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Natalie Merchant

Lieder über De Chirico, Jack Kerouac oder Giuseppe Verdi. Konzerte und Aktionen zugunsten von Frauen, Obdachlosen, Tierrechten und gegen familiäre Gewalt. Natalie Merchant ist zweifellos eine engagierte Frau. Und seit den 80er Jahren eine der prominentesten US-amerikanischen Songwriterinnnen. 1963 in Jamestown, New York geboren, gründet sie 1981 mit Robert Buck (Gitarre), Dennis Drew (Keyboards), Steven Gustafson (Bass) und Jerome Augustyniak (Schlagzeug) 10.000 Maniacs. Mit intellektuell angehauchte Lyrics und einer Bandbreite aus musikalischen Stilen von Calypso über Cabaret bis hin zu New Wave entwickeln sie sich im Laufe der 80er Jahre zu einer der erfolgreichsten Folk-Rock-Bands. Am Höhepunkt ihrer Popularität gibt Merchant überraschend ihren Ausstieg bekannt, um nach eigenen Angaben ihre eigene Stimme zu finden. Das Solodebüt "Tigerlily" (1995) und der Nachfolger "Ophelia" (1998) festigen ihre Popularität und ihren Ruf als einfühlsame Singer/Songwriterin mit kritischem Blick für gesellschaftliche Probleme. Auch musikalisch bleibt sie der Bandbreite von 10.000 Maniacs treu, mit Schwerpunkt auf eher ruhige, andächtige Lieder. Wenige Tage vor dem 11. September 2001 stellt sie ihr bis dahin persönlichstes Werk "Motherland" fertig. Als das Album kurz nach den Anschlägen erscheint, schlägt der Titeltrack hohe Wellen, denn er scheint jene Ängste anzusprechen, die die US-Amerikaner heimsuchen. Ein Vorgang, den Merchant jedoch nicht ganz nachvollziehen kann. Der Vers "'Faceless, nameless, innocent, blameless and free' bezog sich auf die US-amerikanische Ignoranz, was ökonomische und politische Außenpolitik betrifft", erzählt sie kurz darauf in einem Interview. "Jetzt machen alle ein Riesending daraus". Anschließend zieht sie sich weitgehend aus dem öffentlichen Leben zurück und beschäftigt sich mehr mit der Malerei als mit der Musik. 2003 bringt sie eine Tochter zur Welt, 2004 veröffentlicht sie mit "The House Carpenter's Daughter" eine Sammlung alter Folk-Lieder. Ansonsten beschränkt sich ihre musikalische Aktivität auf die Zusammenstellung von Best-Ofs und der Wiederveröffentlichung von altem VHS-Material auf DVD. 2006 erscheint mit "Retrospective 1990 - 2005" ein umfassender Rückblick ihrer Solokarriere. 2009 meldet sich Merchant mit Auftritten in London, Den Haag und Berlin zurück. In kleinem Rahmen spielt sie Stücke aus ihrem neuen Album "Leave Your Sleep", das vertonte Gedichte enthält und 2010 bei ihrem neuen Label Nonesuch erscheint. Es ist das Album ihres Lebens - an den selbst finanzierten Aufnahmen haben über 100 Musiker mitgewirkt. Die Kritiker überschlagen sich mit Lob, gemeinsam mit der Künstlerin Barbara McClintock bringt die Sängerin 2012 ein illustriertes Buch mit den Gedichten (und einer alternativen Auswahl an Tracks) heraus. Dennoch macht sich Merchant rar. Nach einer kurzen Europa-Tour tritt sie nur noch gelegentlich auf, außerdem trennt sie sich von ihrem Ehemann, dem Fotografen Daniel de la Calle , der sie 2001 für das Cover von "Motherland" abgebildet hatte. Engagiert bleibt sie wie eh und je: So setzt sie sich gegen Fracking in ihrem Heimatstaat New York ein und stellt 2014 neben dem ungewohnt mauen Album "Natalie Merchant" einen Film gegen häusliche Gewalt vor, "SHELTER: A Concert Film to Benefit Victims of Domestic Violence", bei dem sie Regie geführt hat. Zum 20. Jubiläum nimmt sie ihr Solodebüt von 1995 mit dem neuen Titel "Paradise Is There" noch einmal auf. 'Tigerlily' ist mein wichtigstes Album. Es hat mich als Songwriterin definiert und jene sinnliche Beziehung zu meinem Publikum hergestellt, die bis heute anhält, erklärt sie dazu. Eine Neuinterpretation einiger alter Songs bietet sie auch auf der CD "Butterfly", die 2017 als Teil von "The Natalie Merchant Collection" erscheint. In den folgenden Jahren scheint es, als hätte die damit ihre Karriere an den Nagel gehängt, ihre Liveaktivitäten schraubt sie auf wenige Auftritte herunter, und die auch nur auf lokalen Benefizveranstaltungen. Untätig bleibt sie jedoch nicht: Unter anderem engagiert sie sich gegen Donald Trump, betreut Vorschulkinder aus sozial benachteiligten Familien und kümmert sich um ihre heranwachsende Tochter. Ende 2022 wird Merchant dazu in das Kuratorium des American Folklife Center berufen, das zu einer der wichtigsten kulturellen Institutionen der USA gehört, der Library of Congress. 2023 erscheint schließlich ihr neuntes Studioalbum "Keep Your Courage", das sie wie gewohnt selbst finanziert und produziert, ein weiteres Highlight ihrer Karriere. "Das Wort 'Mut' [courage] hat seine Wurzel im lateinischen Wort für Herz, cor, und wir finden es in vielen Sprachen wieder: le coeur, il cuore, o coração, el corazón. Dies ist ein Liederzyklus, der die Reise eines mutigen Herzens nachzeichnet", erklärt Merchant im Booklet.
© Laut

Diskografie

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