Gang Gang Dance
"Gang Gang Dance ist ein Schwarm von Arbeiterbienen, die unterschiedliche musikalische Blüten bestäuben und neue Hybride erschaffen", umschreiben die Mitglieder selbst ihren klanglichen Output. Bandexterne versuchen es meist mit schwer verständlichen Genre-Etikettierungen wie "Neo-Tribal" oder "Neo-Primitivist". Was Songs und Auftreten angeht, ist oft von Spiritualität oder Magie die Rede. "Musik ist meine Religion", erklärt auch Sängerin Liz im Interview.
Bevor Liz Bougatsos (Gesang, Percussion), Brian Degraw (Keyboard, Percussion), Josh Diamond (Gitarre) und Tim Dewitt (Schlagzeug) um 2004 herum in Brooklyn, New York eine gemeinsames Projekt aus der Taufe heben, jammen sie bereits – teils auch zusammen – in verschiedenen anderen Gruppen. Tim und Brian musizieren seit 1993 miteinander, sie lernen sich in einem Plattenladen kennen und durchlaufen verschiedene Combos (The Cranium, Death And Dying, Funeral Of The Holy Lamb).
Bei einem Konzert treffen sie auf Liz, Frontfrau der No Wave-Band Russia. Über sie kommt man mit Josh ins Gespräch. Später stößt noch Nathan Maddox hinzu, der unglücklicherweise, aber nicht gerade unverschuldet, von einem Blitzschlag getroffen und getötet wird, weil er sich bei einem Gewitter freiwillig auf das Dach seines Hauses begibt, um sich "dem Himmel anzubieten, so wie er das immer tat", erklären seine Ex-Kollegen. Den Tod Nathans verkraftet man nicht leicht, doch schweißt das Ganze andererseits stark zusammen.
"Unsere Musik ist ein Zufluchtsort", heißt es weiter. Afrobeat, Bollywood, Grime und Electro, Techno, HipHop und Weirdo Pop für Rekonvaleszenten und Hipster gleichermaßen. Mit diesem äußerst experimentell anmutenden Sound sammeln Gang Gang Dance zunächst vor allem in der New Yorker Kunstszene und unter Musikkritikern reichlich Anhänger.
Seit 2004 erscheinen regelmäßig LPs, begleitet von Konzerten etwa mit Massive Attack oder TV On The Radio. Mit Animal Collective und Black Dice teilt das Quartett abends nicht nur die Bühne, sondern auch einen Übungsraum.
© Laut
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