Creedence Clearwater Revival
Dieser kleinen, aber feinen Combo hat die Menschheit einige der eingängigsten und schönsten Songs zu verdanken, die in den Sechzigern geschrieben wurden. Man mag es kaum glauben, aber Ende jener Dekade gab es keine Band - und das schließt auch die Beatles mit ein - die erfolgreicher war als diese Jungs aus Kalifornien.
Die Geschichte, die einmal später in Creedence Clearwater Revival münden sollte, begann 1958 in El Cerrito (Kalifornien), als Tom Fogerty bei The Playboys spielt. 1959 hebt sein Bruder John Fogerty die Blue Velvets aus der Taufe, zusammen mit Doug Clifford am Schlagzeug und Stu Cook am Bass. Tom versucht noch sein Glück mit einer Formation namens Spider Webb & The Insects, aber dort steigt er aus, um sich seinem Bruder an zu schließen. Die Band heißt dann Tom Fogerty & The Blue Velvets. Unter diesem Namen spielen sie einige Sachen ein, die jedoch nicht auf große Resonanz stoßen. Eine neuerlich Umbenennung auf Drängen der neuen Plattenfirma Fantasy in The Golliwogs brachte auch keinen größeren Erfolg. Diese ersten Gehversuche als Band tragen noch nicht die Handschrift des späteren Bandchefs John. Vielmehr singt Tom und schreibt auch die Songs. Das Talent Johns tritt erst zu Tage, als er 1967 seinen Militärdienst beendet hat und allmählich die Herrschaft in der Gruppe an sich reißt.
Der ellenlange Bandname ist Kuddelmuddel aus Creed (Glaube) und Credence (Vertrauen). Das "Clearwater" stammt witziger Weise aus einer Bierreklame und soll das Wahre und Reine in der Musik symbolisieren, während "Revival" für Wiedergeburt oder Neubeginn steht. Während sie es sich bei der Suche nach dem richtigen Namen schwer machten, ging es mit der Musik dann ruckizucki.
Bis dahin hatten sich die vier in schummrigen Kaschemmen den Arsch abgespielt, teilweise sogar ohne richtige Verstärkeranlage, so das John gegen den Lärm des Publikums und seiner Mitstreiter anschreien musste, was offensichtlich seiner Stimme zu Gute kam. Von da an rockten die vier, was das Zeug hält. Mit ihrem Mix aus alten Rock'n'Roll Standards, derben, bluesgetränkten Hymnen und der richtigen Prise Country steht das selbstbetitelte Debut 1968 in den Läden. 1969 haben sie über 110 Nennungen in den Billboard Charts auf ihrem Konto, was bedeutet, dass wöchentlich zwei CCR-Songs in den Bestenlisten stehen.
Die goldenen Platten fallen wie die Sterntaler vom Himmel und ein Ende ist eigentlich nicht ab zu sehen. Sie veröffentlichen in kürzester Zeit mehrere Alben, aber eigentlich sind sie eine Single-Band, die versucht, so viele Hit-Singles wie möglich auf einem Longplayer unter zu bringen. Dass dies so gut gelingt, ist der Verdienst des begnadeten Songschreiber und Sängers John Fogerty, der von Fans auf Grund seines Talents sehr verehrt wird. CCR ist keine demokratische Einheit, in der jeder zu gleichen Teilen das Sagen hat und das ist auch gut so, denn bis auf die vertonten Blues und Rock-Standards stammen sämtliche Hits aus seiner Feder.
1971 hat Tom Fogerty, genug, steigt aus und widmet sich seiner Solo-Karriere, während der Rest als Trio weiter arbeitet. John erlaubt beim Album "Mardi Gras" zum ersten Mal, dass Stu und Doug eigene Ideen und Songs einbringen und diese auch singen. Der Erfolg ist zwar noch immer da, aber er schwindet so langsam. Als Konsequenz trennen sich die drei und gehen von da an eigene Wege. John Fogerty hat es als einziger vier CCR-Mitglieder geschafft, auch solo erfolgreich zu sein. Doug Clifford und Stou Cook spielen in der CCR-Coverband Creedence Clearwater Revisited weiter. Sämtliche Bittgesuche seitens der Fans, doch wieder mit den alten Weggefährten zusammen zu spielen, ignoriert Tom.
1990 stirbt Tom Fogerty und somit hat sich der Wunsch nach einer Reunion in Originalbesetzung zerschlagen.
© Laut
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