch direkt auf den ersten Platz der Albencharts. Die Erfolgsserie setzen sie 2011 mit dem Nachfolger "Ritual" fort: Ende des selben Jahres füllen sie die Londoner Wembley Arena. Als Co-Produzent arbeitet beim zweiten Werk Alan Moulder mit ihnen, eine weiterer Gigant: Nine Inch Nails, Foo Fighters, Smashing Pumpkins, Placebo und vielen andere haben ihn in der Vergangenheit an Bord geholt. Für die Aufnahmen zur dritten Platte "Big TV" kehren die White Lies allerdings doch wieder zu Ed Buller zurück. Die Band begründet diesen erneuten Wechsel damit, dass sie sich mit Moulder auf den Sound konzentrieren, sich richtig austoben wollten. Auch "Friends" (2016) verknüpft 80er-Jahre-Synthiepop mit Gothic-Flair und Tanz-Vibes, und macht auch marketingtechnisch vieles richtig. Auf der Website der Band dürfen Fans in einem virtuellen Labyrinth Buchstaben sammeln. Und auf Youtube wartet ein verstörendes, aber tiefsinniges Musikvideo zur ersten Single "Take It Out on Me" – Lenseflair und masturbierender Mönch inklusive. Ebenso leben White Lies auf "Five" (2019) ihre künstlerische Freiheit aus. Dabei sorgen langjährige Weggefährten wie Ed Buller und Alan Moulder für die letzte Feinpolitur. So flirtet das Trio etwa mit Britpop, Hardrock oder gar Synthie-Schlager, ohne jedoch seine Wurzeln im Post-Punk und New Wave zu verleugnen. Somit steht dies einerseits für Beständigkeit, andererseits erweitert es die Musik regelmäßig um neue Einflüsse.
© Laut

Diskografie

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