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Curtis Mayfield

"People Get Ready". Kaum ein Musiker unserer Tage drückte einem ganzen Genre in gleicher Weise seinen Stempel auf. Wo Soul und Funk ohne die Wirkung von "Super Fly" heute stünden, ist schwer vorzustellen. Der Sänger, Komponist, Produzent und Gitarrist Curtis Mayfield beeinflusst nicht nur zahllose Kollegen. Seine eindeutigen sozialkritischen und politischen Statements hinterlassen Spuren in der Gesellschaft. Zudem lebt Mayfield den Beweis, dass sich innere Stärke über körperliche Beschränkungen hinweg zu setzen vermag. "Move On Up". Curtis Mayfield wird am 3. Juni 1942 in Chicago, Illinois geboren. Er besucht die Roosevelt High School, singt im Kirchenchor, bringt sich selbst das Gitarrenspiel bei und fungiert als Bandleader der Alfatones. Anfang der 50er freundet er sich mit Jerry Butler an. Dieser schlägt dem 16jährigen Curtis vor, er solle doch bei seiner eigenen Gruppe, den Roosters, einsteigen. Neben Jerry Butler engagieren sich hier Sam Gooden, Richard und Arthur Brooks - und ab sofort Curtis Mayfield, und das gegen den erklärten Willen seiner Mutter. Die Roosters? Nie gehört? Na, dann vielleicht The Impressions? Die Formation landet nach der Namensänderung 1958 mit "For Your Precious Love" den ersten Hit. Der zweite ("Gypsy Woman") folgt nach dem Umzug nach New York 1961. Jerry Butler verlässt die Impressions; Fred Cash nimmt dessen Platz ein. Nach etlichem Hin und Her schwingt sich Mayfield, der ganz nebenbei mittlerweile die meisten Stücke für die Impressions komponiert, zum Leadsänger auf. Im Soundtrack zu "Lilies Of The Field", einem MGM-Streifen mit Sidney Poitier aus dem Jahr 1963, findet die Impressions-Version des Gospel-Klassikers "Amen" Verwendung. Die Impressions erleben Mitte bis Ende der 60er Jahre ihre Blütezeit. Ihre größten Hits ("Keep On Pushing", "People Get Ready", "Choice Of Colours", This Is My Country", "We People Who Are Darker Than Blue") stammen sämtlich aus Curtis' Feder. Martin Luther King erhebt "Keep On Pushing" zur Hymne der Bürgerrechtsbewegung. Ebenso wird "We're A Winner" zu einem typischen Black Power- und Black Pride-Song. Viele Jahre später verwendet Reggae-Ikone Bob Marley Auszüge aus "People Get Ready" für "One Love". 1970 trennt sich Curtis Mayfield von den Impressions, um fortan auf Solopfaden zu wandeln. Die Single "(Don't Worry) If There's A Hell Below We All Go To" bildet seinen ersten Alleingang. Curtis gründet das unabhängige Label Curtom Records, welches neben seinen eigenen Songs unter anderem auch Material der Impressions, Leroy Hutsons, von den Staples Singers und von Baby Huey & The Babysitters (in deren Reihen eine Dame namens Chaka Khan zu finden ist) veröffentlicht. Die meisten dieser Alben produziert Curtis Mayfield höchstpersönlich. Er schreibt Songs für Jerry Butler, Gene Chandler, Walter Jackson und viele andere. "Move On Up" - der Titel der Erfolgssingle aus dem Solo-Debüt "Curtis" von 1971 nimmt den weiteren Werdegang vorweg. Die Nummer stürmt die Hitlisten der USA und Europas gleichermaßen. Die zweite Auskopplung ("Freddie's Dead") erreicht Platz 2 der amerikanischen R'n'B- und Platz 4 der Pop-Charts. Beide Singles und das zugehörige Album ernten Gold. Der Nachfolger "Curtis Live!" enthält noch Stücke aus den Tagen mit den Impressions. Curtis Mayfield gehört zur ersten Generation afroamerikanischer Künstler im Bereich Soul und Funk, die sich nicht scheuen, mittels kritischer Texte und handfester Aussagen soziale wie politische Missstände anzuprangern. Diese Art der "message music" kommt in den späten 60ern auf und wird Anfang der 70er Jahre populär. In einem Atemzug mit Marvin Gayes "What's Going On" und Stevie Wonders "Innervisions" ist unbedingt eine dritte Platte zu nennen: Curtis Mayfield trägt Sorge für den Soundtrack zum Blaxploitation-Film "Superfly" und feiert damit 1972 den Höhepunkt seiner Karriere. "Superfly" wird millionenfach verkauft, mit vier Grammys ausgezeichnet und gilt manchen Kritikern als eines der einflussreichsten Alben der Musikgeschichte. Weit kompromissloser als der Film kommentieren Curtis Mayfields Lyrics die Zustände in den Ghettos amerikanischer Großstädte. Offenbar auf den Geschmack gekommen, schreibt Curtis in den Folgejahren weitere Film-Musiken. In "Claudine" von 1975 stammen die Vocals von Gladys Knight & The Pips, für "Sparkle" (1976) steht Aretha Franklin am Mikrofon. In "Short Eyes" (1977) übernimmt Curtis schließlich selbst eine Schauspieler-Rolle. 1978 folgt mit "A Piece Of The Action" der fünfte Soundtrack. Im gleichen Jahr produziert Curtis Aretha Franklins hochgelobtes "Almighty Fire". 1981 wechselt Curtis Mayfield das Label: Mit "Honesty" erscheint bei Broadwalk das Album, das gemeinhin als sein stärkstes seit den bahnbrechenden Veröffentlichungen der frühen 70er angesehen wird. Der Tod des Labelbosses von Broadwalk bremst Mayfield veröffentlichungstechnisch ein wenig aus - was kaum ins Gewicht fällt, befindet dieser sich als ungemein populärer Live-Act die nächsten Jahre nahezu permanent auf Tournee. In Großbritannien verzeichnet er mit "(Celebrate) The Day After You", einer Kollaboration mit den Blow Monkeys, einen weiteren kleinen Hit. Am 14. August 1990 schlägt die geballte Faust des Schicksals zu. Curtis Mayfield wird bei einem Open Air-Konzert in Brooklyn auf der Bühne von einer herab stürzenden Scheinwerfertraverse getroffen und schwer verletzt. Er überlebt den Bruch dreier Wirbel - vom Hals abwärts gelähmt und an den Rollstuhl gefesselt. Warner Brothers bringt 1993 "A Tribute To Curtis Mayfield" heraus. Unterschiedlichste Künstler, darunter Lenny Kravitz, Whitney Houston, Rod Stewart, Bruce Springsteen, Steve Winwood und Elton John, erweisen ihrem Idol die Ehre und interpretieren Mayfields Songs. Den Höhepunkt der Compilation bildet Aretha Franklins Version von "The Makings Of You". Ein Jahr später erscheinen unter dem Titel "BBC Radio 1 Live In Concert" Aufnahmen, die bei Curtis Mayfields Europatour von 1990 im Londoner Town & Country Club entstanden. Charly Records legt die Erfolgs-Alben aus den 70ern im CD-Format neu auf. Etliche Best-Of-Sampler folgen. "Keep On Pushing". Was ein echter Soul Man ist, lässt sich auch von unüberwindbar scheinenden Hindernissen nicht aufhalten. Zwar kann er nicht mehr zur Gitarre greifen, Geist, Gehör und Stimme Curtis Mayfields funktionieren allerdings ungebrochen. Er schreibt, leitet die Aufnahmen, singt - aufgrund der für ihn schier übermenschlichen körperlichen Anstrengung teilweise Zeile für Zeile - und stellt Ende 1996 sein Comeback-Album "New World Order" fertig. Den Grammy für sein Lebenswerk hat er zu diesem Zeitpunkt bereits in der Tasche. 1998 muss ihm in Folge einer Diabetes-Erkrankung das rechte Bein amputiert werden. 1999 stirbt Curtis Mayfield am zweiten Weihnachtsfeiertag 57jährig im North Fulton Regional Hospital in Roswell, Georgia. Er hinterlässt seine zweite Frau, zwei Söhne, acht Töchter und sieben Enkelkinder. 1999 wird er in die Rock and Roll Hall of Fame, darüber hinaus 2003 als Mitglied der Impressions in die Vocal Group Hall Of Fame aufgenommen - lange nachdem er schrieb: "We're A Winner."
© Laut

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