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Manuellsen

Ein Künstler, der 2006 sein Debütalbum veröffentlicht hat, zählt in der Regel eher nicht zu den alten Hasen im Rap-Geschäft. Doch beim Mülheimer Manuellsen trügt der Schein. Er stand bereits 1994 das erste Mal auf der Bühne und hat damit mehr aktive Jahre auf dem Buckel als so manche andere einheimische Hip Hop-Größe. 1979 kommt Manuel Twellmann in Berlin-Kreuzberg zur Welt. Da seine Mutter, eine politische Aktivistin aus Ghana, abgeschoben wird, verschlägt es ihn allerdings schon in jungen Jahren in den Ruhrpott. In Mülheim an der Ruhr wächst er bei einer Pflegefamilie auf. Bereits im Alter von 15 Jahren, macht Manuellsen die Bühnen diverser Clubs unsicher. Ab dem 17. Lebensjahr ist er außerdem als Ghostwriter für verschiedene R'n'B-Künstler tätig. Sein Sprachtalent erweist sich hierbei als äußerst nützlich. Er rappt sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch und spricht außerdem Türkisch, Arabisch und Niederländisch. In den Niederlanden fängt Manuell Twellmann schließlich damit an, sein Können zu Geld zu machen. Mit seinem ersten Plattenvertrag in der Tasche macht er sich zusammen mit seinem Partner Ramsi Aliani einen Namen als ernst zu nehmender Live-Act. Als man bald darauf auch in Deutschland auf den hünenhaften MC aufmerksam wird, ist Eko Fresh der erste, der ihn in seinem Team haben will. Allerdings kommt es im Laufe der Zusammenarbeit lediglich zu einem Gastauftritt auf dem German-Dream-Sampler. Die Veröffentlichung des Soloalbums hingegen verzögert sich immer wieder, weshalb Manuellsen das Label irgendwann verlässt. 2005 tritt der Mülheimer, zusammen mit No Angel Sandy beim Bundesvision Song Contest für Rheinland-Pfalz an. Bei der Veranstaltung lernt er den Hamburger Rapper Samy Deluxe kennen. Nach dem Erscheinen seines Debüts, des "Hoodalbums", bei Shrazy Records signt dieser ihn im Folgejahr für sein Label Deluxe Records. Noch im selben Jahr erscheint das Nachfolgewerk "Insallah". Bis 2008 wird es anschließend relativ still um Manuellsen. Bis auf ein paar verbale Auseinandersetzungen mit Massiv und Bushido dringt nicht sonderlich viel an die Öffentlichkeit. Nach der Veröffentlichung des Mixtapes "Das Ist Meine Welt - Ihr Lebt Nur Darin" verkündet der Ruhrpottler erneut die Trennung von seinem Label. Er nennt interne Differenzen und mangelnde Unterstützung als Gründe für den Abschied von Deluxe Records. Doch scheinbar ist Manuellsen nicht nur mit seiner Plattenfirma unzufrieden. Im August 2008 stellt er einen viertelstündigen Track ins Netz, auf dem er neben seiner Enttäuschung über das Rapgame und dessen Akteure auch gleich seinen endgültigen Abschied aus demselben verkündet. Den nötigen Ernst verleiht er seiner Ansage, indem er das bereits fertig gestellte Album "Geschichten, Die Das Leben Schreibt" kostenlos zum Download zur Verfügung stellt. Im November moderiert Manuellsen zusammen mit Favorite "Dein 16er". Bei der von Gangstaz.com ins Leben gerufenen Show sollen deutsche Rapper jeweils 16 Zeilen einschicken, die besten gewinnen. Manuellsen und Favorite fungieren dabei nicht nur als Moderatoren, sondern gleichzeitig auch als Jury und nehmen zudem einen kurzen Titeltrack zur Show auf. Mit seinem Rücktritt scheint es Manuellsen jedenfalls nicht allzu genau zu nehmen. Ebenfalls noch 2008 veröffentlicht er zusammen mit Decino das nächste Gratis-Album "Verschworen Auf Leben Und Pott". Zwei Jahre später weitet er seine Aktivitäten aufs Filmgeschäft aus und steht in "Bis Aufs Blut - Brüder Auf Bewährung" das erste mal vor der Kamera. Manuellsen bekennt sich inzwischen auch öffentlich zum Islam und veröffentlicht auch unter dem Namen M. Bilal mehrere Alben. Auf seinem eigenen Label König im Schatten nimmt er 2015 als ersten Künstler den Baden-Badener Rapper KEZ unter Vertrag, der zuvor schon auf Manuellsens Plattform Pottweiler Evolutions per Mixtape in Erscheinung trat. Manuellsen selbst rappt ebenfalls wieder. Seiner Diskografie merkt man jedenfalls nicht an, dass er 2008 dem Rapgeschäft den Rücken gekehrt haben will. Im Gespräch hält er sich zwischen seinen Veröffentlichungen ohnehin: mit wohlplatzierten Seitenhieben, die mal Massiv, mal Fard, mal Fler, mal das Ersguterjunge-Lager zu spüren bekommt.
© Laut

Diskografie

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