Ricky Martin
Von seiner Heimat San Juan aus hat er die Popwelt erobert, und das in seiner Muttersprache Spanisch. Ricky Martin gehört damit sicherlich zu den Ausnahmen, aber der Erfolg gibt ihm Recht. Geboren in der puerto-ricanischen Hauptstadt als eines von sechs Kindern am Heiligabend 1971, beginnt der Latin-Pop-Schmachtfetzen bereits im Schulalter sein Talent zu entwickeln. Er singt im Chor seiner Lehranstalt, seine Fähigkeiten verbessert er schon bald mit Gesangsunterricht.
Er erscheint bereits mit sechs Jahren vereinzelt in Werbespots, wo er sich schnell an die Kameras gewöhnt. Im Alter von 12 Jahren wird er bei einem Vorsingen als neues Mitglied der lateinamerikanischen Boygroup "Menudo" ausgewählt, er ersetzt einen Namensvetter, Ricky Melendez. Das war 1984. Nach fünf Jahren ununterbrochenem Aufnehmen und Touren scheidet er 1989 aus der Band aus und zieht zuerst nach New York, später nach Mexiko-Stadt, um an seiner Solokarriere zu basteln.
In Mexiko arbeitet er erst einmal am Theater in Produktionen wie "Mamá ama el rock" ("Mama liebt Rock"). Doch auch auf der Silver screen macht der gut aussehende Martin eine passable Figur, er gehört zum Cast der Telenovela "Alcanzar Una Estrella II". Dort mimt er ein Bandmitglied der fiktiven Gruppe Muñecos De Papel. Von dort ist es nur ein kleiner Schritt bis zu seinem ersten Soloalbum.
Das schlicht "Ricky Martin" betitelte Debüt erscheint 1991, enthält mit "Fuego Contra Fuego" seinen ersten Hit und errang in Mexico, Chile, Argentinien, Puerto Rico und den Vereinigten Staaten Goldstatus. Über 500.000 Exemplare gehen über die Ladentische. Diese Marke kann er mit seinem zweiten Album "Me amaras", das 1993 auf den Markt kommt, locker verdoppeln. Im folgenden Jahr zieht er nach Los Angeles, wo er die Rolle des Bartenders Miguel in der amerikanischen Krankenhaus-Soap "General Hospital" übernimmt.
Bevor er sein drittes Album, "A Medio Vivir", aufnimmt, zieht er nach Miami um, wo es nicht nur eine große puero-ricanische Community gibt, sondern er ein festes professionelles Umfeld etablieren kann. Für "A Medio Vivir" arbeitet Martin unter anderem mit Songwriter Desmond Child (Cher, Aerosmith, Bon Jovi, KISS) und Ex-Menudo-Kollege Robi Draco Rosa zusammen. Das Resultat kann sich sehen lassen, dieses Album bedeutet 1995 den Durchbruch für Martin.
Die Single "María" stellt den ersten Superhit für den Sänger dar. Obwohl er auf spanisch, und nicht auf englisch eingesungen ist, steht die Welt auf "María". In nur sechs Monaten verkauft sich "A Medio Vivir" 600.000 mal, in den USA holt Martin Gold und weltweit findet die Scheibe rund sieben Millionen Mal den Weg in heimische Plattenregale (Stand: 2006).
Nach einer weltweiten Tour nimmt er das vierte Studioalbum "Vuelve" auf. Während dieser Zeit spielt er im Musical "Les Miserables" am Broadway die Rolle des liberalen Studenten Marius Pontmercy. 1998 soll sein Jahr werden: zuerst wird ihm die Ehre zuteil, den offiziellen Song zur Fußball-WM in Frankreich singen zu dürfen. "The Cup Of Life/La Copa De La Vida" wird ein Riesenhit und toppt in 60 Ländern die Charts. "Vuelve" schließt derweil nahtlos an den Erfolg der Vorgängerplatte an, verkauft sich eine Millionen Mal mehr als "A Medio Vivir" und Martin sackt den Grammy für die beste Latin-Pop Platte ein.
Der Retter des Latin Pop beschließt, sich nach diesem Erfolg den Fans zu öffnen und nimmt erstmals ein englischsprachiges Album auf. Der wiederum selbstbetitelte Silberling erscheint im Frühjahr 1999, sie beinhaltet ein Duett mit Madonna. Und siehe da, es ist noch Raum nach oben: die Single "Livin' La Vida Loca" wächst zum größten Hit seiner bisherigen Karriere, schaut sich in unzähligen Ländern die Charts von oben an, in Deutschland reicht es immerhin zu Platz 6. In den USA erhält Martin für das Album 7-fach Platin.
Spätestens seit dieser Nummer ist Ricky Martin weltweit eine Marke, die mit Latin Pop verbunden wird. "Ricky Martin" verkauft sich gut 17 Millionen mal. Diesen Erfolg kann er mit dem nur ein Jahr später folgenden Album "Sound Loaded" nicht wiederholen. Doch auch wenn die Verkaufszahlen und die Auszeichnungen zurückgehen, ist des Sängers Position als Maximo Lider des Latin Pop zementiert.
Ein guter Moment vielleicht, um sich zurückzulehnen und 2001 per Best Of (in englisch und als "La Historia" in spanisch) die wohlverdienten Früchte des Erfolgs zu ernten. Zwei Jahre später veröffentlicht Martin wieder auf spanisch, doch "Almas Del Silencio" verzeichnet ebenfalls rückläufigen kommerziellen Erfolg. Dieser Trend setzt sich mit dem zweiten englischsprachigen Album "Life" aus dem Herbst 2005 fort. Hiermit ist Martin erstmals in Europa erfolgreicher als in Amerika.
So performt er auch auf Großveranstaltungen wie den Olympischen Spielen in Turin oder der Fußball-WM in Deutschland. Im gleichen Jahr tritt er erstmals in der arabischen Welt auf. Eine weitere Ehre wird ihm im Sommer zuteil, als er am 17. August in Miami eine Unplugged-Session für MTV aufnehmen darf. Die dazugehörige DVD erscheint im Spätherbst des Jahres.
Doch auch jenseits von musikalischen Auszeichnungen zeigt sich der Beliebtheitsgrad des Puertoricaners: Ricky Martin ist 1999 das Gesicht einer Kampagne des puerto-ricanischen Tourismusverbandes, er ist UNICEF-Botschafter und hat 2002 die Ricky Martin Foundation gegründet, die sich gegen sexuellen Missbrauch von Kindern und für deren Rechte einsetzt. Für sein Engagement wurde er 2005 vom us-amerikanischen Außenminister mit der Auszeichnung "Hero in Ending Modern-Day Slavery" dekoriert.
Ricky Martin verbindet Elemente aus Pop und Rock mit lateinamerikanischem Flair. Oft in Spanisch gesungen, gelingt ihm mit seinem Mix über Nischengrenzen hinweg die Eroberung eines weltweiten Publikums, ähnlich den Kolleginnen Gloria Estefan und Jennifer Lopez.
© Laut
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