Jeff Healey
Wer das Glück hatte, Jeff Healey einmal live zu sehen, dürfte dieses Erlebnis niemals vergessen: Da drosch ein blonder Hüne wie besessen auf seine Gitarre ein, die er unüblicherweise auf seinem Schoß trug. Der Vergleich zu Stevie Ray Vaughan war schnell zur Hand und begleitete Healey ein ganzes Leben lang. Ein Leben, das mit 42 Jahren viel zu früh endete.
1966 im kanadischen Toronto geboren, verliert Healey im Alter von acht Monaten wegen eines Krebsleiden das Augenlicht. Sein Adoptivvater ermuntert ihn schon als Kind zum Musizieren, mit drei Jahren hält er zum ersten Mal eine Gitarre auf dem Schoß. Die zwei sind sofort unzertrennlich: Mit sechs haben das Kind und das Instrument ihren ersten Auftritt, im Teenager-Alter rocken sie bereits verschiedene Bars in der Heimatstadt.
1985 gründet Healey mit Joe Rockman (Bass) und Tom Stephen (Schlagzeug) die Jeff Healey Band. Im selben Jahr überredet ein Freund Albert Collins, Healey bei einem Konzert in Toronto auf die Bühne zu holen und zusammen ein wenig zu jammen. Schwer beeindruckt von dessen Performance lädt Collins Healey ein, zusammen mit ihm und Stevie Ray Vaughan live zu spielen. Healeys Fähigkeiten auf der Klampfe veranlassen den nicht gerade als Stümper bekannten Vaughan zur Aussage, dass der damals erst 19-Jährige das Gitarrenspiel revolutioniere.
Dennoch tut sich das Trio zunächst schwer und hält sich zwei Jahre klang mit Liveauftritten über Wasser. Nachdem sie in Kanada keine Plattenfirma finden, die an ihnen interessiert ist, siedeln sie nach New York über, wo Arista sie schließlich unter Vertrag nimmt. Zu Recht, wie sich herausstellt, denn das Debüt "See The Light" (1988) schlägt ein wie ein Bombe und verkauft sich weltweit über zwei Millionen Mal.
Touren unter eigenem Namen und mit ZZ Top, Ringo Starr, Bob Dylan oder den Rolling Stones sind die Folge. Im Hollywood-Streifen "Road House" spielt er 1989 an der Seite Patrick Swayzes. Auch die nächsten Alben sind kommerziell erfolgreich und etablieren Healey als einen der führenden Blues-Rock-Gitarristen, wobei vor allem seine explosiven Auftritte Scharen an Fans anziehen.
Nebenbei gründet Healey sein eigenes Label Forte Records und bringt Alben von noch unbekannten Künstlern wie Amanda Marshall und Tuesday's Child heraus. In der Heimatstadt Toronto betreibt er den Club Healey's, in dem er regelmäßig auftritt. Außerdem heiratet er und wird Vater von zwei Kindern.
Nachdem er sich in den 90er Jahren eine Auszeit genommen hat, in der seine Band faktisch auseinander fällt, meldet er sich im neuen Jahrtausend mit mehrerer "Hot Jazz"-Alben zurück, in denen er sich mit der Musik der 30er Jahre beschäftigt. Er geht weiterhin auf Tour und spielt neben der Gitarre nun auch Trompete. Seine Leidenschaft zeigt sich auch daran, dass er eine Sammlung von mehr als 30.000 Schellack-Platten hat, die er in seiner wöchentlichen Radiosendung My Kind of Jazz spielt.
Doch der Krebs, der Healey als Kind das Augenlicht geraubt und ihn sein ganzes Leben lang begleitet hat, gewinnt wieder die Oberhand. 2007 wird er an den Beinen operiert, doch zu spät: Am 2. März 2008, im Alter von 41 Jahren, stirbt er an Lungenkrebs.
"Jeff Healey ist wahrscheinlich der einzige Mensch auf dem Planeten, der auf der Trompete Vorkriegsjazz im Stile Louis Armstrongs und auf der Gitarre harten, elektrischen Blues-Rock im Stile ZZ Tops spielen kann", hatte ihn ein Jahr zuvor das Magazin Guitar Player gelobt.
© Laut
Ähnliche Künstler
-
Heal My Soul (Deluxe Edition)
Blues - Erschienen bei Mercury Studios am 25.03.2016
24-Bit 96.0 kHz - Stereo -
-
See the Light
Rock - Erschienen bei Arista - Legacy am 01.12.2014
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Live at Grossman's - 1994
Blues - Erschienen bei earMUSIC Classics am 16.05.2011
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Mess Of Blues
Blues - Erschienen bei Ruf Records GmbH am 11.03.2008
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Cover To Cover
Pop/Rock - Erschienen bei Legacy Recordings am 13.06.1995
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Songs From The Road
Blues - Erschienen bei Ruf Records am 24.07.2009
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
The Very Best Of
Pop - Erschienen bei RCA Records Label am 30.06.2003
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Live at the Horseshoe Tavern 1993
Blues - Erschienen bei earMUSIC Classics am 30.01.2014
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Get Me Some
Blues - Erschienen bei earMUSIC Classics am 03.07.2000
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Live At Montreux 1999 (Live)
Rock - Erschienen bei Mercury Studios am 25.04.2005
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Among Friends
Jazz - Erschienen bei Stony Plain Records am 01.01.2002
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Live in Belgium
Rock - Erschienen bei earMUSIC Classics am 01.01.1993
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Mess Of Blues
Blues - Erschienen bei Stony Plain Records am 11.03.2008
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Platinum & Gold Collection
Pop/Rock - Erschienen bei Arista - BMG Heritage am 01.01.1990
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Original Album Classics
Blues - Erschienen bei Arista - Legacy am 06.01.2012
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
As the Years Go Passing By - Live in Germany
Blues - Erschienen bei in-akustik am 22.02.2013
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Live at Montreux 1999
Blues - Erschienen bei earMUSIC Classics am 25.04.2005
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
The Very Best Of
Pop/Rock - Erschienen bei RCA Records Label am 30.06.2003
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Live from NYC 1988
Rock - Erschienen bei earMUSIC Classics am 14.10.2013
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo